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Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert

Titel: Revenants Trilogie 01 - Von der Nacht verzaubert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy Plum
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Museum gelotst hat.«
    Er lächelte. »Die Regeln lagen in deinem Fall von vornherein anders. Wie ich schon gesagt hatte, mein Interesse an dir setzte schon lange vor dem Zwischenfall mit dem Fassadenstück ein.«
    Nun vermied er den Blickkontakt mit mir. Er warf die letzten Reste des Blatts ins Wasser und legte dann seine Hand auf meine. Eine Alarmglocke schrillte irgendwo in meinem Kopf los, während ich über das nachdachte, was er mir da gerade erzählt hatte. Dann machte es klick.
    »Vincent, soll das heißen, dass du von mir besessen bist, obwohl du nicht mal für mich gestorben bist, sondern nur mein Leben gerettet hast?«
    »Besessener als vorher«, stimmte Vincent zu, sah mich aber immer noch nicht wieder an.
    »Wenn diese Besessenheit eine unvermeidbare Folge ist, wie kannst du dir dann sicher sein, dass es bei mir was anderes ist? Vielleicht magst du mich ja nur, weil ich um die Ecke wohne und wir uns häufiger begegnet sind, als das sonst mit anderen der Fall ist. Du hast mich gerettet, aber anstatt aus deinem Leben zu verschwinden, bin ich andauernd wieder aufgetaucht und hab deine Besessenheit geschürt. Wie kannst du dir sicher sein, dass das nicht der einzige Grund ist?«
    Er blieb still.
    »Es ist der einzige Grund, nicht wahr?« Ich schüttelte bestürzt den Kopf. Mein Bauch krampfte sich vor Verzweiflung zusammen. »Ich hab mich von Anfang an gefragt, wie jemand wie du sich für jemanden wie mich interessieren kann. Wieso du mich auf einmal nicht mehr wie ein dummes Mädchen behandelt, sondern in mir plötzlich deine Traumfrau gesehen hast. Das ist die Antwort. Es hat gar nichts mit mir zu tun. Es ist bloß eine unnatürliche Sucht, die durch das Lebenretten bei euch Revenants ausgelöst wird.«
    Ich wusste, dass das alles zu schön war, um wahr zu sein, schoss es mir durch den Kopf.
    Vincent ließ das Gesicht in seine Hände sinken und blieb eine Weile so sitzen, seine Schläfen massierend. Dann sagte er: »Kate, ich habe Hunderten von Frauen das Leben gerettet, aber für keine nur annähernd etwas Ähnliches empfunden wie jetzt für dich. Ich fand dich doch schon vorher interessant. Natürlich muss ich zugeben, dass die Rettung dich wirklich unvergesslich gemacht hat. Aber das Ganze hat mich nur darin bestärkt, dass ich dich kennenlernen wollte. Vielleicht hab ich mich bei unserem ersten Gespräch wie ein Idiot verhalten, aber es ist seit so langer Zeit das erste Mal, dass ich überhaupt Gefühle für jemanden zulasse. Ich bin ein bisschen aus der Übung, was das angeht. Das musst du mir einfach glauben.«
    Ich suchte in seinem Gesicht nach Hinweisen, ob er mich belog. Aber er wirkte durch und durch aufrichtig. »Dann musst du mir eins versprechen, Vincent«, sagte ich. »Wenn dir irgendwann bewusst wird, dass ich doch nichts weiter als eine Gerettete bin, der du einfach sehr nahegekommen bist, dann will ich das sofort wissen.«
    »Das verspreche ich dir hoch und heilig, Kate. Ich werde dich niemals anlügen.«
    »Und mir nichts vorenthalten, das ich wissen sollte.«
    »Ich geb dir mein Wort.«
    Ich nickte. Die Sonne ging schon unter, in den Häusern wurde Licht eingeschaltet, es tanzte wie Funken auf der Wasseroberfläche.
    »Kate, wie geht es dir jetzt?«
    »Ganz ehrlich?«
    »Ganz ehrlich.«
    »Ich hab Angst.«
    »Dann bring ich dich jetzt am besten nach Hause«, sagte Vincent, in seiner Stimme lag Bedauern. Er stand auf und half mir auf die Füße.
    Nein!, dachte ich. Laut stammelte ich: »Nein ... Noch nicht. Ich will nicht, dass unser Treffen so endet. Lass uns noch irgendwas machen. Irgendwas Normales.«
    »Du meinst, irgendwas anderes, als über Tod, schwebende Geister und besessene Unsterbliche zu reden?«
    »Das wäre wirklich schön«, sagte ich.
    »Was hältst du von Essen gehen?«, fragte Vincent.
    »Einverstanden. Ich muss nur gerade Georgia Bescheid sagen, dass ich nicht zum Essen nach Hause komme.« Ich holte mein Handy aus der Tasche und schrieb folgende SMS:
    Gehe essen. Richtest du M & P aus, dass ich nicht allzu spät heimkomme?
    Vincent nahm meine Hand und jagte mir Stoßwellen durchs Herz, indem er seine Finger zwischen meine schob. Mein Telefon klingelte, als wir oben am Treppenabsatz angelangt waren. Es war Georgia.
    »Ja?«
    »Und, mit wem gehst du essen?«
    »Und warum willst du das wissen?«, ich grinste und warf einen verstohlenen Blick auf Vincent.
    »Hm, vielleicht nehme ich meine Aufgabe als dein Vormund einfach sehr ernst«, schnurrte sie.
    »Dass ich nicht

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