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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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waren -manchmal sogar für uns Ehegatten. Einen Augenblick später sagte Mike »Jetzt!« Ich meldete mich: »Hallo, Prof! Ich höre eben, daß Sie mich sprechen wollen. Hier ist Mannie.«
    Er holte überrascht Luft. »Aber der Apparat ist doch abgeschaltet; er muß kaputt sein. Manuel... Ich freue mich, endlich wieder einmal deine Stimme zu hören, mein Junge. Bist du eben nach Hause gekommen?«
    »Ich bin nicht zu Hause.«
    »Aber... aber...«
    »Dafür haben wir jetzt keine Zeit, Prof. Kann dir jemand zuhören?«
    »Nein, ich bin in einer Telefonzelle.«
    »Gut. Wann habe ich Geburtstag, Prof?«
    Er zögerte, bevor er antwortete: »Aha! Am vierzehnten Juli.«
    »Schön, jetzt bin ich überzeugt, Prof. Du hast dich bei meiner Frau nach einem Mädchen erkundigt, dessen Namen wir nicht zu erwähnen brauchen.Warum suchst du sie?«
    »Ich will sie warnen. Sie darf nicht in ihre Heimatstadt zurück.
    Sie würde unterwegs verhaftet.«
    »Warum glaubst du das?«
    »Mein lieber Junge! Wer an der Versammlung teilgenommen hat, befindet sich in Gefahr. Du übrigens auch. An deiner Stelle würde ich an einem sicheren Ort Urlaub machen. Dir ist doch klar -obwohl du rasch verschwunden bist -, daß es zu Gewalttätigkeiten gekommen ist?«
    Natürlich war mir das klar! »Danke, Prof; ich nehme mich in acht.Und wenn ich die junge Dame sehe,warne ich sie.«
    »Du weißt also nicht, wo sie zu finden ist. Du bist gestern mit ihr verschwunden, deshalb dachte ich, du müßtest ihren Aufenthaltsort kennen.«
    »Warum das Interesse, Prof? Gestern abend warst du noch nicht auf ihrer Seite.«
    »Nein, nein, Manuel! Sie ist meine Kameradin, meine Genossin. Wir sind nur in Bezug auf taktische Fragen anderer Meinung; wir haben beide das gleiche Ziel.«
    »Gut, die Mitteilung wird bestellt.«
    »Wunderbar! Ich hoffe nur, daß es dir irgendwie gelingt,sie sicher unterzubringen, bis die Aufregung sich etwas gelegt hat.«
    Ich überlegte. »Augenblick, Prof, nicht auflegen.« Als ich zu sprechen begann, war Wyo im Bad verschwunden, um mich nicht zu stören; sie war in dieser Beziehung sehr rücksichtsvoll.
    Ich klopfte an die Tür.»Wyo?«
    »Komme gleich.«
    »Ich brauche deinen Rat.«
    Sie öffnete die Tür.»Ja,Mannie?«
    »Welche Stellung hat Professor de la Paz innerhalb eurer Organisation? Ist er vertrauenswürdig? Vertraust du ihm?«
    Sie runzelte die Stirn. »Jemand muß sich für ihn verbürgt haben, sonst wäre er nicht bei der Versammlung gewesen.Aber ich kenne ihn nicht.Kennst du ihn?«
    »Klar, ich kenne ihn seit zwanzig Jahren. Ich habe Vertrauen zu ihm -aber das muß nicht automatisch für dich gelten.«
    Wyo lächelte. »Mannie, wenn du ihm vertraust, habe ich auch Vertrauen zu ihm.«
    Ich ging wieder ans Telefon. »Prof, bist du untergetaucht?«
    »Richtig,Manuel«,bestätigte er lachend.
    »Kennst du die Bude, die sich Grandhotel Raffles nennt? Zimmer L im zweiten Stock unter der Empfangshalle. Leistest du uns beim Frühstück Gesellschaft?«
    »Danke, ich komme gern«, antwortete er. »Ich kenne das Hotel.« Er legte auf.
    Wyo machte das Bett; ich half ihr dabei. »Was willst du zum Frühstück?« fragte ich.
    »Tee und Toast.Irgendein Saft wäre schön.«
    »Nicht genug.«
    »Nun... ein gekochtes Ei. Aber ich bezahle das Frühstück.«
    »Zwei Eier, Toast, Butter, Marmelade und Saft. Am besten wir würfeln, wer bezahlen muß.«
    »Mit deinen Würfeln oder mit meinen?«
    »Mit meinen, damit ich besser betrügen kann.« Ich ging an den Lift und bestellte ein großes Frühstück -für zwei Personen, da ich keine Reklame für unseren Besucher machen wollte.
    Wir hatten alles aufgeräumt und für ein gemütliches Frühstück vorbereitet, als der Lift wieder nach oben kam. Wyo trug das rote Kleid, weil wir Besuch erwarteten; sie stellte sich damit in Positur, lächelte und sagte: »Mannie,das Kleid gefällt mir wirklich.
    Woher hast du gewußt, daß es mir stehen würde?«
    »Genie.«
    »Vielleicht hast du recht. Was hat es gekostet? Ich will es bezahlen.«
    »Ausverkaufsware -auf fünfzig Cent herabgesetzt.«
    Sie wurde böse und stampfte mit dem Fuß auf, so daß sie einen halben Meter hoch über dem Boden schwebte. »Manuel O'Kelly! Bildest du dir etwa ein, daß ich mir teure Kleider von einem Mann kaufen lasse, den ich kaum kenne!«
    »Das läßt sich ändern.«
    »Lüstling! Warte,ich erzähle deinen Frauen davon!«
    »Meinetwegen. Mum hat ohnehin eine schlechte Meinung von mir.« Ich stellte Teller auf den Tisch, als der Summer

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