Richtig essen nach dem Fasten
Sie, auch wenn Sie keinen Durst verspüren. Das gilt vor allem dann, wenn Ihr Urin dunkler ist als sonst. Der Stuhlgang sollte ein- bis zweimal täglich erfolgen, weich, aber geformt sein und das Gefühl hinterlassen, gut entleert zu sein.
Tipp
Bei zu festem Stuhl oder zu seltener Entleerung helfen Flohsamen (aus der Apotheke), Leinsamen oder Weizenkleie – und vor allem eine vollwertige Ernährung. Wenden Sie – falls nötig – auch in der Nachfastenzeit jeden Tag oder alle zwei Tage den Einlauf an, bis die tägliche Entleerung (wieder) spontan erfolgt.
Alte Gewohnheiten überwinden
Ernährungsgewohnheiten werden an der Mutterbrust, mit der Milchflasche, am Familientisch von Eltern oder Großeltern geprägt, später von Schulkameraden, Freunden, schließlich von den Zwängen der Konsumgesellschaft. Je länger wir es als Normalzustand erleben, dass Nahrung zu jeder Zeit und in jeder Menge zur Verfügung ist – bequem zu erreichen, fertig verpackt und billig –, desto schwieriger fällt es uns, eine neue Richtung zu finden. Zweifel stellen sich ein: Muss ich wirklich über meine Gewohnheiten nachdenken, ist eine Korrektur tatsächlich notwendig? Mir geht es doch gut, warum soll ich etwas ändern?
Haben Sie Geduld mit sich. Wenn Ihnen die große Umstellung nicht sofort gelingt, gehen Sie kleine Schritte. Kaum einer schafft es auf Anhieb, sein Leben radikal zu verändern. Auch der Erfahrenste macht hundertmal die gleichen Fehler. Auf den einen Schritt, der etwas verändert, kommt es an.
Ich fühle mich immer wie »neu geeicht«
Gabi Heßmann ist Lektorin. Seit langem gehören zwei Fastenwochen pro Jahr zu ihrem Leben. Wir fragten sie zu ihren Erfahrungen in der Nachfastenzeit.
Wie erleben Sie jeweils die Aufbautage?
Auf der einen Seite empfinde ich es immer als eine Art Fest, denn ich habe mit dem Fasten etwas geschafft – ich habe mir bewiesen, dass ich so viele Dinge, zumindest für einige Zeit, nicht brauche. Es ging mir im Fasten gut, ich habe mich jeden Tag wohler und stärker gefühlt, meinen Körper wieder richtig gespürt und als angenehm empfunden. Da ist also die Vorfreude, nach diesem Erfolgserlebnis wieder etwas zu essen und viel intensiver mit allen Sinnen zu genießen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch immer eine gewisse Wehmut darüber, dass die angenehme Zeit ohne Nahrung nun vorbei ist.
Gibt es etwas, worauf Sie in dieser Zeit nur schwer verzichten können?
Zu Beginn habe ich meist eher das gegenteilige Problem: dass ich gar nicht all das brauche, was mir der Nachfastenplan bietet. Irgendwie hänge ich dem Fasten und Verzichten noch sehr lange nach. Dadurch ist es für mich auch geradezu unmöglich, in der Nachfastenzeit über die Stränge zu schlagen. Im Laufe der Zeit hat mich der Alltag aber dann doch wieder in seinen Klauen. Aus Zeitmangel und Stress schlei chen sich schließlich alte Gewohnheiten wieder ein: am Schreibtisch ein paar Kekse zwischendurch; wenn ich mittags in der Eile nicht zum Kochen komme, schnell mal etwas Praktisches aus der Kühltruhe … Doch grund sätzlich kann ich meine Vorsätze auf Dauer immer besser umsetzen. Und schließlich gibt es ja dann wieder ein neues Fasten.
Haben Sie durchs Fasten Ihre Essgewohnheiten dauerhaft verändert?
Durch das Fasten lerne ich immer wieder aufs Neue, wie wenig ich eigentlich brauche, um mich gesund und leistungsfähig zu fühlen und zufrieden zu sein. Ich habe das Gefühl, mit jedem Fasten wieder zu meinem ganz persönlichen Maß zurückzufinden. Und ich bin jedes Mal davon überzeugt, das ganz sicher nicht wieder zu vergessen. Trotzdem: Irgendwann im Trubel des Alltags beginnt der Überfluss sich wieder als Standard einzuschleichen. Ich freue mich dann immer darauf, »neu geeicht« zu werden, denn ich weiß, dass Fasten mir gut tut und ich mich nur wieder daran erinnern muss. Von Mal zu Mal fällt es mir nach dem Fasten leichter, mich von unguten (Ess-)Gewohnheiten zu lösen.
Entlastungstage
Ist eine Fastenwoche für Sie im Augenblick ungünstig, legen Sie stattdessen einen Entlastungstag ein. Suchen Sie sich aus den folgenden Vorschlägen jenen aus, der Sie am meisten anspricht. Planen Sie außerdem gleich weitere Entlastungstage ein, damit Sie sich nicht jedes Mal neu aufraffen müssen. Machen Sie den Entlastungstag einfach zur festen Regel – etwa jeden Montag, vielleicht sogar an zwei oder mehr Tagen in der Woche.
Reistag
Morgens: 1 Apfel oder 1 Grapefruit
Für mittags und abends 100 g Naturreis in
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