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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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mehr. Es geht um Dinge, die du wahrscheinlich wissen solltest, bevor du hineingehst.«
    Aber ich seufzte nur. Ich nahm an, dass das wieder eine Verzögerungstaktik war, oder eine Methode, um mich fertigzumachen. Ich ging davon aus, dass er jetzt bereit war, alles zu versuchen, um diese Wette zu gewinnen und mir keine Flugstunde geben zu müssen. Offensichtlich widerstrebte ihm schon der Gedanke daran.
    »Er ist ein Geist . Er ist zehn Jahre alt. Er hat einen seltsamen Namen, den er sich entweder selbst eingehandelt hat oder auch nicht – das muss ich noch herausfinden -, und ich muss ihn dazu überreden, weiterzuziehen«, stellte ich fest. Für jeden Punkt meiner Aufzählung streckte ich einen Finger aus, bis ich schließlich nur noch meinen Daumen gegen die Mitte meiner Handfläche presste. »Also mal im Ernst, wie schwer kann das schon sein? Und was kann er mir schlimmstenfalls antun? Umbringen kann er mich ja nicht, oder? Also, nachdem wir das geklärt haben, kann ich jetzt bitte zu ihm? Ich möchte ihn von meiner Liste abhaken – schließlich wartet eine Flugstunde auf mich.«
    Bodhi warf mir einen langen, starren, besorgten Blick zu. Dann schüttelte er den Kopf und gab mir mit einer Handbewegung zu verstehen, dass ich gehen sollte. Vielleicht murmelte er noch irgendetwas davon, dass er mir Glück wünschte und hier draußen auf mich warten würde, für den Fall, dass ich Hilfe brauchen sollte – aber vielleicht tat er das auch nicht.
    Das werde ich wohl nie erfahren.
    Ich war bereits losmarschiert.
    Buttercup und ich befanden uns schon auf der anderen Seite der kunstvoll bemalten Tür.

 
    DREIZEHN
     
    D as Erste, was ich sah, als ich den Raum betrat, war …
    Nein, streicht das. Lasst mich zuerst erzählen, was ich nicht gesehen habe.
    Ich habe den Radiant Boy nicht gesehen.
    Und das war auch kein blaues Zimmer.
    Tatsächlich befand sich in diesem Raum nichts in einer Farbe, die man nur annähernd als Blau hätte bezeichnen können.
    Wenn überhaupt, dann war das ein gelbes Zimmer, das ich betreten hatte.
    Ein Raum so unglaublich hell und gelb, dass meine Augen bei dem Anblick schmerzten.
    »So schnell zurück?«, rief Bodhi mir zu. Er lehnte in seiner nachlässigen Art am Treppengeländer und kaute auf einem grünen Strohhalm – eines dieser Dinger, die man bei Starbucks bekommt – anstatt auf seiner Unterlippe, wie er es noch vor wenigen Minuten getan hatte. Er schien kein bisschen überrascht zu sein, dass ich so früh klein beigegeben hatte.
    Aber ich hatte nicht aufgegeben.
    Davon war ich weit entfernt.
    Im Gegenteil – ich war ihm auf die Schliche gekommen.
    Er versuchte immer noch, Psychospielchen mit mir zu treiben. Und ging dabei so weit, dass er mich in ein falsches Zimmer schickte.
    Ein toller Führer!
    Aber das war kein Problem für mich. Eigentlich brauchte ich Bodhis Hilfe ohnehin nicht. Ich meine, wie sollte er mir wohl helfen, wenn er mich ganz offensichtlich in Wahrheit zu sabotieren versuchte?
    Er hatte große Angst davor, dass ich in der Sache, bei der er kläglich versagt hatte, erfolgreich sein könnte, und würde deshalb nichts unversucht lassen, damit ich scheiterte.
    Mir reichte es. Sobald ich zurückgekehrt war, würde ich sofort Aurora aufsuchen. Oder eines der anderen Mitglieder des großen Rats, wenn sie keine Zeit hatte. Und dann würde ich einen anderen Führer anfordern. Oder noch besser – ich würde Bodhis Führer werden. Und ganz oben auf meiner Liste für ihn würde ein Umstyling von Kopf bis Fuß stehen. Ich würde darauf bestehen, dass er diese Brille wegwarf, ebenso seine Klamotten, und würde mit seinem Haarschnitt beginnen – und das wäre nur der Anfang. Wenn das erledigt war, und man sich nicht mehr in Grund und Boden schämen musste, wenn man mit ihm gesehen wurde, konnte man weitersehen …
    »Rühr dich nicht von der Stelle. Wir sind hier noch nicht fertig!«, rief ich ihm über die Schulter zu, während Buttercup und ich dem Gang folgten. »Du hast mich in das falsche Zimmer geschickt, aber das weißt du ja, da bin ich mir sicher. Aber mach dir keine Mühe. Du brauchst all deine Energie für den Flug nach London, also bleib, wo du bist. Es wird nicht mehr lange dauern, bis ich diesen Furcht erregenden Zehnjährigen gefunden und ihn in das süße Jenseits befördert habe. Und sobald er im Hier gelandet ist, können wir uns auf den Weg machen.«
    Ich steckte meinen Kopf in einige der Türen in dem Gang, und nachdem ich ein grünes, ein weißes und ein rosa

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