Rework

müssen, sollten Sie den Kandidaten nehmen, der am besten schreiben kann. Es ist egal, ob es sich dabei um einen Marketingspezialisten, Verkäufer, Graphiker, Programmierer oder was auch immer handelt; ein guter Schreibstil zahlt sich immer aus.
    Das liegt daran, dass zu einem guten Schreibstil mehr als nur das Schreiben gehört. Eine klare Sprache ist ein Zeichen für klares Denken. Gute Autoren wissen, wie man Inhalte vermittelt. Sie können etwas leicht verständlich machen. Sie können sich in andere hineinversetzen. Sie wissen, was sie weglassen müssen. Und das sind genau die Eigenschaften, die Sie bei einem Bewerber suchen.
    Das Schreiben erlebt in unserer Gesellschaft gerade ein Comeback. Anstatt zu telefonieren, nutzt man E-Mail und Kurzmitteilungen. Ein Großteil der Kommunikation erfolgt über Instant Messages und Blogs. Schreiben ist heutzutage ein Garant für gute Ideen.

Die Besten sind überall
    Es ist verrückt, die besten Leute nicht einzustellen, nur weil sie weit entfernt leben. Dank der technischen Möglichkeiten ist es heutzutage ganz einfach, alle online miteinander zu verbinden.
    Unsere Zentrale liegt in Chicago, aber über die Hälfte unseres Teams lebt anderswo. Wir haben Mitarbeiter in Spanien, Kanada, Idaho, Oklahoma und verschiedenen Städten. Hätten wir unsere Mitarbeitersuche nur auf Chicago beschränkt, hätten wir nicht einmal die Hälfte unserer großartigen Mitarbeiter gefunden.
    Damit Ihre Mitarbeiter in verschiedenen Städten oder Ländern Kontakt halten, sollten Sie dafür sorgen, dass sich mindestens ein paar Stunden ihrer Arbeitszeit am Tag überschneiden. Die Arbeit in verschiedenen Zeitzonen, in denen der Arbeitstag keine Überschneidungen hat, ist schwierig. In einem solchen Fall müssten die betroffenen Mitarbeiter ihre Arbeitszeit verschieben und ein bisschen früher oder später anfangen. Allerdings braucht man keine Überschneidung von acht Stunden. (Tatsächlich haben wir festgestellt, dass es angenehmer ist, wenn sich die Arbeitszeiten nicht komplett decken – dadurch hat man mehr Zeit für sich.) Zwei bis vier Stunden Überschneidung reichen völlig aus.
    Außerdem sollte man sich ab und zu persönlich treffen, zumindest alle paar Monate. Wir sorgen dafür, dass unser gesamtes Team mehrmals im Jahr zusammenkommt. Das ist eine gute Gelegenheit, Fortschritte zu beurteilen, zu diskutieren,
was richtig und was falsch läuft, für die Zukunft zu planen und sich persönlich besser kennenzulernen.
    Geographie spielt heute einfach keine Rolle mehr. Stellen Sie den talentiertesten Bewerber ein, egal, wo der- oder diejenige lebt.

Machen Sie eine Probefahrt
    Bewerbungsgespräche haben nur eine begrenzte Aussagekraft. Manche Bewerber klingen zwar wie Profis, arbeiten aber nicht so. Sie müssen die jetzige Arbeit bewerten, nicht die angeblichen früheren Leistungen.
    Das geht natürlich am besten, wenn Sie einen Bewerber bei der Arbeit sehen. Stellen Sie Bewerber für ein Miniprojekt ein, selbst wenn es nur 20 oder 40 Stunden sind. Dann sehen Sie, wie der Bewerber Entscheidungen trifft. Sie sehen, ob Sie mit ihm auskommen. Sie erleben, welche Fragen er stellt. Sie können ihn nach seiner Leistung beurteilen, nicht nur nach seinen Worten.
    Sie können sogar ein Projekt erfinden. BMW unterhält in einer Fabrik in South Carolina ein spezielles Fließband, wo Bewerber 90 Minuten lang verschiedene Arbeiten verrichten, die mit ihren späteren Aufgaben zu tun haben. 20
    Beim Flugzeugbauer Cessna gibt es für angehende Manager ein Rollenspiel, bei dem der Arbeitstag eines Mitarbeiters nachgestellt wird. Die Kandidaten arbeiten Memos durch, müssen aufgebrachte Kunden beschwichtigen und andere Probleme bewältigen. Cessna hat mittlerweile über hundert Personen eingestellt, die dieses Rollenspiel durchliefen. 21
    Diese Unternehmen haben erkannt, dass die Wahrheit erst in einem echten Arbeitsumfeld ans Licht kommt. Es ist eine
Sache, sich eine Bewerbungsmappe anzusehen, den Lebenslauf zu lesen und ein Bewerbungsgespräch zu führen. Es ist aber etwas ganz anderes, mit dem Betreffenden wirklich zu arbeiten.

SCHADENS- BEGRENZUNG

Zu schlechten Nachrichten muss man stehen
    Wenn etwas schiefläuft, macht das ganz schnell die Runde. Besser, Sie erzählen die schlechte Nachricht gleich selbst weiter. Sonst bieten Sie Anlass zu Gerüchten und Spekulationen, außerdem könnten sich alle möglichen Fehlinformationen verbreiten.
    Wenn Schwierigkeiten auftauchen, sollten Sie Ihre Kunden darüber