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Rework

Rework

Titel: Rework Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Fried
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zustande.
    Unterbrechungen unterteilen den Arbeitstag in eine Folge von Arbeitsabschnitten. 45 Minuten, und es kommt ein Anruf. 15 Minuten, und es ist Zeit für die Mittagspause. Eine Stunde später haben Sie eine Besprechung. Und ehe Sie wissen, wie Ihnen geschieht, ist es fünf Uhr, und Sie hatten nur ein paar ungestörte Stunden, um Ihre Arbeit zu erledigen. Sie können nichts Sinnvolles zuwege bringen, wenn Sie immer wieder von Neuem anfangen müssen.
    Stattdessen sollten Sie sich Zeit für sich allein gönnen, denn ungestört sind Sie am produktivsten. Wenn Sie nicht zwischen
verschiedenen Aufgaben hin und her denken müssen, können Sie richtig viel erledigen. (Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, wie viel Sie im Flugzeug erledigen, weil Sie nicht online sind und es keine Ablenkungen von außen gibt?)
    Für eine konzentrierte Arbeitshaltung braucht man Zeit und muss Unterbrechungen ausschalten. Das ist wie beim REM-Schlaf. Man schläft zuerst ein und erreicht dann die REM-Phase. Unterbrechungen zwingen einen dazu, noch einmal von vorn anzufangen. Und genauso, wie sich in der REM-Phase die eigentliche Magie des Schlafes entfaltet, entwickeln Sie allein und ungestört eine geradezu magische Produktivität.
    Ihre Zeit für sich allein muss nicht in die frühen Morgenstunden fallen. Sie können bei der Arbeit auch einfach bestimmen, dass die Hälfte des Tages störungsfreie Zeit ist. Legen Sie fest, dass die Mitarbeiter von 10 bis 14 Uhr nicht miteinander sprechen dürfen (außer in der Mittagspause). Oder machen Sie die erste oder zweite Tageshälfte zu Ihrer störungsfreien Zeit. Oder führen Sie anstelle des Casual Friday den Donnerstag als Schweigetag ein. Sie müssen nur darauf achten, dass die Schweigezeit nicht unterbrochen wird, denn dann geht die Produktivität dahin. Und bleiben Sie hart. Eine erfolgreiche störungsfreie Zeit bedeutet, sich frei zu machen von der Kommunikation, die oftmals schon zur Sucht geworden ist. Verzichten Sie in der störungsfreien Zeit auf SMS, Telefongespräche, E-Mails und Besprechungen. Seien Sie einfach still und machen Sie sich an die Arbeit. Sie werden überrascht sein, wie viel Sie in der Zeit erledigen können.
    Wenn Sie mit anderen zusammenarbeiten, sollten Sie versuchen, anstelle von Telefongesprächen und Besprechungen, für die Sie die Arbeit unterbrechen müssen, passive Kommunikationsmittel
wie E-Mail zu benutzen, bei denen man nicht sofort reagieren muss. Dann kann man in einem geeigneten Moment antworten und muss nicht alles sofort stehen und liegen lassen.
    Ihr Tag wird von Unterbrechungen durchzogen. Es ist an der Zeit, das zu ändern.

Meetings sind Gift
    Die schlimmsten Unterbrechungen von allen sind Besprechungen, und zwar aus den folgenden Gründen:
    • Normalerweise geht es dabei um abstrakte Konzepte, nicht um konkrete Dinge.
    • Dabei wird eine schockierend geringe Menge an Informationen pro Minute vermittelt.
    • Bei einer Besprechung kommt man schneller vom Thema ab als ein Taxi in Chicago in einem Schneesturm von der Straße.
    • Besprechungen erfordern eine gründliche Vorbereitung, für die aber so gut wie niemand Zeit hat.
    • Oft sind die Themen so vage, dass niemand weiß, worauf die Sache hinausläuft.
    • Meistens ist mindestens ein Idiot dabei, der die Zeit der anderen mit irgendeinem Blödsinn verplempert.
    • Meetings vermehren sich wie die Karnickel. Eins führt zum nächsten und zum übernächsten …
    Außerdem sind Besprechungen unglücklicherweise wie Fernsehsendungen angelegt. Man reserviert dafür 30 Minuten oder eine Stunde, weil so die Organizer konzipiert sind (wir haben noch nie erlebt, dass jemand eine siebenminütige Besprechung bei Outlook eingetragen hat). Zu schade. Wenn es nur sieben Minuten dauert, eine Sache zu besprechen, sollte
man auch nicht mehr Zeit darauf verwenden. Dehnen Sie die sieben Minuten nicht auf eine halbe Stunde aus.
    Bei genauerem Nachdenken verursachen Besprechungen erschreckend hohe Kosten. Nehmen wir an, Sie planen eine einstündige Besprechung, an der zehn Mitarbeiter teilnehmen. Im Grunde ist das dann keine einstündige, sondern eine zehnstündige Besprechung. Sie tauschen zehn Stunden Produktivität gegen eine Stunde Besprechungszeit. Und wahrscheinlich sind es eher 15 Stunden, weil die Mitarbeiter ihre eigentliche Tätigkeit unterbrechen, zur Besprechung in ein anderes Zimmer gehen und danach wieder eine Weile brauchen, bis sie wieder die volle Konzentration für ihre eigentliche Aufgabe

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