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Richard Castle

Richard Castle

Titel: Richard Castle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frozen Heat
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lieben. Mach meinem Elend ein Ende, du verdammter Mistkerl!“
    „Das werde ich“, sagte er.
    Nikki lächelte, breitete die Arme vor ihm aus und forderte ihn auf, seinen Worten Taten folgen zu lassen.
    Und dann hörte sie das Jaulen eines kleinen elektrischen Werkzeugs und das Knirschen von Metall. Funken regneten durch das Belüftungsgitter am oberen Ende der Treppe herab und fielen wie Glühwürmchen in den dunklen Tunnel.
    Petar drehte sich zu ihnen herum und starrte sie an.
    Nikki ergriff die Gelegenheit.
    Sie stürzte sich auf ihn und sprang in den Gefahrenkreis der Waffe an seiner rechten Seite. Ihre Arme waren aufgrund ihrer „Na los, erschieß mich“-Geste bereits erhoben gewesen, daher befand sich ihre rechte Hand in der richtigen Position, um sein Handgelenk zu packen und die Waffe von sich wegzudrehen. Gleichzeitig riss Heat ihren linken Ellbogen hoch und rammte ihn gegen seine Nase.
    Er schrie auf, schaffte es aber, die Pistole festzuhalten. Nikki stieß mit ihrem Knie heftig gegen seinen Oberschenkelmuskel. Sie behielt die rechte Hand fest an seinem Handgelenk, legte die linke um den Lauf der Glock und drehte ihn nach innen, sodass er auf Petar zielte.
    Petar musste wohl ebenfalls eine Nahkampfausbildung genossen haben. Er überraschte sie, indem er sich plötzlich rückwärts auf den Boden fallen ließ und sie damit aus dem Gleichgewicht brachte. Nikki fiel nach vorn und landete auf ihm. Sie hielt immer noch sein Handgelenk umklammert, aber ihre andere Hand befand sich nicht mehr an der Glock.
    Er versuchte, ihr eine Kopfnuss zu verpassen. Sie wich ihm aus und startete einen erneuten Versuch, mit ihrer freien Hand die Waffe zu erreichen, aber er zog sie aus ihrer Reichweite.
    Sie rief nach Rook, doch er konnte sie über dem Lärm des Metallschneiders nicht hören.
    Nikki sprang auf die Beine. Sie hielt Petars Handgelenk fest umklammert, riss seinen Arm nach vorn, sodass er zu voller Länge ausgestreckt war, und schlug in dem Versuch darauf, ihm den Ellbogen zu brechen. Doch Petar zerrte seinen Arm abwehrend zurück, sodass sie stattdessen seinen Unterarm traf. Sie setzte das Gelenk nicht außer Gefecht, doch der Schlag sorgte dafür, dass sich sein Griff an der Glock lockerte. Die Waffe fiel zu Boden.
    Heat stürzte sich darauf, aber die Waffe landete knapp außerhalb ihrer Reichweite und schlitterte über den Bahnsteig. Sie krabbelte hastig hinterher, um sie sich zu schnappen, und erreichte die Kante des Bahnsteigs genau in dem Moment, als die Pistole über den Rand rutschte und auf den Gleisen unter ihr landete.
    Beinahe wäre sie hinterhergesprungen. Doch helles Licht durchflutete den Tunnel. Der Zug raste auf sie zu und war nur noch Sekunden entfernt.
    Heat rief erneut nach Rook.
    Die Funken fielen immer noch.
    Petar rappelte sich auf. Er griff nach ihrer Sig Sauer in seinem Hosenbund. Nikki suchte den Bahnsteig im Licht des Zugs ab. Es gab nirgendwo Deckung.
    Petar zog die Sig.
    Der Zug erschien an der Tunnelöffnung des Bahnhofs.
    Petar hob die Waffe, um zu zielen.
    Heat traf eine Entscheidung.
    Sie sprang zur Seite.
    Nikki streckte sich der Länge nach hin und kauerte sich so flach sie konnte in die schmutzige Kuhle zwischen den Gleisen. In den zwei Sekunden bevor sie der erste Wagen erreichte, schossen ihr Nachrichtenberichte über U-Bahn-Pendler durch den Kopf, die auf die Gleise gefallen waren und auf diese Weise überlebt hatten. Und auch über solche, die nicht überlebt hatten, denn es hing alles von der Umgebung ab.
    Heat war noch nie in einem Tornado gewesen, aber genau so fühlte es sich für sie an. Ein zehn Wagen langer Wirbelsturm aus heulendem Wind und kreischendem Stahl raste über sie hinweg. Der Boden bebte, ihr Körper zitterte. Sie stieß einen Schrei aus, den niemand hörte.
    Auf dem Weg zur Geisterstation hatte Nikki die tiefen Mulden im Gleisbett verflucht. Sie hatten einen Hindernisparcours dargestellt und sie gezwungen, über die Schwellen zu klettern. Nun hoffte sie, dass dieser abgesenkte Bereich zwischen den Gleisen ihr Leben retten würde. Sie presste ihr Gesicht fest gegen die Erde und stieß die Luft aus ihren Lungen, um ihren Oberkörper noch flacher zu machen. Der winzige Atemzug, den sie zu nehmen wagte, schmeckte nach abgestandenem Wasser und Rost.
    Sie war nicht in der Lage, die Wagen zu zählen, und sie schienen einfach kein Ende zu nehmen. Es kam ihr so vor, als wären es Hunderte und nicht nur zehn. Welcher Wagen, fragte sie sich besorgt, würde derjenige

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