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Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Rhanmarú - Das tote Land (German Edition)

Titel: Rhanmarú - Das tote Land (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liane Sons
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ja nicht. Da die ihn nicht kennen, glauben die garantiert jedes Wort, so wie er
sie angesehen hat.«
    Die beiden begegneten seinem Blick. Er zog eine Augenbraue hoch. »Seid ihr
so sicher, mich genau zu kennen?«
    »Scheiße«, murmelte Adrian. Erik versuchte, möglichst freundlich zu gucken.
    »Das Fleisch ist fertig«, war dann für eine ganze Weile der letzte Satz, der
gesprochen wurde.
     

Kapitel 7
    Sie rüsteten sich am nächsten Morgen für den Marsch. Lennart und Aeneas
hatten Fleisch für weitere Mahlzeiten besorgt. Die anderen hatten an abgeschossenen
Pfeilen zusammengetragen, was noch zu gebrauchen war.
    Karem fühlte sich in seiner mehrschichtigen Kleidung, die die Rhan mitgebracht
hatten und die er seit gestern trug, sehr wohl und vor allem warm und
bedankte sich beim Ringlord für die kurzzeitige Verbesserung seiner Lebensumstände.
    »Eine kleine Vorbereitung für eine Expedition ist immer nützlich«, belehrte der
ungerührt.
    Der Junge nickte, und Röte stahl sich in sein Gesicht.
    »In welche Richtung gehen wir jetzt?«, fragte Erma.
    »Zurück in den Tunnel. Wenn Karem hier so lange gesucht hat, wird es wohl
nur den einen Ein- und Ausgang geben«, erwiderte Aeneas.
    »An der Spinne vorbei?«, krächzte der Junge entsetzt.
    »Oder drunter her. Mal sehen, was besser ist«, antwortete Adrian mit blitzenden
Augen.
    »Sie haben sie schon mal vertrieben«, erklärte Suni ihrem Bruder. »Du brauchst
keine Angst zu haben.«
    Sie machten sich auf den Rückweg.
    »Alle schön aufpassen!«, rief Adrian vergnügt, als Aeneas sich umdrehte und
zum Reden ansetzte. Der Ringlord schüttelte grinsend den Kopf.
    Karem sah Lennart fragend an. »Mein Vater hat euch wirklich gestattet, die
Felder zu betreten, um uns zu suchen?«
    Der überlegte eine Weile. »Jetzt, wo du es erwähnst: Aeneas hat vergessen, ihn
zu fragen. Aber er hat uns seinen Segen gegeben. Könnte so viel wie »Ja«
bedeuten.«
    Karem registrierte, dass er der ersten Mission beiwohnte, die sein Vater nicht
befohlen oder zumindest gestattet hatte, obwohl er von ihr gewusst hatte. Statt
seine Gardisten gegen die Aufrührer zu schicken, hatte er einen Segen gesprochen.
Das war seltsam. Hatte der Herrscher von Almantis tatsächlich Furcht vor dieser
Truppe?
    »Meine Schwester hat erzählt, ihr seid große Magier.« Schwache Hoffnung
schwang in seiner Stimme mit.
    Sein Gesprächspartner seufzte: »Das scheint so ein Tick von ihr zu sein. Also
wir sind Magier, doch bis auf Aeneas und Erma noch in der Ausbildung.«
    »Aber ihr seid Krieger, nicht wahr?«
    Lennart lachte. »Nein, sind wir auch nicht. Wir sind ganz normale Jugendliche,
die zur Schule gehen. Ich möchte Physik studieren, Anna schwärmt im Moment
von einer Model- oder Schauspielkarriere. Holly will Informatik und Maschinenbau
studieren, Adrian und Erik würden am liebsten in einer Metal-Band spielen
und haben sonst noch keine Pläne, und Gerrit wird garantiert irgendwie bei
Computern landen. Wir sind unterschiedlich, aber weder große Magier noch Krieger.
«
    Die schwache Hoffnung verflog wieder. Es beruhte alles nur auf einem Irrtum.
Trotzdem schien es angebracht, Sympathien zu erwerben. Also vermutete er: »Ihr
seid sicher sehr wütend auf Suni? Ich kann es nicht fassen, dass sie so etwas getan
hat.«
    »Na ja, glücklich sind wir gerade nicht über unseren Aufenthalt hier, aber es
hilft keinem weiter, wenn wir uns ständig ärgern. Versuchen wir einfach, das Beste
draus zu machen. Außerdem seid ihr Zwillinge. Hättest du nicht auch alles versucht,
um sie zu retten?« Lennart sah sich um, um zu sehen, ob nicht etwa von
hinten Gefahr drohte.
    Karem sah sich ebenfalls um, konnte jedoch kein feindliches Wesen entdecken.
Die Vermutung ließ er unbeantwortet, da er sich selbst nicht sicher war, was er an
Sunis Stelle getan hätte. »Dass Suni Mädchen mitgenommen hat, ist schon unverantwortlich,
doch nie hätte sie den kleinen Jungen mitnehmen dürfen«, erklärte er
seinem Begleiter.
    Lennart sah ihn zunächst verständnislos an, dann grinste er. »Du meinst Gerrit?
Du solltest ihn nicht unterschätzen. Das tun viele, aber nur einmal. In unserem
Kurzen steckt mehr als du denkst. Er wird nur gern verhätschelt, deshalb geht er in
seiner Rolle als Küken auf.«
    Er grinste noch breiter, als er von vorn Gerrits protestierendes Gemurmel hörte.
»Und unsere Mädels stehen voll ihren Mann. Dass wir überhaupt hier sind, hast du
zum Beispiel Holly und ihrem

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