Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rheingold

Titel: Rheingold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Grundy
Vom Netzwerk:
hübsches Mädchen? Du wirst davonfliegen, sobald du kannst. Also, ich höre, und wenn ich dein Wissen für wertvoll genug halte, gebe ich dir deine Federn zurück. Deine Schwester hat sie bereits...«
    Die junge Frau blickte zu dem Schwan hinüber, der sie umkreiste. Mit niedergeschlagenen Augen flüsterte sie: »Andravari verwandelt sich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang in einen Fisch. Halte Ausschau nach einem großen Hecht mit einem goldenen Ring an einer Flosse. Du mußt ihn fangen und an dem Ring festhalten, dann kannst du ihn zwingen, dir den Schatz zu geben.«
    Loki lachte zufrieden und hielt ihr Federkleid hoch über das Wasser. »Komm her und hol es dir.«
    Die Schwanenfrau stieg bebend ans Ufer. Das Wasser floß im hellen Sonnenlicht in tausend funkelnden Tropfen über ihren weißen Leib, während Loki sie lüstern betrachtete. Sie riß ihm das Federkleid aus der ausgestreckten Hand und wich sofort zurück, aber nicht schnell genug, um der glühenden Gier zu entgehen, mit der er nach ihr griff. Sie sprang ins Wasser, schwamm davon und zog schnell die Federn über sich, als könnte der kühle weiche Flaum das Gefühl von Lokis Hand auf ihrem Körper auslöschen.
    »Dumme Gans«, rief Loki lachend. »Deine Schwester wird dir erzählen können, was dir entgangen ist, denn jetzt weiß ich alles, was ich wissen muß.« Er streckte den Fuß aus, berührte damit die dritte Schwanenfrau unter dem Kinn und hob ihren Kopf. »Möchtest du dein Federkleid auch zurück haben?«
    »Ja«, flüsterte sie.
    »Gut, aber du mußt es dir verdienen. Ein so hübsches Gewand ist ein hoher Preis für die Gunst einer Frau, aber ich bin heute morgen großzügig. Sieh mich doch nicht so wütend an. Die Hälfte aller Göttinnen in Asgard würden mehr als ein Federkleid dafür geben, um an deiner Stelle zu sein. Nun komm schon und zier dich nicht länger...«
    In gespielter Ehrerbietung half er ihr aus dem Wasser und richtete sie auf, so daß sie nackt vor ihm stand. Die goldenen Sonnenstrahlen ließen die Tropfen auf ihrem ebenmäßigen Körper wie Juwelen aufschimmern; das Wasser in den dichten, weißblonden Haaren zwischen den Schenkeln funkelte wie Tau auf einem Spinnennetz. Loki ging um sie herum und zwickte sie in Brüste und Gesäß, als biete er eine Kuh zum Verkauf an. »Nicht übel, nein wirklich, nicht übel«, bemerkte er, »weiß wie Eis - aber Loki hat bereits andere kühle Jungfern zum Schmelzen gebracht. Nun wollen wir sehen, ob auch Blut in deinen weißen Adern fließt...«
    Mit geübten Fingern faßte er sie an und streichelte sie mit leidenschaftlicher Glut, aber sie blieb starr. Ihre Augen blickten unverwandt auf das Federkleid über seinem Arm. Sie reagierte nicht, wehrte sich aber auch nicht. Loki wurde zornig. »Hinlegen!« befahl er, »wenn du nicht etwas mehr Begeisterung zeigst, muß ich mir wirklich überlegen, ob du den Preis wert bist.« Er stieß sie heftig auf den Felsen. Der harte Stein riß ihr die weiße Haut auf, und rote Tropfen quollen hervor. Lokis Berührung wärmte jetzt nicht mehr, sondern brannte. Sie spürte seine Zähne, nicht mehr die Zunge. Als Loki befriedigt war, glühten die blassen Brüste der Schwanenfrau wund und rosa; Blut befleckte die weißen Schenkel, und die Abdrücke gieriger Bisse leuchteten rot auf ihren Schultern und am Hals.
    »Enttäuschend«, sagte er abschätzig, als sie sich aufrichtete, die Schenkel fest aneinanderdrückte und die Arme verschränkte. »Ich finde, du hast deine Federn noch nicht ganz verdient. Ja, ich glaube, ich könnte sie sogar selbst benutzen. Paß auf!«
    Loki brannte und zuckte; im nächsten Augenblick stand vor der zitternden Schwanenfrau nicht mehr der Mann, sondern eine rothaarige Frau mit bernsteinfarbenen Augen in einem blattgrünen Kleid. Ihr helles Lachen erhob sich in die Luft. »Es gibt keine Grenzen für den schlauen Loki. Ich tu, was mir gefällt, und werde das, was mir gefällt. Ich bin gespannt, wie mir mein neues Federkleid stehen wird.«
    »Du hast versprochen, es mir zurückzugeben«, flüsterte die Schwanenfrau verzweifelt und starrte auf die schimmernden weißen Federn, die über Lokis fraulichem Arm lagen. »Wenn ich... du hast gesagt...«
    Loki hob den Zeigefinger. »Du hättest mir genauer zuhören sollen. Ich habe gesagt, wenn du es verdienst. Aber du warst so unbeweglieh wie ein Mehlsack. Nein, dieses Federkleid ist sehr nützlich für mich. Schwäne können zum Beispiel Fische fangen... auch Hechte, nicht wahr? Ich

Weitere Kostenlose Bücher