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Revelations

Revelations

Titel: Revelations Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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beim besten Willen nicht zuordnen.
     
Jade,
 
Infiltration erfolgreich. Vultures liegen in Stellungskrieg mit einer Gruppe namens Ranger. Situation aussichtslos. Oberhaupt Eric unangefochten, brutal, primitiv. Empfänglich für Phase 2. Eliminierung alternativer Anführer und Schwächung der Moral erforderlich. Zerstörung des sogenannten Flaggschiffs ‚STELLA‘ sollte genügen. Zugriff auf Befehlshierarchie möglich. Erwarte uns im Planquadrat SC13.
 
Lang lebe das Imperium,
Faith
     
Die Nachricht traf Caiden wie ein Dolchstoß mitten ins Herz. Am liebsten hätte er das Blatt Papier auf der Stelle zerrissen und verbrannt. Das war der Beweis, nachdem er gesucht hatte! Sämtliche Hoffnungen, dass seine Freundin vielleicht zu ihrem Verrat gezwungen worden war, fielen zusammen wie ein instabiles Kartenhaus inmitten eines Sandsturms. Damit nicht genug: Die versteckte Flaschenpost bewies eindeutig, dass Faith den Sattelschlepper mitsamt ihm und Dog in eine Falle führen wollte. Doch was bedeutete Phase zwei, für die Eric angeblich empfänglich sei? Und warum musste Dog zuvor aus dem Weg geräumt werden?
    Auf dem Rückweg zum Lagerplatz fühlte Caiden, wie das sorgfältig zusammengefaltete Papier in seiner Brusttasche immer schwerer wurde. Die brennende Frage, ob er seiner Schwester davon erzählen sollte, ließ ihn den aufrecht stehenden Schatten neben der Treppe zum Obergeschoss vollkommen übersehen.
    »Wir zwei haben sehr unterschiedliche Ansichten über die Durchführung einer Nachtwache«, tadelte ihn eine leicht kratzige Stimme aus der Dunkelheit. Erschrocken riss Caiden sein russisches Sturmgewehr hoch und zielte in die Richtung der Silhouette, bis er Angels misstrauisches Gesicht im Licht seiner Taschenlampe erkannte, die mit verschränkten Armen auf ihn zu stolzierte. »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«
    So schnell hatte er nicht mit einem Verhör gerechnet. Sofort fielen ihm Dogs Horrorgeschichten über die allzu konventionellen Foltermethoden der legendären Vulturekommandeurin ein. Insgeheim hoffte er auf Rettung durch seine Schwester, vor deren Augen Angel ihm wohl kaum die Fingernägel ausreißen würde.
    »Nein. Es waren vielleicht doch nur Scavenger«, antwortete er kopfschüttelnd und versuchte, seine innerlich bebende Stimme so ruhig wie möglich wirken zu lassen. Der Zettel drückte dabei mit dem Gewicht eines Schmiedeambosses auf seine Brust. Als Angel auch noch um ihn herum schlich und argwöhnisch seine Körperhaltung musterte, stellten sich seine Nackenhaare auf und er wäre am liebsten davongelaufen.
    »Du solltest jetzt schlafen gehen«, befahl sie flüsternd. Nickend wendete Caiden sich ab und spürte, wie ihn misstrauische Blicke die Treppe hinauf verfolgten. Kaum war er auf dem Dachboden außer Sichtweite, wischte er sich leise keuchend den Angstschweiß von der Stirn und betete innerlich, dass Angel seine Anspannung in der Dunkelheit nicht bemerkt hatte. Von nun an würde er die verräterische Botschaft nicht mehr aus der Hand legen, bis er in Brackwood ein paar Antworten erhalten hätte.

3 - Revanche
     
     
Mit den ersten Sonnenstrahlen rief Angel die Geschwister zum Frühstück. Caiden empfand ein Gefühl der Dankbarkeit, nicht länger mit seinen Gedanken allein zu bleiben. Er hatte ohnehin kaum ein Auge zugetan. Cassidy hingegen wehrte sich standhaft gegen den viel zu frühen Morgengruß, bis Angel ihr damit drohte, den Humvee nicht mehr fahren zu dürfen.
    Im Licht der Morgensonne erstrahlte der verlassene Gutshof mit seinen weitläufigen Feldern und Weiden beinahe wieder in alter Pracht, auf denen so weit im Norden seit über zwanzig Jahren unkontrollierter Wildwuchs herrschte. Ein holpriger Trampelpfad, der wohl noch von Pferdekutschen angelegt worden war, führte den mürrisch grollenden Geländewagen kurz darauf zurück zur asphaltierten Hauptverkehrsstraße in Richtung Brackwood. Den ganzen Tag lang behielt Angel den Himmel im Auge, immer auf der Suche nach unbemannten Aufklärungsdrohnen, die ihre Ankunft vorzeitig verraten könnten. Der Krieg zwischen Sicarii und Vultures war mit Sicherheit noch nicht entschieden und die Gegend daher äußerst gefährlich. Umsomehr wunderte es Angel, dass sie auf keinen einzigen Nachschubkonvoi stießen. Eine Belagerung des massiven Gefängniskomplexes, den die Vultures zur Festung ausgebaut hatten, dürfte selbst mit Hilfe moderner Infanterieartillerie eine Weile dauern.
    Unbehelligt und hoffentlich unbemerkt jagte Cassidy den

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