Rework
erreicht haben.
Ist es überhaupt jemals angebracht, zehn oder 15 Stunden Produktivität gegen eine Stunde Besprechungszeit einzutauschen? Manchmal. Aber das ist ein ziemlich hoher Preis. Gemessen an den reinen Kosten werden Besprechungen dieser Größe schnell zu einer finanziellen Belastung. Denken Sie an die Zeit, die Sie verlieren, und überlegen Sie, ob die Besprechung das wirklich wert ist.
Wenn Sie beschließen, dass Sie sich unbedingt zusammensetzen müssen, versuchen Sie, die Besprechung so produktiv wie möglich zu gestalten, indem Sie sich an diese einfachen Regeln halten:
• Stellen Sie einen Wecker. Wenn er klingelt, ist die Besprechung vorbei. Punkt.
• Laden Sie so wenig Mitarbeiter wie möglich ein.
• Erstellen Sie immer eine konkrete Tagesordnung.
• Beginnen Sie mit einem konkreten Problem.
• Treffen Sie sich nicht in einem Besprechungszimmer, sondern dort, wo das Problem auftritt. Zeigen Sie auf konkrete Dinge und schlagen Sie reelle Änderungen vor.
• Beenden Sie die Besprechung mit einer Lösung und wählen Sie einen Verantwortlichen aus, der sich um die Umsetzung kümmern muss.
Gut genug reicht völlig
Oftmals werden für Probleme möglichst komplizierte Lösungen ersonnen. Die intellektuellen Muskeln spielen zu lassen kann berauschend sein. Dann sucht man nach der nächsten großen Herausforderung, die einen ähnlichen Rausch hervorruft, egal, ob die Idee gut ist oder nicht.
Wir haben eine bessere Idee: Finden Sie eine »Judo-Lösung«, die maximale Effizienz bei minimaler Anstrengung verspricht. Bei »Judo-Lösungen« geht es darum, das Bestmögliche herauszuholen und dabei möglichst wenig zu tun. Wenn Sie vor einem Hindernis stehen, sollten Sie Ihre Judokünste anwenden.
Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass Probleme relativ sind. Nehmen wir an, Sie brauchen einen Überblick aus der Vogelperspektive. Eine Möglichkeit besteht darin, den Mount Everest zu besteigen. Das wäre der ehrgeizige Ansatz. Oder Sie fahren einfach mit dem Aufzug in den obersten Stock eines hohen Gebäudes. Das ist die Judo-Lösung.
Probleme lassen sich meist mit einfachen, banalen Mitteln beheben. Das ist nicht unbedingt ein glanzvoller Ansatz. Sie haben keine Gelegenheit, Ihre unglaublichen Fähigkeiten zur Schau zu stellen. Sie beheben einfach das Problem, und die Sache ist erledigt. Und dann geht es weiter. Dafür ernten Sie vielleicht keine begeisterten Aahs und Oohs, aber Sie können weitermachen.
Schauen wir uns einmal den Wahlkampf in den USA an. Ein aktuelles Thema taucht auf, und am nächsten Tag sind die
Kandidaten mit einem passenden Spot auf Sendung. Die Qualität ist natürlich schlecht. Anstelle von Filmen werden Fotos verwendet, es gibt keine schicken, animierten Graphiken, sondern nur schlichte statische Textzeilen. Der Text wird im Voice-over von einem unsichtbaren Sprecher gesprochen. Trotzdem erfüllt der Spot seinen Zweck. Wenn man wochenlang daran gefeilt hätte, wäre er zu spät herausgekommen. In bestimmten Situationen ist der richtige Zeitpunkt wichtiger als der Feinschliff und sogar die Qualität.
Wenn ein »ausreichend« genügt, sollten Sie sich damit zufrieden geben. Das ist viel besser, als Ressourcen zu vergeuden oder, noch schlimmer, nichts zu tun, weil man sich die komplizierte Lösung nicht leisten kann. Und bedenken Sie, später können Sie aus dem »ausreichend« immer noch ein »großartig« machen.
Schnelle Erfolge
Schwung sorgt für Motivation. Die Motivation hält Sie bei der Stange und treibt Sie voran. Ohne Motivation erreichen Sie nichts. Wenn Ihre Arbeit Sie nicht motiviert, kommt auch nichts Gutes dabei heraus.
Schwung bauen Sie auf, indem Sie etwas erledigen und sich dann der nächsten Aufgabe zuwenden. Niemand sitzt gern in einem endlosen Projekt fest, wenn kein Ende in Sicht ist. Neun Monate im Gefecht, ohne etwas vorweisen zu können, ist ein echter Stimmungskiller. Irgendwann sind Sie am Ende Ihrer Kräfte. Um den Schwung und die Motivation zu bewahren, sollten Sie zwischendurch für kleine Erfolgserlebnisse sorgen. Selbst eine kleine Verbesserung kann Ihnen neuen Schwung verleihen.
Je länger ein Projekt dauert, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie es zu Ende bringen.
Begeisterung entsteht, wenn man etwas entwickelt und es dann den Kunden vorstellt. Es ist langweilig, ein Jahr lang an einer Speisekarte zu feilen. Die Speisekarte zusammenzustellen, das Essen zu servieren und die Reaktion der Gäste zu sehen ist aufregend.
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