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Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince
Autoren: Dirk van den Boom
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als sie die Stimme hörte, die plötzlich aus dem Terminal zu ihr sprach.
    »Diese Station wird nun neue Befehle senden«, erklärte die Stimme.
    »Was für Befehle?«
    »Wir greifen den Zentralcomputer an. Leot gibt die Anweisungen.«
    Dorna lachte verächtlich auf.
    Die Stimme konnte das nicht ernst meinen.
    »Leot? Das kann ich kaum glauben.«
    »Er hat sich auch sehr geziert.«
    Das passte zu ihm, dachte Dorna.
    »Warum hast du nicht mich gefragt?«, fragte sie. »Ich kann Anweisungen geben!«
    »Das stimmt.«
    Dorna wartete, doch die Stimme hatte wohl nicht die Absicht, von sich aus weitere Erläuterungen zu geben. Dorna hatte wiederum nicht die Absicht, so eine Einstellung zu akzeptieren.
    »Aber?«, hakte sie giftig nach.
    »Du hättest zu viel Spaß daran, du könntest dich daran gewöhnen.«
    Dorna wollte eine schnippische Antwort geben, doch diese blieb ihr in der Kehle stecken.
    Sie war nicht dumm. Impulsiv, oft aggressiv, aber keinesfalls dumm. Sie verstand, was die Stimme ihr damit sagen wollte. Und sie liebte die Grundidee von Freiheit so sehr – mehr noch als die Freien, weswegen sie zur Wilden wurde –, dass sie die Gefahr beinahe instinktiv erkannte.
    »Ich verstehe das«, sagte sie schlicht. Sie meinte es sogar so. Es wurmte sie dennoch, dass Leot Befehle gab. Er war ein Freier, und er war immer so … weich. Wie die Nahrungspaste. Nachgiebig. Nachdenklich. Nachsichtig. In allem viel zu sehr … nach.
    »Wirst du den Befehlen von Leot folgen? Wir ziehen Truppen unserer Rekruten sowie Freie und Wilde in zwei Gebieten zusammen. Ein Sammelpunkt ist der alte Bahnhof«, ergänzte die Stimme.
    Dorna überlegte, orientierte sich.
    »Das ist nicht weit von hier«, erwiderte sie.
    »Wir brauchen ordentliche Kommandeure vor Ort. Leot wird sich persönlich nicht am Sturm beteiligen.«
    Dorna nickte. Es gab also doch noch Verwendung für sie. Wie schön.
    »Wo und wie kann ich helfen?«
    Die Stimme erklärte es ihr.

     
    Sentenza stolperte in die Verteilerhalle. Zwei Sudekas winkten ihm zu, als sie drei gefangene Rekruten mit ihren Waffen in Schach hielten. Die Schäden des Kampfes waren überall zu erkennen, doch Sentenza hatte kein Auge dafür. Er trat schnell an die dicke Doppelschleuse heran, die ihnen das weitere Vorkommen erschwerte. Oder vielmehr: die dieses vollständig verhinderte. Er sah, dass An’ta diesen Zugang bereits vor ihm erreicht hatte. Sie war als Bergungsspezialistin gut dafür qualifiziert, Dinge aus dem Weg zu schaffen. Leider waren ihre Mittel eher begrenzt.
    Als An’ta aufblickte, erkannte Sentenza sofort, dass die Grey keine durchweg guten Nachrichten für ihn hatte.
    »Unser Vorstoß könnte sich als Pyrrhus-Sieg erweisen.«
    »Ich will so etwas nicht hören.«
    »Ah ja.«
    Sie erhob sich und wies auf die Schleuse. »Die ist ordentlich dick und aus einer mir unbekannten Legierung. Wenn wir da hindurchwollen, benötigen wir den richtig großen Bums. Den haben wir aber nicht.«
    Sentenza unterdrückte eine höchst unflätige Bemerkung. Sie waren zu dieser unterirdischen Station vorgedrungen, da die Pläne, die sie von der Stimme und der Ikarus -KI bekommen hatten, darauf hinwiesen, von hier leichter zum Zentrum des Kontrollcomputers vordringen zu können – dem Ort, an dem sie Botero vermuteten. Viele Sudekas hatten ihr Leben gelassen, um dieses taktische Ziel zu erreichen, und nach dem, was sie hörten, hatten auch die Freien draußen auf der Oberfläche entsprechende Angriffe gestartet. Sentenza ballte die Fäuste. Das konnte nicht alles völlig umsonst gewesen sein!
    »Wir würden eine Menge Sprengstoff benötigen«, sagte An’ta.
    »Haben wir nicht. Nicht einmal auf der Ikarus, wenn wir an sie herankämen.«
    »Oder einen Bergungslaser.«
    »Der ist auf der Ikarus, nur kommen wir nicht an ihn heran.«
    »Die Codes des Öffnungsmechanismus würden helfen.«
    »Die Stimme und die KI arbeiten daran, aber Botero lässt die Datenzugänge von seiner Outsider-KI bewachen. Wir machen keine richtigen Fortschritte.«
    An’ta zuckte mit den Schultern.
    »Dann weiß ich auch nicht weiter.«
    Sie hörten, wie eine Sudeka an sie herantrat. Sentenza meinte, diejenige zu erkennen, die sich als eine Art Verbindungsoffizierin immer in ihrer Nähe aufhielt, da die Frauen aber immer wieder wechselten und manche ähnlich gekleidet waren, vor allem, wenn sie sich aus Militärdepots bedient hatten, war er sich nie absolut sicher. Mit der Zeit würden sich die Sudekas anderweitig noch deutlicher
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