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Revolte auf Luna

Revolte auf Luna

Titel: Revolte auf Luna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert A. Heinlein
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darüber. Er erklärte mir geduldig: »Mannie, mein erster Freund, du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Du landest heil und sicher in Bombay. Um ganz sicherzugehen -um dich zu beruhigen -, habe ich einen Frachter ausgewählt, der aus der Kreisbahn abgerufen wird, wenn Indien von hier aus zu sehen ist... und ich habe eine zusätzliche Steuerung vorgesehen, damit ich das Schiff selbst kontrollieren kann, falls die Bodenstation zu versagen scheint. Du kannst mir vertrauen, Mannie; ich habe an alles gedacht. Selbst die Entscheidung, die Getreidelieferungen in nächster Zeit wie bisher fortzusetzen,war ein Teil dieses Plans.«
    »Das hättet ihr mir ruhig erzählen können.«
    »Ich wollte vermeiden, daß du dir überflüssige Sorgen machst.
    Prof mußte alles wissen, und ich habe ihn laufend informiert.
    Aber du sollst dich nur um ihn kümmern und ihn unterstützen -und seine Aufgabe übernehmen, falls er stirbt,was durchaus möglich ist.«
    Ich seufzte. »Okay. Aber du glaubst doch nicht etwa, daß du den Frachter aus dieser Entfernung bei der Landung kontrollieren kannst? Allein die Lichtgeschwindigkeit wäre schon ein unüberwindbares Hindernis.«
    »Glaubst du, daß ich nichts von Ballistik verstehe, Mannie? Sobald der Frachter die Kreisbahn erreicht hat, dauern Rückmeldung und Befehlserteilung weniger als vier Sekunden ... und du kannst dich darauf verlassen, daß ich keine Mikrosekunde vergeude. In diesen vier Sekunden legt der Frachter höchstens zweiunddreißig Kilometer zurück; bis zur Landung wird dieser Wert stetig geringer. Meine Reaktionszeit ist erheblich kürzer als die eines menschlichen Piloten, weil ich keine Zeit verliere, während ich die richtige Entscheidung zu treffen versuche. Maximal können vier Sekunden verstreichen, aber in Wirklichkeit reagiere ich wesentlich schneller, weil ich kommende Ereignisse vorausberechne und entsprechende Vorkehrungen treffe. Tatsächlich mache ich dadurch die vier Sekunden Verzögerung wett und reagiere augenblicklich.«
    »Aber die Blechbüchse hat keinen Höhenmesser!«
    »Doch, sie hat jetzt einen. Mannie, du kannst dich darauf verlassen: ich habe an alles gedacht. Diese Instrumente sind nur eingebaut worden, um dich zu beruhigen. Poona Control hat die letzten fünftausend Frachter tadellos gelandet; dort arbeitet ein ziemlich intelligenter Computer.«
    »Okay, meinetwegen. !h, Mike, was müssen die Frachter eigentlich bei der Landung aushalten?«
    »Nicht viel, Mannie. Zehn g beim Start, dann harmlose vier g ... und schließlich wieder fünf bis sechs g unmittelbar vor dem Eintauchen. Das Eintauchen selbst ist nicht weiter schlimm -es entspricht einem freien Fall aus fünfzig Meter Höhe -, und ihr müßt dabei nicht mehr als drei g aushallen. Dann kommt ihr Wieder an die Oberfläche, klatscht nochmals leicht ins Wasser und schwimmt bei einem g weiter. Mannie, du weißt selbst, daß die Frachter aus Gründen der Wirtschaftlichkeit so leicht wie möglich gebaut werden. Wir dürfen nicht unvorsichtig mit ihnen umgehen, sonst platzen ihre Nähte.«
    »Wie nett! Mike, was würden >fünf bis sechs g< in deinem Fall bewirken? Würden deine Nähte davon platzen?«
    »Ich habe berechnet, daß ich beim Transport hierher etwa dieser Belastung ausgesetzt worden bin. In meinem gegenwärtigen Zustand würden sechs g viele meiner Verbindungen durchtrennen. Ich interessiere mich jedoch mehr für die extrem hohen Belastungen durch Schockwellen, die unweigerlich auftreten werden, wenn Terra uns bombardiert. Meine Informationen lassen keine zuverlässigen Voraussagen zu... aber ich verliere vielleicht die Kontrolle über einige Funktionen. Das könnte unsere taktische Situation entscheidend beeinflussen.«
    »Glaubst du wirklich, daß sie uns bombardieren werden, Mike?«
    »Du kannst dich darauf verlassen, Mannie. Deshalb ist eure Reise so wichtig.«
    Ich ließ es dabei und machte mich auf den Weg, um mir diesen Sarg anzusehen. Ich hätte lieber zu Hause bleiben sollen.
    Schon mal einen dieser dämlichen Frachter gesehen? Ein einfacher Stahlzylinder mit Brems-und Steuerraketen und einem Radargerät. Das ganze Ding ist einem Raumschiff so ähnlich, wie eine Kneifzange mit meinem Arm Nummer drei vergleichbar Dieser Zylinder war teilweise aufgeschnitten und wurde nun für Prof und mich umgebaut.
    Keine Kombüse. Kein WC. Nichts. Warum auch? Wir sollten schließlich nur fünfzig Stunden in diesem fliegenden Sarg zubringen. Kleine Annehmlichkeiten wie Aufenthaltsraum und

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