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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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eliminieren, wenn Sie sich nur dadurch überzeugen lassen.Achten Sie also selbst darauf, daß keiner von Ihnen Dummheiten macht! Ein weiterer Zwischenfall dieser Art bedeutet, daß Sie alle nicht nach Hause zurückkehren können -und Ihre Experimente sind dann natürlich ebenfalls beendet. Doktor, ich warne Sie nochmals; überlegen Sie sich gut, wie Sie Ihr Personal in Zukunft überwachen wollen.«
    Ich wandte mich an die Loonies. »Genossen, sorgt dafür, daß sie keine Dummheiten machen. Richtet ein eigenes Überwachungssystem ein. Laßt euch nichts gefallen; alle Terraner sind nur auf Bewährung hier. Zögert nicht, einen oder mehrere zu eliminieren, wenn es sich als notwendig erweist.« Ich sprach wieder den Direktor an. »Doktor, jeder Loonie kann jederzeit jeden Raum betreten -sogar Ihr Schlafzimmer. Ihre bisherigen Assistenten sind jetzt Ihre Vorgesetzten, was Sicherheitsfragen betrifft; wenn es einem Loonie einfallen sollte, Sie aufs WC zu begleiten, diskutieren Sie lieber nicht mit ihm -er ist vielleicht nervös.«
    Nun waren wieder die Loonies an der Reihe. »Genossen, ihr tragt jetzt die Verantwortung. Jeder von euch arbeitet für einen Terraner -bewacht ihn! Teilt euch die Aufgabe,damit ihr garantiert nichts überseht; bewacht ihn so streng, daß er keine Mausefalle und erst recht keinen Sender zusammenbauen kann.
    Ihr braucht keine Angst zu haben, wenn ihr deswegen weniger arbeiten könnt; ihr bekommt trotzdem das gleiche Gehalt.«
    Damit war der Fall vorläufig erledigt. Als der Anruf kam,hatte ich die betreffenden Wissenschaftler eliminieren wollen. Aber Prof und Mike hielten mich davon ab. Unser Plan sah vor, daß kein Terraner zu Schaden kommen durfte, solange es sich vermeiden ließ.
    Wir stellten empfindliche Breitbandempfänger um die Laboratorien herum auf, weil zu erwarten war, daß selbst ein stark gerichteter Sendestrahl auch zur Seite hin ausstrahlen würde. Und Mike hörte an allen Telefonen mit. Nun konntenwir nur noch die Daumen drücken und hoffen. Einige Stunden später stellten wir erleichtert fest, daß die Nachricht von unserer Revolution offenbar nicht auf Terra bekanntgeworden war. Mike kontrollierte den gewöhnlichen Funkverkehr und setzte Routinemeldungen ab, so daß niemand auf Terra Grund zum Mißtrauen hatte.
    In einem anderen Punkt hatten wir Glück: auf Luna befand sich kein Passagierschiff, und das nächste sollte erst am siebenten Juli landen. Wir wären auch damit fertig geworden, hätten die Besatzung überwältigt und den Sender unbrauchbar gemacht. Das Schiff hätte ohnehin nicht wieder starten können, bevor es seine Reaktionsmasse durch Wasser ergänzt hatte. Wir hätten nichts zu befürchten gehabt, aber wir waren trotzdem froh darüber, daß kein Schiff landete und uns dazu zwang, Maßnahmen zu ergreifen, für die wir im Augenblick keine Zeit hatten, weil wir unsere Verteidigung vorbereiten mußten.
    Die Getreidefrachter starteten wie gewöhnlich; einer verließ das Katapult, während Finns Männer die Gouverneursresidenz stürmten. Und der nächste und alle weiteren starteten wie vorgesehen.
    Das war weder ein Versehen noch eine Finte, um Zeit zu gewinnen; Prof wußte, was er tat. Die Getreidelieferungen spielten eine wichtige Rolle in unserem Wirtschaftsleben und ließen sich nicht von einem Tag auf den anderen abschaffen. Hätte unser Komitee ein Exportverbot beschlossen und kein Getreide mehr gekauft, wäre es durch ein anderes mit anderen Ideen ersetzt worden.
    Prof sprach von einer langsamen Umerziehung. Inzwischen wurden die Getreidefrachter wie früher abgefertigt; die LuNoHoCo führte die Bücher, stellte !uittungen aus und beschäftigte ehemalige Beamte für diese Aufgaben. Meldungen und Berichte wurden im Namen des Gouverneurs abgeschickt, und Mike imitierteseine Stimme, wenn ein Anruf notwendig wurde. Der stellvertretende Gouverneur arbeitete bereitwillig mit uns zusammen, nachdem wir ihm erklärt hatten, das erhöhe seine Lebenserwartung.
    Auch der Chefingenieur blieb auf seinem Platz -McIntyre war allerdings im Grunde genommen ein echter Loonie; er hatte nur keine Gelegenheit gehabt, es selbst zu merken.Die übrigen Abteilungen boten keine Schwierigkeiten; das Leben ging weiter wie zuvor, und wir machten uns daran,das alte System auszuschlachten und die nützlichen Teile zum Verkauf anzubieten.
    Dutzende von Leuten tauchten auf und behaupteten Simon Joker zu sein; Simon schrieb einen boshaften Vierzeiler, in dem er sie lächerlich machte, und wir

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