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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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betrifft Nummer 17, 51, 53,87,90 und 99 -Mike ist ein Mädchen!«
    Ich zuckte mit den Schultern und stand auf. »Ich habe seit vierundzwanzig Stunden nicht mehr geschlafen, Mike. Ihr beiden könnt euch meinetwegen noch ewig unterhalten. Ich rufe dich morgen an.«
    »Gute Nacht, Mannie. Bist du müde,Wyo?«
    »Nein, Mike, ich habe vorhin ein Nickerchen gemacht.Stören wir dich nicht, Mannie?«
    »Nein, wenn ich schlafe, schlafe ich.« Ich ging zur Couch,um sie in ein Bett zu verwandeln.
    »Nein, du schläfst dort drüben, Genosse«, stellte Wyoming fest.
    »Du bist größer als ich. Los, ab ins Bett mit dir.«
    Ich war zu müde, um zu widersprechen, streckte mich aus und schlief augenblicklich ein. Im Schlaf glaubte ich Gekicher und Lachen zu hören; als ich später aufwachte,hörte ich tatsächlich zwei Frauenstimmen: Wyos Alt und einen bezaubernden Sopran mit französischem Akzent. Wyo lachte über irgend etwas und sagte eben: »Wird gemacht, Michelle, ich rufe dich bald wieder an. Gute Nacht, Liebling.«
    »Wunderbar.Gute Nacht, meine Liebe.«
    »Wer ist deine Freundin?« wollte ich wissen, als Wyo aufstand. Angeblich kannte sie doch niemand in L-City. Vielleicht hatte sie nach Hongkong telefoniert... ich hatte das unbestimmte Gefühl, daß sie das nicht hätte tun sollen.
    »Natürlich Mike. Wir wollten dich aber nicht wecken.«
    »Was?«
    »Oh. Nun, eigentlich war es Michelle. Ich habe mit Mike über die Frage >er< oder >sie< gesprochen, und er hat mir versichert, er könne beides sein. Deshalb ist er jetzt Michelle für mich. Du hast eben ihre Stimme gehört.«
    »Willst du unbedingt eine gespaltene Persönlichkeit aus ih m machen?«
    »Keine Angst, Michelle besitzt genügend Persönlichkeit für alle Rollen, die sie spielen möchte«, beruhigte Wyo mich. »Auf diese Weise haben wir es beide viel einfacher, Mannie -wir können uns wie alte Freundinnen unterhalten, Michelle ist tatsächlich mehr eine Frau, als Mike ein Mann war.«
    »Nun... meinetwegen. Ich muß mich nur erst daran gewöhnen, daß in Zukunft eine Frauenstimme antwortet,wenn ich Mike anrufe.«
    »Nein, das ist nicht der Fall!«
    »Hä?«
    »Michelle ist meine Freundin. Wenn du anrufst, sprichst du mit Mike. Sie hat mir ein Rufzeichen genannt, damit ich gleich mit ihr verbunden bin ->Michelle< mit Y geschrieben: MYCHELLE und zweimal Y, damit zehn Buchstaben herauskommen.« Wyo kicherte plötzlich. »Und sie hat mir einige neue Witze erzählt -lauter harte Sachen!« »Mike und seine Schwester Michelle sind Schmutzfinken. Komm, wir klappen die Couch auf und tauschen den Platz.«
    »Bleib, wo du bist. Halt den Mund. Dreh dich um. Schlaf wieder ein.« Ich hielt den Mund, drehte mich um und schlief wieder ein.
    Etwas später fühlte ich etwas Warmes an meinem Rücken. Ich wäre nicht aufgewacht, aber sie schluchzte leise. Ich drehte mich um, schob ihr einen Arm unter den Kopf und schwieg. Sie schluchzte nicht mehr; dann atmete sie langsam und gleichmäßig.Ich schlief wieder ein.
     

Kapitel 5
     
     
    Wir müssen wie tot geschlafen haben. Ich wachte erst auf,als daß Telefon verrückt klingelte und blinkte. Ich wollte aufstehen, stellte fest, daß ein Gewicht auf meinem rechten Arm lag, schob Wyos Kopf zur Seite, kletterte aus dem Bett und ging ans Telefon.
    »Guten Morgen, Mannie«, begrüßte Mike mich. »Professor de la Paz ruft bei dir zu Hause an.«
    »Kannst du ihn mit mir verbinden, ohne daß wir abgehört werden können?«
    »Selbstverständlich,Mannie.«
    »Unterbrich ihn nicht, sondern verbinde erst, wenn er auflegen will -Wo ist er jetzt?«
    »In der Telefonzelle einer kleinen Bar; sie heißt The Iceman's Wife und liegt unter...«
    »Ich weiß. Mike, kannst du mithören, wenn du uns verbunden hast?«
    »Wird gemacht.«
    »Ist er allein,oder ist jemand in der Nähe?«
    »In Bars ist man selten allein«, antwortete Mike wahrheitsgemäß.»Willst du hören, was er sagt?«
    »Gute Idee, Mike. Du bist ein schlauer Bursche.«
    »Danke, Mannie.« Mike stellte die Verbindung her, und ich hörte Mum sagen: »... lich, Professor. Tut mir leid, daß Manuel nicht zu Hause ist. Können Sie mir keine Nummer angeben? Er will Sie anrufen; er hat mich dringend gebeten,Ihnen das mitzuteilen.«
    »Ich bedaure sehr, aber ich muß gleich weiter. Augenblick, jetzt Ist es acht Uhr fünfzehn; ich versuche um neun Uhr nochmals anzurufen.«
    »Selbstverständlich, Professor.« Mum benützte die sanfte Stimme, die sie für Männer reservierte, die ihr sympathisch

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