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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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Sie machen gern Witze,
sagt Adrian.«
    Lennart erhob sich und kramte ein langes Messer aus seinem Rucksack. Erma
legte Aeneas, der ebenfalls aufstehen wollte, die Hand auf den Arm. »Gönn dir
ruhig ein bisschen Ruhe. Ich mach das schon, als Dank für deine nette Tat vorhin.
Nicht wahr, Lennart, wir sind ein gutes Team?!«
    Der nickte freundlich und fragte den Ringlord: »Warst du eigentlich mal bei den
Pfadfindern? Jeden Tag eine gute Tat!«
    »Nein«, grummelte der. »Aber nach den Erfahrungen mit euch sattle ich vielleicht
um und strebe eine Karriere als Sklavenhändler an und du bist garantiert der
Erste, den ich verkaufe.«
    »Na, ich geh dann jetzt lieber«, erklärte sein Adjutant vergnügt.
    »Ich ess gern Keule«, rief Gerrit ihm nach und kuschelte sich an Aeneas. Er
beanspruchte nunmehr fast die ganze Jacke für sich. »Mir ist schon viel wärmer«,
seufzte er zufrieden.

    Als Erma und Lennart mit ihren Fleischportionen zurückkamen, hatte Anna
Möhren vorbereitet, Adrian schnitt Zwiebeln.
    Karem saß mit Suni bei Aeneas und berichtete von seinen Erlebnissen in den
Feldern. Die Riesenspinne, der die letzten drei Gardisten zum Opfer gefallen
waren, hatte er nicht wieder gesehen. Große Vögel gab es reichlich, außerdem
Schneewölfe und kleinere Tiere, die er in Strickfallen gefangen und gegessen hatte.
Er hatte sich meist in Höhlen verstecken müssen und im Übrigen erfolglos nach
einem Ausgang gesucht. Dramatisch schloss er mit den Worten: »Ich fürchte, diese
Schneelandschaft wird unser Grab werden.«
    »Darum kümmern wir uns morgen.« Aeneas nickte ihm aufmunternd zu.
    »Oh, wie das duftet«, schwärmte Gerrit, und sein Magen knurrte laut.
    Adrian grinste. »Wird höchste Zeit, dass der was zu essen kriegt. Sonst löst der
glatt ‘ne Lawine aus mit dem Krach.«
    »Ich glaube, ihr versteht mich nicht«, klagte Karem.
    »Doch, doch«, tröstete Erik. »Wir verstehen dich schon. Wir haben jetzt nur
gerade Hunger. Ist der Braten bald fertig?«
    »Ist das nicht nebensächlich, wenn wir ohnehin alle sterben?«, beharrte Karem.
    »Langsam schlägt mir das Gerede echt auf den Magen«, beschwerte sich Anna.
Sie wandte sich an Aeneas. »Kommen wir wieder nach Hause?«
    »Aber immer«, antwortete der prompt.
    »Da hörst du es«, sagte sie an Karem gewandt. »Und nun reg dich ab und hör
auf, über Gräber zu reden! Du ängstigst unseren Kurzen.«
    »Ja, und wie«, stimmte der umgehend zu. »Wer will denn beim Essen über
Friedhöfe reden?«
    Erik sah Karem überlegend an. »Was mich wirklich interessieren würde, ist,
wie du auf die Idee gekommen bist, hierher zu kommen. Du bist doch gar kein
Magier.«
    Der errötete leicht und antwortete: »Ich habe nie angenommen, den Vulkanberg
allein zu erreichen. Es waren damals zwei Magier von Synsoos bei meinem Vater.
Sie wollten das Drachenei vernichten und verlangten dafür eine nahezu unverschämt
hohe Belohnung. Mein Vater lehnte ab und ließ sich nicht einmal durch
deren Erfolge in ähnlichen Fällen umstimmen. Sarkon brachte mich dann auf eine
Idee, als er sagte, meinen Vater würde das Problem nicht persönlich betreffen, weil
wir in der Burg relativ sicher seien. So habe ich gedacht, wenn ich in die Magischen
Felder gehe, wird mein Vater es sich anders überlegen. Wir haben Tag für
Tag kurz hinter dem Portal gewartet. Es kam aber niemand. Schließlich blieb uns
nichts weiter übrig, als aufzubrechen.«
    »Diese Angewohnheit, Handlungen erzwingen zu wollen, scheint bei euch in
der Familie zu liegen«, bemerkte Aeneas. »Eine recht üble Angewohnheit, wie ich
finde.«
    Karem und Suni sahen ziemlich schuldbewusst drein.
    Der Ringlord sah sie nacheinander mit frostiger Mine an. »Eines sollte euch
von Anfang an klar sein. Ich trage die Verantwortung für meine Schützlinge, nicht
für euch. Das heißt, ich werde keinerlei Rücksicht auf euch nehmen. Könnt ihr das
Tempo nicht halten, bleibt ihr zurück. Eigenmächtigkeiten dulde ich nicht. Kommt
ihr mir einmal in die Quere, wird es kein zweites Mal geben. Wenn ihr euch uns
anschließen wollt, befolgt ihr unsere Anweisungen, ganz gleich, wer von uns sie
gibt. War das verständlich?«
    Die Geschwister nickten beklommen. Keiner der beiden traute sich, eine
Bemerkung zu machen.
    Erik sah Adrian an und flüsterte: »Glaubst du, er würde sie wirklich allein hier
lassen? Doch bestimmt nicht, oder?«
    Der schüttelte den Kopf und raunte zurück: »Im Leben nicht, aber das wissen
sie

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