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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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er nun Gefangenenkleidung trug. Doch ansonsten war er noch mehr als sie mit Schnittwunden, Blutergüssen, verkrustetem Dreck und getrocknetem Blut bedeckt. In seinem Gesicht prangte sogar noch der Streifen aus blauer Farbe, die Nikki ihm in die Augen gesprüht hatte. In dem orangefarbenen Overall sah er so aus, als wäre er aus einem Spiel der Florida Gaters rausgeworfen worden.
    Während sie einander anstarrten, herrschte zwischen ihnen frostiges Schweigen. Nikki gefiel nicht, was sie sah. Es war nicht nur die Tatsache, dass dies der Mann war, der ihre Mutter erstochen und mindestens eine weitere Frau ermordet hatte. Oder die Tatsache, dass er ihr ehemaliger Liebhaber war, der ihre Beziehung als Auftrag bezeichnet hatte, als bloße Notwenigkeit, um sein Ziel zu erreichen. Nein, was Nikki nicht gefiel, war der Ausdruck in seinen Augen. Der unterwürfige, resignierte, besiegte Blick, der nach seiner Niederlage im U-Bahn-Tunnel in ihnen gelegen hatte, war verschwunden. Petar Matic war schon immer ein strategischer Denker gewesen, und seine Augen verrieten ihr, dass ihm seit dem Moment, in dem sie ihn in Handschellen aus dem Tunnel herausgeführt hatte, so einiges durch den Kopf gegangen sein musste.
    „Du hättest mich töten sollen, als du die Gelegenheit dazu hattest“, sagte er.
    „Eine Menge Leute auf diesem Revier sind genau der gleichen Meinung.“
    „Warum hast du es dann nicht getan?“
    „Ich bin nicht die Jury. Ich bin nur Polizistin. Und letzten Endes muss ich für etwas einstehen. Und du ebenfalls. Wir beide wissen, was das ist.“
    „Die stets gerechte Nikki Heat. Heilige und Soldatin.“ Er lehnte sich über den Tisch zu ihr vor und lächelte. „Zu schade, dass Geliebte es nicht auch auf die Liste geschafft hat.“
    Als sie spürte, wie ihr Gesicht rot anlief, rief sich Nikki ins Gedächtnis, dass sie die Dinge getrennt halten musste. Petar würde es mit allen Tricks versuchen, die er kannte, und vor allem würde er irgendwelche Psychospielchen treiben, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Sie bemühte sich, den emotionalen Stich zu ignorieren – und die Tatsache, dass Rook auf der anderen Seite dieses Spiegels stand. Der Rest ihres Teams mochte die Beobachtungskabine verlassen haben, um sich den Aufgaben zu widmen, die sie verteilt hatte, aber Rook würde nach wie vor zusehen. Sie atmete tief und langsam ein, um ihre Konzentration zurückzugewinnen. „Sag mir ganz genau, wann du den Auftrag erhalten hast, Cynthia Heat umzubringen.“
    „Sehr gut. Es zeugt von Professionalität, dass du die Umstände depersonalisierst. Das ist deine Spezialität.“
    „Wer ist mit diesem Auftrag an dich herangetreten?“
    „Siehst du? Du bleibst auf die Arbeit konzentriert, wie immer.“
    „Ich will Antworten.“
    Er grinste. „Ich will einen Handel.“
    „Du hast nichts, womit du verhandeln könntest. Ich weiß bereits, dass du meine Mutter und Nicole Bernardin ermordet hast.“
    „Sagt wer?“
    „Du.“
    „Wann?“
    „Heute Abend in der U-Bahn-Station.“
    „Beweis es.“
    Petar ließ sein Grinsen wieder aufblitzen, doch dieses Mal war es breiter und selbstsicherer. Es war der gleiche Ausdruck, den sie in seinen Augen gesehen hatte, als er sie einige Stunden zuvor entwaffnet hatte. Zu diesem Zeitpunkt war es seine Arroganz gewesen, die sie mit dem Gedanken spielen ließ, ihn zu töten. Einen Moment lang fragte sie sich, ob sie es hätte tun sollen, und sie nahm an, dass sie sich das von nun an vermutlich für den Rest ihres Lebens fragen würde.
    Sie wussten beide, dass diese Befragung nicht nur der Form halber durchgeführt wurde. Als Mordermittlerin war Heat klar, dass jeder Fall unwiderlegbare Beweise für den Staatsanwalt benötigte. Und genau aus diesem Grund hatte sie ihre Detectives soeben damit beauftragt, Petars Wohnung sowie sein Büro bei dem Fernsehsender, für den er arbeitete, zu durchsuchen. Außerdem würden sie sein gesamtes Leben auf der Suche nach brauchbaren Beweisen auf den Kopf stellen. Und das war erst der Anfang.
    Doch Petar versuchte, bei ihr Zweifel zu säen. Niemand war dabei gewesen, als er die Morde gestanden hatte, und so hätte es niemand je erfahren, wenn sie ihn vor den Zug gestoßen hätte. Wenn es ihr nicht gelang, handfeste Beweise zu finden, die vor Gericht überzeugen konnten, würde Petar Matic davonkommen. Da ihm dieser Umstand ebenfalls bewusst war, spielte er seinen Trumpf aus. „Ich weiß etwas, das dich interessieren wird.“
    Wenn sie jetzt blinzelte und

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