Richtig essen bei Laktoseintoleranz
oder 30 Prozent weniger als andere bekamen, zeigten mittel- und langfristig einen deutlichen Unterschied: Die Tiere, die weniger bekamen, waren signifikant gesünder und wurden deutlich älter als die, die soviel essen konnten, wie sie wollten. Das sollte uns zu denken geben.
Ernährung ohne Milch
Wer Milchprodukte nicht verträgt, Milchzucker auch in geringen Mengen nicht verträgt oder sich entschlossen hat, keine Milchprodukte zu sich zu nehmen, muss sich im Klaren darüber sein, dass er sich eine andere Quelle wichtiger in der Milch enthaltener Nahrungsbestandteile suchen muss. Nicht umsonst hat die Natur den Säuglingen in der Milch ein Gemisch bereitgestellt, das sie mit den wichtigsten Dingen versorgt, die sie brauchen, um sich gesund zu entwickeln.
Kalzium
An erster Stelle muss die Versorgung mit Kalzium beachtet werden. Kalzium ist einer der wichtigsten Mineralstoffe, um einen gesunden Knochenbau aufrecht zu halten. Der Aufbau des Knochengewebes erfolgt im Kindes- und Jugendalter, weshalb in diesem Zeitraum eine gute Kalziumversorgung in Kombination mit regelmäßiger Bewegung vonnöten ist, um eine optimale Knochengewebsdichte zu erreichen. Der Bedarf an täglicher Kalziumzufuhr muss das ganze Leben lang gedeckt werden, um das Krankheitsbild der Osteoporose im Alter und die Vorstufe Osteoponie zu vermeiden. Dabei nimmt die Knochensubstanz ab und die Knochen werden brüchig. Vor allem Frauen nach den Wechseljahren sind durch Unterversorgung mit Kalzium, Hormon- und Bewegungsmangel durch Stürze gefährdet, bei denen Knochen brechen und sich z. B beim Hüftgelenk oder im Oberschenkel gravierende Folgen einstellen können.
Wortursprung
Die lateinischen Namen »lac« für Milch und »tolerare« für ertragen besagen, dass man Milch bzw. Milchzucker (Laktose) tolerieren muss. Ist dies nicht der Fall, liegt eine Laktoseintoleranz vor.
Milch ist schwer zu ersetzen
Neben Vitamin D - das im Zusammenspiel mit Kalzium und Phosphat den Knochenhaushalt beeinflusst - ist es also vor allem wichtig, den täglichen Bedarf an Kalzium zu decken, der in etwas mehr als einem halben Liter Milch enthalten ist. Gemüse wie Grünkohl, Fenchel, Brokkoli und Spinat haben vergleichsweise hohe Mengen an Kalzium. Um aber den Tagesbedarf an Kalzium mit Gemüse zu decken, müsste man bereits über 600 Gramm Spinat, 400 Gramm Grünkohl oder 750 Gramm Brokkoli essen. Fleisch enthält wenig Kalzium. Milchprodukte sind demnach als Kalziumquelle nur schwer zu ersetzen. Kalziumtabletten, die inzwischen auch im Discounter erhältlich sind, bieten hier eine mögliche Alternative. Oft enthalten diese Tabletten aber Laktose als Trägersubstanzen.
Kalziumangereichte Getränke
Eine praktische Möglichkeit, ausreichend Kalzium zuzuführen, ist die Aufnahme von Mineralwasser oder ungesüßten Fruchtsäften, die mit Kalzium angereichert sind.
Ein Mineralwasser gilt als kalziumreich, wenn es mehr als 300 Milligramm Kalzium pro Liter enthält.
Hochwertiges Eiweiß
Wer auf Milch verzichtet, muss auch daran denken, dass in einem Liter Milch etwa 35 Gramm Eiweiß enthalten sind, etwa soviel wie in 120 Gramm Emmentaler. Wenn diese Eiweißquellen entfallen, müssen sie anderweitig ersetzt werden.
Käse und Sauermilchprodukte
Zuweilen werden auch Hart-, Schnitt- und Weichkäse vertragen, da während ihrer Reifung Milchzucker abgebaut wird. Manche Betroffene vertragen sogar geringe Mengen an Sauermilchprodukten mit lebenden Kulturen. In diesen Produkten sind lebende Bakterien enthalten, die selbst das Enzym Laktase besitzen und deshalb in der Lage sind, noch im Darm erhebliche Mengen an Milchzucker abzubauen.
Keine Pauschalempfehlung
Je nach Schweregrad der Laktoseintoleranz muss eine laktosefreie bzw. -arme Kost aufgenommen werden. Es ist kaum möglich, allgemeingültige Empfehlungen zu geben, wie viel Milchzucker ein Betroffener verträgt, da jeder Mensch individuell reagiert. Zum Teil werden geringe Mengen Milch vertragen, sofern sie über den Tag verteilt aufgenommen werden. Am besten ist es, möglichst oft selbst aus frischen Zutaten zu kochen, da weiß man, was enthalten ist. Dieses wunderbare Kochbuch wird Ihnen zeigen, dass Milchprodukte zur Freude am Essen nicht nötig sind. Zum Schluss und unabhängig von medizinischen Gesichtspunkten sei bemerkt, dass die Fette, Eiweiße und Zucker der Milch ihren eigenen Geschmack haben, der sich natürlich aufs Essen überträgt. Und über den Geschmack entscheidet jeder immer noch selbst. Probieren Sie es
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