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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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mit dem hervorstehenden Bolzen sein, der sie aufschlitzte? Von welchem würde eine Kettenschlaufe herabhängen, die sie erwischte und enthauptete?
    Dann herrschte plötzlich Stille. Sie rollte sich unter die Kante des Bahnsteigs und suchte im dämmrigen Licht von Petars Taschenlampe nach der Glock. Sie suchte alles ab, konnte die Waffe aber nicht entdecken. Nur noch mehr Plastikflaschen und alte Spraydosen, die die Graffitikünstler zurückgelassen hatten.
    Der Strahl der Taschenlampe fiel auf die Gleise. Er suchte nach ihrer Leiche.
    Heat rief nicht noch einmal nach Rook. Sie kauerte sich noch weiter unter den Vorsprung des Bahnsteigs und wartete still ab. Der Beton an ihrem Rücken war kalt, besonders an den Stellen, an denen er ihre nackte Haut berührte. Die Unterseite eines Wagens musste ihren Mantel und ihre Bluse aufgeschlitzt haben.
    Das Licht wurde direkt vor ihr heller. Petar musste unmittelbar über ihr stehen. „Nikki?“, fragte er zögernd. Sie hatte den Klang ihres Namens noch nie so sehr gehasst wie in diesem Moment, als er aus seinem Mund kam. Heat hielt sich bereit. Überprüfte den Halt ihrer Füße. Wartete auf das nächste „Nikki“, und stieß sich vom Boden ab.
    Sie schoss nach oben, wirbelte herum, um auf einer Ebene mit Petar zu sein, der auf dem Bahnsteig kniete und über den Rand lugte, und sprühte ihm Farbe aus einer Spraydose in die Augen. Er schrie, hob eine Hand an sein Gesicht und ließ die Taschenlampe, aber nicht die Sig fallen. Nikki warf die Spraydose weg und griff mit beiden Händen nach ihm. Sie packte die Vorderseite seines Hemds, zerrte ihn über die Kante und ließ ihn mitten in der Luft los. Er landete mit der Schulter zuerst auf den Gleisen und schrie erneut auf.
    Nikki stürzte sich auf ihn und griff nach ihren Handschellen, doch er rollte sich auf den Rücken und schwang eine Bierflasche nach ihr. Sie traf sie hart genug am Kiefer, um sie Sterne sehen zu lassen. Benommen taumelte sie rückwärts und sackte unbeholfen zu Boden. Es gelang ihr gerade noch, ihren Sturz abzufedern, indem sie sich mit einer Hand hinter dem Rücken abstützte.
    Petar stand auf. Seine Hände waren leer. Er hatte die Sig verloren. Nikki hatte gehört, wie sie zu Boden gefallen war, als er gelandet war, konnte sie in dem dämmrigen Licht aber ebenso wenig entdecken.
    Er versuchte, sich auf den Bahnsteig zu hieven, um an seine Taschenlampe zu gelangen, aber es war zu hoch. Petar hatte die kleine Metallleiter erreicht, jedoch erst zwei Stufen erklommen, als sie ihn packte und ihn wieder zu sich herunterzog. Er wehrte sich nicht. Stattdessen versuchte er, sie in den Boden zu rammen, indem er sich von ihr nach unten ziehen und sich dann auf sie fallen ließ.
    Als sie in einem Knäuel auf dem Boden landeten, hielt er nicht noch einmal auf die Leiter zu. Stattdessen versuchte er, in Richtung der Sechsundneunzigsten Straße zu laufen.
    Doch aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse schätzte er die Höhe der Schwellen falsch ein und stolperte, sodass er wieder zwischen den Gleisen landete. Er rappelte sich auf, war aber zu langsam. Nikki sprang auf ihn und schlug blind auf ihn ein. Auf dem Weg zum Boden drehte er sich jedoch herum, sodass sie diejenige war, die hart landete. Der Aufprall presste ihr die Luft aus der Lunge, und sie rang nach Atem, damit sie ihn verfolgen konnte. Doch er lief nicht davon. Stattdessen hatte Petar sie am Aufschlag ihres Mantels gepackt und zerrte sie mit sich. Als Heat den Kopf drehte und sehen konnte, in welche Richtung er sie zog, war sie nur noch Zentimeter vom dritten Gleis entfernt. In wenigen Sekunden würde er Nikki daraufwerfen und sie würde die sechshundertfünfzig Volt abbekommen.
    Nikki trat ihm in den Schritt. Sie waren zu nah aneinander, sodass sie nicht genug Schwungkraft aufbringen konnte, um ihn umzuwerfen, aber es schmerzte genug, um ihn aufstöhnen und seinen Griff lockern zu lassen. Ihr Hinterkopf traf nur zwei Zentimeter von dem unter Hochspannung stehenden Gleis entfernt auf den Boden.
    Er taumelte davon.
    Ein Downtown-Express näherte sich auf dem mittleren Gleis. Petar lief auf diese Schienenspur zu. Er wollte versuchen, sie vor dem Eintreffen des Zugs zu überqueren und die U-Bahn so zwischen sie zu bringen, damit er eine Gelegenheit hatte, zu entkommen. Nikki hielt ihn auf, bevor er sein Ziel erreichte.
    Sie schlug ihm mit der Faust auf den Hinterkopf, und seine Knie gaben nach. Er umfasste mit einer Hand einen Stahlträger, um sich abzustützen,

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