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Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition)

Titel: Rhavîn – Gesang der schwarzen Seele 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janine Höcker
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erst ein ganzes Dorf gegen Youkai und Oni verteidigen?“
    „Vater, ich kann es lernen“, rief Tasukaza schnell. Seine Stimme überschlug sich. „Ich verspreche dir ...“
    „Schweig!“ Das Wort knallte wie ein Peitschenhieb. Tasukaza verzog das Gesicht und auch Nakezo zuckte zusammen. „Du kannst mir versprechen, was du willst, du wirst es nicht halten können. Wissen die Götter, wer dir deine absonderlichen und eigentlich nicht erwähnenswerten Gaben in die Wiege legte, deine Mutter und ich waren es sicherlich nicht. Ich bin Karukami Saruhide, Kriegermagier, Anführer des Karukami-Clans und als Meister meiner Disziplinen Youkai-Jäger wie Verteidiger gleichermaßen, doch das muss ich dir nicht sagen. Als Sensei beider Dojos und dein Vater verbiete ich dir, einen der beiden ehrwürdigen Wege einzuschlagen.“
    Tasukaza konnte nicht glauben, was er hörte. Das Herz schlug ihm bis zum Hals.
     „Sicher würdest du einen Platz in den Reihen der Verteidiger erhalten, wenn ich ein gutes Wort für dich einlegte“, sprach Saruhide selbstgefällig weiter. „Doch damit brächte ich Schande über den guten Ruf der Gilde und würde zudem mein Gesicht verlieren. Sie würden dich bloß um meinetwillen in ihren Reihen aufnehmen, wohl wissend, dass sie durch deine Zugehörigkeit in der Gilde an Ehre einbüßen müssten.“ Er zog die Augenbrauen hoch. „Das kann und werde ich nicht zulassen.“
    „Aber ...“ Tasukaza war fassungslos. Stille Tränen perlten über seine blassen Wangen.
    „Ich lasse mich nicht umstimmen! Es steht fest, Tasukaza, ich versage dir die Ausbildung. Auch wenn unser Clan dadurch zumindest vorübergehend an Ansehen verliert, weil du als mein Sohn die Linie durchbrichst. Für unsere Ahnenreihe ist es am Ende der beste Weg. Sie werden jemanden in ihren Reihen haben, der vergessen wurde, aber niemanden, der sie blamiert und verraten hat.“
    „Vater!“, rief Nakezo heiser. Saruhides Augen glitten zur Seite, seine Aufmerksamkeit richtete sich auf den älteren Sohn. Mit bebenden Schultern und zitternden Knien wechselte der Junge einen Blick zwischen dem bedrohlich wirkenden Mann und seinem kleinen Bruder, der nach wie vor auf dem Boden lag. „Richte nicht so hart über Tasukaza. Er ist noch klein und ...“
    „Misch dich nicht ein!“ Saruhide spuckte neben Tasukaza auf den Boden.
    „Bitte Vater, wenn du mir noch eine letzte Gelegenheit gibst, mich zu beweisen“, begann Tasukaza im gleichen Moment, sich zu verteidigen. Die weiß und rot gewandete Gestalt seines hochgewachsenen Vaters ragte bedrohlich vor ihm auf, der Herzschlag pochte ihm bis in den Hals hinauf. Dennoch nahm er seinen ganzen Mut zusammen, um für seinen größten Wunsch einzustehen. „Dann verspreche ich dir, dich nie wieder zu enttäuschen. Ich werde noch mehr üben und alles tun, was du sagst, um ...“
    Saruhide ließ seinen Sohn nicht aussprechen. Zornig schrie er ihn an: „Schweig endlich still! Du kannst meinen Entschluss nicht ändern, ganz gleich, wie viel du jammerst und bettelst.“
    „Bitte!“
    Die flehentliche, helle Stimme des kleinen Jungen brachte Saruhides nach außen gezeigte Kälte endgültig zum Schmelzen. Doch statt der erhofften Rührung und Vaterliebe brach Wut brach aus ihm hervor. Zornig ließ Saruhide die hölzerne Klinge fallen. Er langte mit der Linken zum Boden, fasste nach der Kleidung seines Sohnes und zerrte Tasukaza auf die Füße. Gleichzeitig holte er mit der Rechten aus und schlug dem Jungen mit der flachen Hand ins Gesicht. Tasukaza schrie auf. Sein kurzer Pferdeschwanz löste sich. Sofort malte sich der Handabdruck seines Vaters flammend auf seiner Wange ab. Rote Tropfen spritzten auf das Gras – Tasukazas Zahnfleisch blutete.
    „Und nun verschwinde! Lass dich auf dem Übungsplatz nicht mehr sehen!“ Saruhide stieß den Jungen von sich wie ein giftiges Tier. Dann schritt er davon, ohne zu bemerken, dass Tasukaza durch die Wucht des Stoßes erneut zu Boden ging.
    „Saruhide!“ Yashinuka eilte dem Kriegermagier hinterher. Dieser dematerialisierte sich zwischen den Schatten der Häuser, die verstreut in dem grünen Tal das Dorf Mikonuwa bildeten. Nur einen Atemzug später löste sich auch Yashinukas Silhouette auf – zurück blieb nichts als ein kühler Windstoß.
    „Tasukaza.“ Nakezo kniete sich neben seinem Bruder ins Gras. Behutsam strich er ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht des kleineren Jungen. „Mein armer Bruder.“ Warmherzig schloss er ihn in die Arme, strich

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