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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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helfen.«
    »Du vertraust ihr?«
    »Ja.«
    Oda sah Rufina seltsam an und nickte dann.
    »Ja. Ich habe einen schrecklichen Fehler begangen. Ich werde ihn nicht wiederholen. Ich übernehme die Verantwortung dafür. Was ich weiß, sollt ihr erfahren.«
    Maurus nickte, Halvors Gesicht wurde etwas milder, nur Burrus knurrte unwillig vor sich hin. Rufina stupste ihn unter dem Tisch mit dem Fuß ans Schienbein, und er verstummte.
    »Ich kenne nur die Sklaven und die paar Freigelassenen, die immer um ihn herum sind. Ich denke, es wird schwer sein, an sie heranzukommen. Sie sind gut ausgebildete Kämpfer.
    Ich habe sie bei ihren Übungen beobachtet. Meles selbst ist es übrigens auch.«
    »Natürlich. Sie haben vier unserer Männer überwältigt. In Belgica«, bemerkte Halvor trocken, und Oda zuckte zusammen.
    »Die Strauchdiebe werden leichter zu fassen sein«, meinte Maurus. »Wenn ich sie denn aufgestöbert kriege. Aber das wird schwierig. Sie müssen ein ungeheuer gutes Versteck haben.«
    Halvor ließ sich noch einmal schildern, wie er sie gefunden und wo er ihre Spur wieder verloren hatte. Rufina hörte zu, und ein kleiner Gedankenfaden spann sich im Laufe seines Berichtes in ihrem Kopf zusammen. Während die Männer diskutierten, suchte sie ihr Wissen zusammen. Schließlich sagte sie in eine Gesprächspause hinein: »Die Wasserleitungen.«
    »Bitte?«
    »Die alten Wasserleitungen. Baumeister Silvian hat mir von ihnen erzählt. Es gibt drei Leitungen, die früher die Colonia mit Wasser aus den Bächen des Umlands versorgt haben. Sie sind jetzt stillgelegt, seit der Kanal aus der Eifel fertig ist. Sie münden dort, wo heute das Aquädukt beginnt, in einem Absetzbecken. Ich weiß nicht, wie groß sie sind, aber durch den neuen Kanal passt ein Mann durch.«
    Die drei Männer und Oda starrten sie verblüfft an. Dann sagte Halvor: »Kleine Domina, man sollte dein Gewicht mit Gold aufwiegen.«
    Maurus grinste erleichtert. »Ein schlaues Füchschen! Das würde das spurlose Verschwinden erklären. Ich denke, ich werde heute Nacht...«
    »Nein, Maurus, das wirst du nicht.«
    »Ich stimme der Domina zu. Nein, Maurus, das wirst du nicht alleine tun. Ich schlage vor, wir benachrichtigen noch heute Abend den Baumeister Silvian. Er soll auf dem schnellsten Weg herkommen und uns über den Zustand der Kanäle berichten. Es ist besser, wir wissen, wo man sie gefahrlos betreten kann, sonst könnten sie sich als Falle erweisen.«
    »Du hast Recht, Halvor, ich war voreilig. Ich werde Unterstützung brauchen. Ich bin nicht so dumm, mich alleine einem so skrupellosen Mann wie Meles zu stellen.«
    »Ich habe acht bis zehn Mann hier, die mit der Axt nicht nur Bäume fällen können.«
    »Ich denke, ich kann über weitere verfügen. Aber dazu muss ich in die Colonia.«
    »Das könnte jetzt auch gefährlich sein. Oda ist fort, und seine Gesellen aus dem Wald werden Meles von deiner gestrigen Aktion berichtet haben.«
    »Dass ich fort bin, wird er nicht vor morgen erfahren.«
    »Warum nicht, Oda?«
    »Er ist heute zu einem Gelage bei Sidonius eingeladen. Das zieht sich immer bis zum Morgengrauen hin.«
    »Das macht es leichter. Hoffen wir, er spricht dem ungemischten Wein kräftig zu.«
    Rufina schüttelte den Kopf.
    »Wird er nicht, Maurus. Er ist ein mäßiger Trinker. Er war an dem Tag nach der Orgie in der Therme ausgesprochen nüchtern und nicht verkatert. Anders als dein Vater!«
    »Gut zu wissen«, sagte Maurus und fügte hinzu: »Ich werde also Claudus eine Nachricht überbringen. Sobald es dunkel ist.«
    Halvor stand auf und meinte: »Ich werde den Baumeister aufsuchen. Kann ich dein Pferd ausleihen, Aurelia Rufina?«
    »Sicher. Ich begleite dich zur Scheune.«
    Er war ein wenig erstaunt, sagte aber nichts, bis sie außer Hörweite waren.
    »Was ist, kleine Domina?«
    »Baumeister Silvian… er weiß nichts von Maurus. Und er... Na ja, er...«
    »Er ist dir sehr zugetan. Ich habe es bemerkt. Aber er ist auch ein Mann der Pflicht. Er wird uns seine Unterstützung nicht versagen. Du bleibst auf jeden Fall hier. Meine Männer werden dafür sorgen, dass kein Unbefugter das Dorf betritt. Wenn doch, so werden sie dich mit ihrem eigenen Leben schützen.«
    »Danke, Halvor.«
    Sie kehrte in das Haus zurück und fand Burrus und Maurus in ein Gespräch vertieft, Oda hingegen sprach mit einer fülligen Matrone am Kamin.
    Maurus unterbrach seine Unterhaltung und beschied Rufina: »Burrus wird hierbleiben und auf dich Acht geben.«
    »Ich werde den

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