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Rheines Gold

Titel: Rheines Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schacht
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einige erstaunliche Zusammenhänge. Nachdem sie gegessen hatten, stand sie auf und sagte: »Wolfrune, ich bin dir sehr dankbar. Ich kann dir nicht sagen, wie sehr.« Sie war über einen Kopf kleiner als die Germanin und stand vor ihr, die haarige Decke fest um sich gewickelt. »Ich hoffe wirklich, ich kann das Unglück von euch abwenden. Auch wenn ich nicht weiß, was es bedeutet.«
    »Ich weiß es auch nicht. Die Zeichen sind selten klar. Sie zeigen die Richtung, die das Schicksal nimmt. Wer klug ist und die Muster erkennt, kann es wenden. Ich habe die Runen noch einmal befragt. Als du schliefst, kleine Füchsin. Sie gaben mir einen Hinweis. Er ist auch mir nicht ganz klar, doch höre auch ihn. Wer weiß, vielleicht kannst du wirklich dieses Missgeschick abwenden. ›Auf des Rheines Gold liegt ein Fluch, und verflucht ist der Vater, der sein eigen Fleisch vernichtet‹.«
    Eine leichte Gänsehaut überzog Rufinas Arme.
    »Ich werde deine Worte bewahren, Wolfrune. Ich werde zu dir zurückkehren, wenn ich die Wahrheit herausgefunden habe.«
    Sie hatte ihr fettbestrichenes Brot mitgegeben und ihr die Füße mit weiteren Lederstreifen umwickelt. Den Weg hatte sie ihr so gut wie möglich beschrieben und der Wölfin den Befehl erteilt, sie bis zu jener geborstenen Eiche zu begleiten, an der sich der Pfad gabelte.
    »Wenn du nach Osten gehst, kannst du den Römerweg des Wassers nicht verfehlen«, riet sie ihr. »Wenn du ihn entlanggehst, kommst du zu der Straßenkreuzung bei Belgica vicus 7 Dort wirst du Hilfe von deinesgleichen finden.«
     
    Zwar hatte Rufina nun einige Anhaltspunkte, an denen sie sich orientieren konnte, aber der Weg war alles andere als einfach. Es ging bergauf, manchmal recht steil, dann wieder abwärts, und sie rutschte oft genug auf dem feuchten, glitschigen Lehmboden aus. Später wurde es drückend warm, als die Sonne hoch am Himmel stand und die Feuchtigkeit der letzten Tage verdunstete. Der Pfad war meist kaum erkennbar, und sie hoffte verzweifelt, noch in der richtigen Richtung zu wandern. Einmal blieb sie erleichtert stehen, als sie einen alten, moosbewachsenen Dolmen fand, den Wolfrune ihr genannt hatte. Sie hielt sich östlich, aber möglicherweise hatte sie eine Abzweigung verfehlt, denn der Kanal wollte und wollte nicht erscheinen. Rufina war müde geworden und setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm, um die Reste ihres Proviantes zu verzehren. Sie fühlte sich mutlos und verlassen. Aber schließlich, überlegte sie, blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als den Weg wieder bis zu jenem Dolmen zurückzugehen und nach einem besseren Pfad zu suchen. Sie war alleine auf sich gestellt, eine andere Lösung gab es nicht.
    Seufzend raffte sie sich auf und wanderte mit schmerzenden Füßen zurück.
    Vielleicht hatte sie nicht genau darauf geachtet, wohin sie ging, wahrscheinlich war sie sogar ein Stück im Kreis gegangen, jedenfalls erblickte sie bald darauf den Dolmen, doch von einer anderen Seite aus.
    Und dann stolperte sie über die Leiche.
    Sie musste nachlässig unter dem Laub und etwas Geröll vergraben worden sein, jetzt von neugierigen Tieren hervorgescharrt, zerrissen und verwest. Doch es war ein Mensch. Fetzen von Kleidung hingen noch an seinen Knochen.
    Rufina klammerte sich starr vor Grauen an einen Baum und würgte. Aber wieder wurde ihr ihre Einsamkeit bewusst, und auch, dass ihr niemand helfen konnte. Sie wandte sich ab und atmete ein paarmal tief durch. Gefahr ging von dem Leichnam nicht mehr aus, und jene, die möglicherweise seinen Tod verursacht hatten, waren schon lange vom Ort der Tat verschwunden. So weit kam sie mit ihrer nüchternen Bestandsaufnahme. Dann ging sie zum Dolmen zurück und versuchte erneut, den Weg zur Wasserleitung zu finden.
    Diesmal gelang es ihr. Als die Sonne lange Schatten warf, erreichte sie den gepflasterten Weg, der entlang dem Kanal gebaut war. Sie brauchte ihm auch nicht mehr sehr weit zu folgen, bis sie die Zelte der Arbeiter sah, die hier einige Schäden zu beheben hatten.
    Ungläubige Blicke begegneten ihr, als sie in das Lager trat.
    »Der Baumeister Silvian, ist er hier?«, fragte sie und ließ sich auf einem Steinquader nieder. Ihre wunden Füße schmerzten erbärmlich.
    Zwei vierschrötige Männer betrachteten sie noch immer mit offenem Mund, aber ein dritter schien sie nicht für einen Waldgeist zu halten und nickte schließlich.
    »Klar!«
    Aber die Eingebung, den Vorgesetzten zu holen, hatte auch er nicht.
    »Wo finde ich ihn?«
    »In

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