Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
Vom Netzwerk:
abends, wenn sie schon müde sind, nehmen sie es durch Akklamation an.«
    »Wer ist der Tote? Meinst du etwa Mike?«
    »Nein, nein! Mike ist viel lebendiger als diese !uatschköpfe.
    Der Tote ist Thomas Jefferson. Ich kann seine Ausdrucksweise nicht verbessern und werde sie deshalb nur Luna und dem einundzwanzigsten Jahrhundert anpassen.«
    »Schon von ihm gehört. Er hat die Sklaven befreit, nicht wahr?«
    »Er hat es versucht, aber keinen Erfolg gehabt. Lassen wir das.
    Wie steht es mit unserer Verteidigung? Wenn das nächste Schiff landet,müssen wir die Karten aufdecken.« »Unmöglich!«»Mike ist der gleichen Meinung.«
    Wir waren nicht fertig, aber das Schiff landete auch nie.Die Wissenschaftler überlisteten mich und die Loonies, die ich zu ihrer Überwachung eingeteilt hatte. Sie brachten es fertig, heimlich einen Sender zu bauen, der so gut abgeschirmt war, daß meine Horchstationen nichts aufnahmen; damit setzten sie einen langen Funkspruch ab,in dem sie die Entwicklung auf Luna aus ihrer Sicht schilderten.
    Wir erfuhren erst davon, als der Gouverneur von Terra aufgefordert wurde, diesen Unsinn zu dementieren, die Verantwortlichen zu finden und sie zu bestrafen.
    Statt dessen schickten wir ihnen eine Unabhängigkeitserklärung.
    »Im Kongreß versammelt, am vierten Juli zweitausendsechsundsiebzig...«
     

Kapitel 15
     
     
    Die Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung verlief genau nach Profs Plan. Er rückte mit seiner Überraschung am Ende eines langen Tages heraus, indem er eine Sondersitzung nach dem Abendessen ankündigte, bei der Adam Selene sprechen würde.
    Adam las die Erklärung laut vor, erläuterte jeden Satz und las sie schließlich ein zweitesmal vor, ohne längere Pausen zu machen. Die Leute weinten. Wyo neben mir gehörte auch zu denen, die ihren Tränen freien Lauf ließen, und ich spürte, daß mir das Wasser in die Augen trat, obwohl ich die Erklärung bereits kannte.
    Dann fügte Adam hinzu: »Die Zukunft wartet auf eure Entscheidung; seht zu, daß ihr die richtige trefft.« Er übergab den Vorsitz Prof, weil der bisherige Vorsitzende >zufällig< an diesem Abend verhindert war.
    Die große Diskussion begann um zweiundzwanzig Uhr. Selbstverständlich waren alle Anwesenden dafür; sie hatten den ganzen Tag lang in den Nachrichten gehört, wir seien Verbrecher, die ihrer gerechten Strafe nicht entgehen würden. Es hatte sich sogar als überflüssig erwiesen, Falschmeldungen zu lancieren -Mike hatte einfach nur alle gemäßigten Stimmen weggelassen. An diesem 3. Juli 2076 war die Bevölkerung von Luna sich wahrscheinlich erstmals in ihrer Geschichte einig.
    Die Unabhängigkeitserklärung würde gebilligt werden; das wußte Prof, bevor er sie zur Abstimmung vorlegte. Aber zuerst waren noch unzählige !nderungsanträge zu behandeln ...
    Prof behielt trotzdem seine gute Laune.
    Ich begann einzusehen, warum er den Tag im Bett verbracht hatte und jetzt keine Gewichte trug. Ich hatte zehn Stunden im Druckanzug verbracht, während ich draußen am Katapult die Radargeräte eingestellt hatte. Und alle anderen waren bereits müde; gegen Mitternacht verschwanden die ersten Zuhörer, die überzeugt waren, daß die Entscheidung nicht in den nächsten Stunden fallen würde.
    Mir fiel auf, daß es trotzdem keine leeren Plätze im Saal gab.
    Finn Nielsen ließ sich auf einen Sitz fallen, der eben frei geworden war. Kamerad Clayton aus Hongkong tauchte auf, klopfte mir auf die Schulter, lächelte Wyo zu und suchte sich einen Platz. Ich sah Slim und Hazel in der dritten Reihe sitzen und überlegte mir bereits, daß ich Hazel wegen politischer Verpflichtungen bei Mum entschuldigen mußte, als Mum zu meiner Überraschung neben den beiden erschien. Und Sidris. Und Greg, der draußen am Katapult zu tun hatte.
    Ich sah mich um und entdeckte ein weiteres Dutzend alter Bekannter -den Chefredakteur der Lunaja Prawda, den Manager der LuNoHoCo und andere Parteimitglieder. Jetzt fiel mir auf, daß Prof mit gezinkten Karten spielte. Der Kongreß hatte von Anfang an allen Interessierten offengestanden; unsere Kameraden hatten das gleiche Recht wie jeder andere, hier zu sitzen und mitzusprechen,obwohl sie nicht schon seit vier Wochen diskutierten.
    Jetzt saßen sie im Saal -und stimmten die !nderungsanträge nieder.
    Gegen drei Uhr morgens, als ich bereits überlegte, wie lange ich diesen Unsinn noch aushalten würde, brachte jemand Prof einen Zettel. Er las die Mitteilung, klopfte mit seinem Hammer auf den Tisch

Weitere Kostenlose Bücher