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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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die Hände klatschte.
    »Großartig«, murmelte ich, tätschelte Buttercups Kopf und versuchte, ihn zu beruhigen, obwohl ich wusste, dass uns das schlafende Pärchen nicht hören konnte, solange wir das nicht wollten. Und, um die Wahrheit zu sagen, selbst dann meistens nicht. Nur wenige Menschen konnten sich auf Tote richtig einstellen, obwohl es einige gab, da war ich mir sicher. »Das ist ja echt toll.« Ich schüttelte den Kopf und schob mich zwischen dem schnarchenden Pärchen hindurch Richtung Bettkante. Ich wünschte, dieses strahlende Kind würde endlich auftauchen und sich zeigen, damit ich ihn über die Brücke führen und diese ganze Sache hinter mich bringen konnte.
    Ich ging zu der Frisierkommode hinüber und warf einen Blick auf ihre Sachen, um einen Hinweis darauf zu bekommen, was genau sie hier machten. Ich schraubte den Verschluss von einer Flasche mit Kölnisch Wasser ab, das nach vertrockneten Piniennadeln roch (igitt), bevor ich an dem Parfumflakon daneben schnüffelte und eine widerwärtige Mischung aus Mottenkugeln und alten, verdorrten Zweigen in meine Nase stieg (doppelt igitt). Der Gestank war so grässlich, dass mir die Flasche versehentlich aus den Fingern glitt und mit einem ohrenbetäubenden Knall auf dem Boden landete.
    Na ja, eigentlich ertönte eine ganze Reihe von lauten Geräuschen, während ich, vor Panik erstarrt, zusah, wie die Flasche über den Boden rollte und Buttercup ihr hinterherjagte.
    Ich starrte auf das schlafende Pärchen. Obwohl ich wusste, dass sie uns nicht hören oder sehen konnten, solange wir das nicht wollten und wir nicht ihre eigene Energiequelle anzapften, um uns vor ihnen zu manifestieren, konnte ich sie nicht daran hindern, das Geräusch eines unbelebten Objekts zu hören, das auf dem Boden zerschellte. Und ich sah, dass sie beide ein wenig zitterten und sich leicht bewegten. Also wusste ich, dass sie den Krach wohl unterbewusst gehört, allerdings beschlossen hatten, sich davon nicht in ihrem Schlaf stören zu lassen.
    Ich ging zu ihren überquellenden Koffern hinüber, gespannt darauf, was sie für ihren Wochenendausflug in einem Spukschloss eingepackt hatten. Buttercup beschäftigte sich immer noch begeistert mit der Parfumflasche und schlug mit seiner Pfote so fest dagegen, dass sie durch den Raum geschleudert wurde und gegen eine Wand prallte. Sie zerbrach in eine Million winziger, übel riechender Scherben.
    »Prima, Buttercup.« Ich rollte die Augen und sah ihn kopfschüttelnd an. »Gut gemacht!« Ich seufzte, während er seinen Schwanz einzog und den Kopf senkte. Er wusste, dass er in Schwierigkeiten steckte, und wollte mir daher nicht zu nahe kommen. Und ich dachte darüber nach, eine neue Leine für ihn zu manifestieren. Er würde sie hassen, das wusste ich, aber anscheinend war sie nötig. Doch dann hörte ich ein Klicken.
    Gefolgt von einem leisen, surrenden Geräusch.
    Und dann folgte ein nervöses Geflüster.
    »Hast du es drauf?«
    Ich warf einen Blick über meine Schulter und krallte meine Finger in ein weißes T-Shirt mit einem Abbild der britischen Flagge darauf. Mir gegenüber, von Angesicht zu Angesicht, stand dieses dynamische Duo, das Team bestehend aus Ehemann und Ehefrau, das mich vorher eingequetscht hatte. Die beiden trugen aufeinander abgestimmte waldgrüne Sweatshirts mit der Aufschrift Pennsylvanias internationale Geisterjäger, die quer über die Brust in großen, geschwungenen Buchstaben in Weiß aufgedruckt war.
    Der Mann hielt irgendein Aufnahmegerät in der Hand, das ihn offensichtlich in Erregung versetzte, und seine Frau hatte eine Kamera in ihrer unübersehbar zitternden Hand. Sie kroch auf mich zu und war anscheinend wild entschlossen, Aufnahmen zu machen. Aufnahmen von …
    Tja …
    Von mir .
    Ich duckte mich. Das T-Shirt baumelte immer noch zwischen meinen Fingerspitzen. Mir war klar, dass ich gerade dabei erwischt worden war, wie ich peinlicherweise in ihren Habseligkeiten herumgeschnüffelt hatte.
    Ich sah mich verzweifelt in dem Raum um, als mir die ganze Tragweite des Geschehens bewusst wurde. Ich war nicht nur beim Spionieren ertappt worden, sondern auch dabei, wie ich in einem Raum herumspukte, der heimgesucht wurde und den ich eigentlich hatte, ähm, entspuken wollen.
    Und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Es gab keine Möglichkeit, abzuhauen. Ich steckte in diesem blauen Zimmer fest, bis ich einen Weg fand, meinen Auftrag zu erfüllen. Ansonsten würde Bodhi mich niemals nach London fliegen lassen. Und er

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