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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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Geschoss hatte Auriel das Leben in einem einzigen Augenblick genommen. Doch die beiden Liebenden hatte es im Tod vereint.

Epilog: Schattentanz
     
    Die blutige Schlacht dauerte die gesamte Nacht hindurch und forderte viele Opfer – vornehmlich in den Reihen der Menschen. Den Vorteil, den die Dunkelelfen von vornherein besessen hatten, konnten sie stetig ausbauen und so immer tiefer in das Herz Dragelunds vordringen. Blut dürstend und berechnend fielen sie über Grímmaldurs Truppen her.
    Die brennenden Häuser boten den Dorfbewohnern keinen Schutz. Wer fliehen wollte, brauchte Glück, um nicht von den scharfen Augen der Dunkelelfen erspäht zu werden. Die Sícyr´Glýnħ verschonten weder Alte noch Kinder. Wer vor ihnen davonlief, wurde mit gezielten Pfeil- oder Bolzenschüssen ermordet. Unter dem Banner des Dunkelelfenfürsten Lhagaîlan daé Yazyðor gaben sie Leib und Leben, um Dragelund zu erobern.
     
    Kurz, nachdem Auriel über Rhavîns Leiche erschossen worden war, tauchte N’thaldur auf dem Schlachtfeld auf, um den Menschen der Nordmarken gegen den Ansturm der Dunkelelfen beizustehen. Obwohl seine Festung Monnovrek viele Hundert Meilen entfernt in den Bergen lag, hatte der dunkle Zauberer durch seine Spione von dem plötzlichen Ansturm der Dunkelelfen erfahren. Bereitwillig war er sofort aufgebrochen, um sich den Angreifern in den Weg zu stellen und Jarl Grímmaldur mit seiner mächtigen Magie zu unterstützen.
    Obwohl noch schwer geschwächt von den Vergiftungen, die ihm Nymion beigebracht hatte, konnte er seine Interessen nicht vernachlässigen. Zu viel stand für den mächtigsten Finstermagier Bønfjatgars auf dem Spiel, als dass er hätte darauf verzichten können, in diese Schlacht einzugreifen.
    Doch Lhagaîlan daé Yazyðor, der Fürst der Sícyr´Glýnħ, hatte sich auf alle Eventualitäten vorbereitet. Die Armee, die er mit anderthalb Tagen Abstand hinter Rhavîn und Nymion entsandt hatte, setzte sich aus seinen geschicktesten Kämpfern, seinen erfahrensten Waldläufern und seinen mächtigsten Zauberern zusammen. Nun, da ihm die Nachricht vom Tod Rhavîns und Nymions zugetragen worden war, galt sein Streben nicht nur der Eroberung Dragelunds. Lhagaîlan daé Yazyðor gierte nach Rache für den gefallenen Meuchelmörder. Der Tod seines innigsten Vertrauten, seines teuren Ziehsohns, musste gesühnt werden, die Menschen Dragelunds sollten für diesen Verlust mit ihrem Blut bezahlen.
    Aber auch auf das Eingreifen N’thaldurs hatte sich der Fürst vorbereitet. Eigens zu dem Zweck, dem Finstermagier entgegenzutreten, hatten die Dunkelelfen schreckliche Dämonen aus den Tiefen der Unterwelten beschworen, um sie auf den Kampfplatz zu führen.
    Als die Dämonen die Witterung des Finstermagiers aufgenommen und ihn auf dem Schlachtfeld aufgespürt hatten, dauerte es nicht lange, bis N’thaldur ihrer Stärke unterlag. Schließlich wurde er von ihnen getötet. Der mächtigste Mann des Nordens, der unausgesprochene Herrscher der Nordmarken, starb in dieser Nacht wie ein einfacher Krieger – allein und unbedeutend.
     
    Im Morgengrauen fiel Dragelund unter den nicht enden wollenden Attacken der Sícyr´Glýnħ. Jarl Grímmaldur und seine Gefolgsmänner starben in einem blutigen Pfeilhagel und auch die meisten anderen Krieger waren zu diesem Zeitpunkt bereits tot oder kampfunfähig. Die wenigen Überlebenden flohen in alle Richtungen, während die Dunkelelfen ihnen nachsetzten.
    Fürst Lhagaîlan daé Yazyðor entsandte einen Trupp, die Festung Monnovrek zu übernehmen.
     
    Rhavîns Leichnam ließ der hohe Fürst der Sícyr´Glýnħ bergen. Behutsam, damit er unversehrt bliebe, und samt all seiner Waffen ließ er den Ni´kyrtaz, der ihm stets in Altruismus und flammendem Eifer die Treue gehalten hatte, nach Crâdègh nyr Vilothyl bringen.
    Lhagaîlan daé Yazyðor verspürte angesichts seines toten Zöglings weder Groll noch Hass ob der Vergehen, derer sich Rhavîn aus Sicht des Dunkelelfen schuldig gemacht hatte. Wehmut und sogar eine Spur von Trauer umwehte das Herz des uralten Fürsten, ihn traf der Verlust mit großem Schmerz. Er ließ den Meuchelmörder mit Ehren bedenken und seinen toten Körper in den Tiefen seiner fürstlichen Zitadelle aufbahren.
    Auch Nymions Körper ließ Lhagaîlan daé Yazyðor bergen und in die Heimstatt seines Fürstentums bringen. An der Seite seines Freundes wurde das ehrwürdige schwarze Einhorn für seine Leistungen im Dienst des Fürsten der Sícyr´Glýnħ

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