Rework

gemacht, um weiter Anweisungen von anderen zu befolgen? Wenn Sie Geld aufnehmen, wird es darauf hinauslaufen.
     
    Wichtiger als der Aufbau des Unternehmens sind die »Auszahlungen«. Anleger wollen ihr Geld zurück – und
zwar schnell (meist innerhalb von drei bis fünf Jahren). Die Zukunftsfähigkeit bleibt auf der Strecke, wenn die Beteiligten nur daran denken, ihr Geld bald wiederzusehen.
     
    Das Geld anderer Leute auszugeben macht süchtig. Nichts ist leichter, als das Geld anderer Leute auszugeben. Aber irgendwann ist das Geld weg, und Sie müssen um mehr Geld bitten. Und jedes Mal, wenn Sie um mehr Geld bitten, nimmt man Ihnen mehr von Ihrer Firma weg.
     
    Meistens ist es ein schlechtes Geschäft. Wenn Sie erst am Anfang stehen, haben Sie kaum Erfahrung und Ihre Meinung zählt nicht. Ein ganz schlechter Zeitpunkt für eine finanzielle Transaktion.
     
    Kunden stehen an zweiter Stelle. Am Ende bauen Sie ein Unternehmen auf, das den Vorstellungen der Anleger entspricht, nicht den Wünschen der Kunden .
     
    Geld aufzutreiben lenkt unglaublich ab. Die Suche nach Investoren ist schwierig und anstrengend. Die Treffen, rechtlichen Vereinbarungen, Vertragsverhandlungen und so weiterziehen sich oft monatelang hin. Das lenkt ab, denn eigentlich sollten Sie sich darauf konzentrieren, eine richtig gute Firma aufzubauen.
    Es lohnt sich einfach nicht. Wir hören immer wieder von Firmeneigentümern, die diesen Weg gingen und es bereuten. Meistens erzählen sie folgende Geschichte: Zuerst ist man
hellauf begeistert von seinen Investoren – dann kommt das böse Erwachen. Man trifft sich mit den Anlegern und/oder dem Vorstand und denkt allmählich: »O Mann, worauf hab ich mich da nur eingelassen?« Jemand anderes bestimmt, wo es langgeht. Bevor Sie den Kopf in die Schlinge stecken, sollten Sie sich nach anderen Möglichkeiten umschauen.

Sie brauchen weniger als Sie denken
    Brauchen Sie wirklich zehn Mitarbeiter oder reichen einstweilen auch zwei oder drei?
    Brauchen Sie wirklich 500 000 Dollar oder reichen vorerst 50 000 (oder 5000) Dollar?
    Brauchen Sie wirklich sechs Monate oder können Sie auch in zwei Monaten etwas erreichen?
    Brauchen Sie wirklich ein großes Büro oder können Sie sich die Räumlichkeiten auch teilen (oder von zu Hause aus arbeiten)?
    Brauchen Sie wirklich ein Lagerhaus oder können Sie auch ein kleines Lager mieten (oder die Garage oder Ihren Keller nutzen) oder die Lagerhaltung komplett nach außen vergeben?
    Müssen Sie wirklich Anzeigen schalten und eine Werbeagentur beauftragen oder gibt es andere Möglichkeiten, auf sich aufmerksam zu machen?
    Müssen Sie wirklich eine Fabrik bauen oder können Sie ein anderes Unternehmen mit der Herstellung Ihrer Produkte beauftragen?
    Brauchen Sie wirklich einen Buchhalter oder können Sie die Buchhaltung mit einer Finanzsoftware selbst übernehmen?
    Brauchen Sie wirklich eine IT-Abteilung oder können Sie eine andere Firma damit beauftragen?

    Brauchen Sie wirklich eine Vollzeitkraft für die Kundenbetreuung oder können Sie Anfragen selbst erledigen?
    Brauchen Sie wirklich ein Ladengeschäft oder können Sie Ihr Produkt im Internet verkaufen?
    Brauchen Sie wirklich schicke Visitenkarten, eigenes Briefpapier und Hochglanzbroschüren?
     
    Ihnen ist klar, worauf wir hinauswollen. Vielleicht müssen Sie irgendwann größer werden und sich für teure Lösungen entscheiden, aber nicht gleich jetzt.
    An Sparsamkeit ist nichts auszusetzen. Als wir unser erstes Produkt auf den Markt brachten, achteten wir auf jeden Cent. Wir hatten kein eigenes Büro; wir teilten uns die Räume mit einer anderen Firma. Wir hatten keine Serverflotte, sondern einen Server. Wir schalteten keine Werbung, wir machten auf uns aufmerksam, indem wir im Internet andere an unseren Erfahrungen teilhaben ließen. Wir stellten niemanden für die Beantwortung der Kunden-E-Mails ein, der Firmengründer bearbeitete sie selbst. Und alles war wunderbar.
    Man hört dauernd von Unternehmen, die in einer Garage anfingen. Das kann Ihr Unternehmen auch.

Gründen Sie ein Unternehmen, kein Startup
    Ach ja, die Startups. Eine besondere Unternehmensform, die immer mal wieder im Rampenlicht steht (vor allem in der Technologiebranche).
    Startup-Unternehmen haben etwas Magisches. Hohe Ausgaben sind ihnen egal, da sollen sich andere darum kümmern. So etwas Lästiges wie Rentabilität ist nie ein Thema. Mit einem Startup kann man das Geld anderer Leute ausgeben, bis man einen Weg gefunden hat, selbst Geld zu