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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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der Schrecken im
Gesicht geschrieben.
    »Wie? Das war jetzt nicht der Drache?«, fragte Adrian verständnislos.
    Der Ringlord zog die Schultern hoch. »Ich hab keine Ahnung. Wenn sich da
noch andere einmischen, krieg ich echt zu viel!«
    Der Junge sah unglücklich drein und räusperte sich. »Also, das fällt mir nun
nicht leicht, aber können wir das später besprechen? Wir müssen weiter.«
    Mit Ausnahme seines Ringlords sahen ihn alle fassungslos an. Aeneas reichte
ihm die Hand, um sich hochhelfen zu lassen.
    »Wie recht du hast, mein junger Anführer«, stimmte er zu und zuckte
zusammen. »Ich hasse das«, fluchte er und zuckte erneut zusammen.
    Erma und Anna sahen sich an, zogen unglücklich und machtlos die Achseln
hoch und erhoben sich langsam.
    »Wenn ihr den Alten nicht fertigmacht, vergesse ich euch das nie«, erklärte der
Ringlord bestimmt.
    Adrian beäugte ihn skeptisch. »Wird es gehen?«, fragte er leise und besorgt.
    »Aber immer«, erwiderte Aeneas und zuckte zusammen.
    Der Custor nahm noch einen tiefen Schluck aus der Wasserflasche. Er hatte gar
keinen Speichel mehr, sein Mund war völlig trocken. Langsam wurde ihm das alles
zu viel. Er wusste nicht einmal, wovor er im Moment am meisten Angst hatte: vor
dem Kampf mit dem Drachen, davor, dass Lennart vielleicht nicht kam, oder vor
einer erneuten Drachenattacke.
    Alle gingen bereits stumm zu ihren Jagos.
    Er spürte Aeneas‘ Hand auf seinem Arm und sah ihn müde an.
    »Kopf hoch!«, bat der Ringlord leise. »Lass Erma und Anna nicht allein. Die
beiden beschwören so viel Schutz- und Kampfzauber, dass sie Pausen benötigen.
Dann musst du übernehmen. Wir brauchen dich. Sei tapfer, Junge! Du kannst das.«
    Der schluckte schwer, nickte und sagte laut: »Auf geht’s! Ich will endlich
wissen, was Lennart von Gerrit übrig gelassen hat, oder umgekehrt. Kommst du
allein in den Sattel, mein Lord?«
    Aeneas drückte ihm anerkennend die Schulter. »Klar doch! Weißt du, dass mir
vorher nie aufgefallen ist, wie hoch diese Biester sind?«
    Adrian drehte sich sofort um und fragte grinsend: »Hat einer zufällig einen Tritt
für unseren Lord dabei?«
    Anna ließ das Tier auf die Knie gehen. Ihre Stimme klang heiser, als sie wissen
wollte: »Geht es so, Chef?«
    Aeneas schwang sich mit weitaus mehr Ehrgeiz als Eleganz in den Sattel.
    »Immer wenn ich mir wünschte, eine Kamera dabei zu haben, habe ich keine«,
beschwerte sich Adrian mit einem mutwilligen Blick in Richtung seines Ringlords.
»Beschreiben kann man so etwas gar nicht.«
    Dessen Augen blitzten. Anna kicherte verhalten. Karem und Suni starrten
Adrian fassungslos an. Erma schüttelte lächelnd den Kopf.
     
     
    Lennart wachte auf und wähnte sich im Himmel. Das Gesicht eines Engels mit
klaren blauen Augen schwebte über ihm. Eine rotgoldene Haarsträhne fiel ihm entgegen.
Er lächelte charmant. Gar nicht so schlechte Aussichten, dachte er glücklich.
    »Na, endlich!«, jubelte der Engel. »Ich hab mir die größten Sorgen gemacht.«
    Er schüttelte den Kopf und kam langsam zu sich. »Lynnea? Was machst du
denn hier?«
    »Ich hab auf die Tiere aufgepasst, wie du gesagt hast. Dann verschwamm plötzlich
der Raum, es knisterte und brauste und als ich zu mir kam, sah es ganz anders
aus und ihr lagt auf dem Boden«, erwiderte sie. Es war ihrer Stimme deutlich anzuhören,
dass sie selbst kaum glauben konnte, was sie gerade erzählt hatte.
    Er rappelte sich hoch und schüttelte die letzte Benommenheit ab. Neben ihm
kamen Holly und Gerrit ebenfalls wieder zu sich. Lennart blickte sich verblüfft
um. Sie befanden sich in einer großen Halle. Ein Altar mit einer Drachenstatue
nahm fast eine gesamte Wandlänge ein. Auch auf den Wänden waren bunte Drachenjagdszenen
abgebildet. Zwei Gänge führten aus dem Raum heraus.
    »Ich frag jetzt gar nicht, was los ist«, erklärte Gerrit. »Ich finde es einfach gut,
dass es so ist. Wir sind alle da, die Jagos sind da, der Gang nach draußen ist da
und, wenn diese kleine komische Scheibe hier der Drachenstern ist, ist er auch da.
Klarer Fall von: Mission erfüllt! Keiner muss sich die Mühe machen, mir irgendetwas
zu erklären. Ich bin so was von zufrieden. Was ich nur blöd finde: Ich stinke
wie ein toter Fisch und der Drache merkt das gar nicht. Da frag ich mich doch,
warum stinke ich überhaupt so fürchterlich?«
    Lennart stöhnte ob dieser Rede nur verzweifelt auf und schüttelte den Kopf.
»Wenn du jemals so etwas wie Verstand gehabt

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