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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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vielleicht zu einem guten Preis zurücknehmen. Wenn sie das in Schwierigkeiten geratene Weibchen spielte, würde er möglicherweise sogar darüber den Mund halten. Sie beschloss, ihn in den nächsten Tagen aufzusuchen.
    Dann wurden ihr der Ädil und der Pachteintreiber gemeldet, und sie nahm ihre Haltung als achtbare Patrona wieder an. Hosidius bemäkelte zwar die beiden Goldstücke, ließ sich aber überreden, sie anzunehmen. Der Ädil äußerte sich sogar lobend über die Sanierungsmaßnahmen und machte Rufina schöne Augen, während er plaudernd durch die Baderäumlichkeiten ging.
    Dann kamen die Frauen, der Alltag nahm seinen Lauf.
    Rufina fand Zeit, einen Laufjungen zum Haus des Statthalters zu schicken, erhielt aber die Botschaft, Maenius Claudus besuche an diesem Tag die Castra Bonnensia und würde erst am darauffolgenden Tag in den Abendstunden zurückerwartet. Es bestünde aber eine Möglichkeit, dann vorzusprechen.
    Am späten Nachmittag ließ Lucillius Silvian sich melden, und Rufina, die mit Maura und einer Schneiderin beschäftigt war, die dem rasch wachsenden Mädchen zwei neue Tuniken anmessen sollte, sprang erfreut auf.
    Er sah gut aus, der Baumeister. Er hatte für seinen Besuch sogar die weiße Toga des freien römischen Bürgers angelegt, der Barbier hatte sein Bestes getan, um sein Gesicht von jedem Bartschatten zu befreien und seine widerspenstigen Haare in ordentliche Locken zu legen.
    »Wie geht es dir, Rufina? Ich sehe, du stehst schon wieder fest auf deinen Füßen!«
    »Die Blasen und Schrammen sind abgeheilt. Ich kenne da einen guten Arzt in der Wildnis.«
    Sie bot ihm einen Platz auf der Liege an und setzte sich zu ihm. Verwundert bemerkte sie seine Verlegenheit.
    »Erzähl mir, was gibt es Neues von der Wasserleitung? Ich habe schon lange keine Hasen mehr im Caldarium gehabt!«
    »Im Augenblick scheint alles in Ordnung zu sein. Sogar die Barbaren spielen uns keine Streiche mehr.«
    »Ach übrigens, es treibt sich wirklich eine Gaunerbande in der Gegend herum. Wusstest du das? Sie haben den Bruder von Eghild und auch sie selbst böse verprügelt. Es scheint, sie nehmen den heimlichen Goldwäschern die Beute ab.«
    »Ich habe Gerüchte gehört, ja. Aber in die Nähe unserer Lager trauen sie sich nicht. Wohl aus gutem Grund. Unsere Arbeiter sind harte Männer, die Pickel und Schaufel recht gut zu handhaben wissen.«
    »Du hast einmal davon gesprochen, Maurus habe sich mit zwei Strauchdieben angelegt.«
    »Vor über zwei Jahren. Wenn sie einer Bande angehört haben, werden die das wohl als Warnung verstanden haben. Ich habe übrigens inzwischen versucht herauszufinden, wer der Antonius Sextus ist, aber hier kennt ihn niemand. Wahrscheinlich ein Durchreisender. Und der Sklave hat eine Gelegenheit genutzt, zu entwischen.«
    »Antonius Sextus?«, fragte Crassus, der angelockt von den Stimmen in der Tür stand und Silvian neugierig musterte. Rufina sah wieder das Wort »armer Hund« in seinen Augen stehen und biss sich auf die Lippen, um ernst zu bleiben. Crassus war in seinem ungeschickten Bemühen um ihre Zukunft manchmal wirklich erheiternd.
    »Kennst du ihn, Schwiegervater?«
    »Sicher. War mal ein ganz begüterter Mann, aber ein Spieler. Hat sein Vermögen verloren. Kurz vor Ende von Domitians Herrschaft. Waren verrückte Zeiten damals.«
    »Dann wird er wohl auch seine Sklaven verkauft haben.«
    »Er hat alles verkauft, beinahe hätte er sich auch selbst verkaufen müssen, aber irgendjemand hat ihm dann doch wieder auf die Füße geholfen.«
    »Dann mag der Sklave wem auch immer gehört haben. Sein neuer Besitzer hat nur das Halsband nicht neu beschriftet«, meinte Silvian, und Rufina, die bemerkte, dass Crassus es sich gerne bei ihnen gemütlich gemacht hätte, erinnerte ihren Schwiegervater an die Beschaffung eines neuen Lehrbuchs für die Kinder, um das er sich kümmern wollte.
    Nicht ohne Zögern verließ er den Raum, und Silvian sah ihm nachdenklich hinterher.
    »Er ist oft auf dem Forum anzutreffen.«
    »Ich weiß, er ist vermutlich inzwischen mit der halben Stadt bekannt. Das ist schon in Ordnung, Silvian. Er hat sein Lebtag viel gearbeitet. Soll er sich hier etwas Müßiggang gönnen.«
    »Er spricht dort viel von dir. Sehr lobend. Wie häuslich und wie hübsch du bist. Wie sehr du um den guten Ruf deiner Therme besorgt bist. Und wie aufopfernd du dich um ihn kümmerst.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Er hat sich in den Kopf gesetzt, mich mit einem reichen Mann zu verheiraten, und

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