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Riley Das Mädchen im Licht

Riley Das Mädchen im Licht

Titel: Riley Das Mädchen im Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël , Ulrike Laszlo
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hätte.
    »Gibt es eine Nachricht, die du uns überbringen möchtest? Können wir irgendetwas für dich tun?«, fragte die Frau. Als sie sich hinhockte, krachten ihre Knie so laut und heftig, dass ich erschrocken zusammenzuckte. Ich drückte mich gegen die Wand, als sie ihr Gesicht noch weiter vorschob, bis es gefährlich nahe an Buttercups und meines herankam.
    »Ja«, antwortete ich, als ich endlich meine Stimme wiedergefunden hatte und nickte ernst. »Ich würde Sie bitten, Ihre Sachen zu packen und von hier zu verschwinden, damit ich mich allein mit diesem Radiant Boy befassen kann. Sie wissen schon, dem Jungen, wegen dem Sie hier sind. Im Ernst, verschwinden Sie von hier, damit ich meinen Job erledigen kann.«
    Ich blickte finster drein. Mir war klar, dass sie nicht vorhatte, von hier wegzugehen. Nicht, solange Buttercup und ich ihr, ohne es zu wollen, den größten Kick in ihrem Geisterjägerleben gaben, obwohl wir genau genommen beide nicht mehr wirklich als erdgebundene Wesen angesehen werden konnten. Schließlich befanden wir uns nur auf einer Mission und hatten nicht vor, hierzubleiben – eine kleine, aber doch wesentliche Tatsache, die ihr vollkommen entgangen war.
    Ich lehnte mich zurück und seufzte, ohne weiter auf sie zu achten. Sie drehte sich zu ihrem Ehemann um, riss die Augen auf und nickte heftig. »Hast du das gespürt?«, fragte sie. »Gerade eben? Diesen kalten Luftstrom?«
    Er nickte ebenfalls. Sein Blick schweifte zwischen dem Display der Kamera, dem Voicerekorder und den irr blickenden Augen seiner Frau hin und her.
    »Hast du das alles drauf?«, fragte sie und erhob sich, wobei ihre Knie wieder auf diese Art knackten, die Buttercup zusammenzucken und mich zurückschrecken ließ.
    »Alles«, murmelte er. »Jedes kleine Detail.« Er grinste, und seine Augen glitzerten.
    »Fantastisch!«, rief sie. Sie strahlte über das ganze Gesicht. Ihre Wangen waren vor Aufregung gerötet, und ihre Haare, die sie immer noch nicht frisiert hatte, seit sie aus dem Bett gesprungen war, standen ihr zu Berge.
    Das alles zu beobachten war einfach zu viel für mich.
    Ich war aufgenommen und gefilmt worden, um für eine elend langweilige, selbst zusammengebastelte, schäbige Website von Geisterjägern herzuhalten, während ich nach wie vor auf der Suche nach dem Radiant Boy war. Und solange die beiden hier so weitermachten, würde es mir sicher nicht gelingen, ihn zu finden.
    Ich ließ mich gegen die Wand sinken und starrte das Pärchen vor mir an, in der Hoffnung, dass sie davon eine gute Aufnahme bekamen und sie dem Rest ihres Filmmaterials hinzufügen konnten. Ich beobachtete die beiden, wie sie uns umzingelten und dann plötzlich zurückwichen, als Buttercup eine geduckte Haltung annahm, sich mit einem Mal wie ein gut trainierter Wachhund verhielt und ein tiefes, bedrohliches Knurren ausstieß.
    »Ach, hast du plötzlich entschieden, dass du sie doch nicht magst?« Ich sah ihn kopfschüttelnd an. »Und warum hast du ihr kurz zuvor noch die Hände abgeschleckt? Kannst du mir das erklären?«
    Doch in dem Moment, in dem ich den Satz beendet hatte, wurde mir klar, dass er nicht sie anknurrte.
    Jemand stand hinter ihr.
    Jemand schlich sich hinter ihr und hinter ihrem Mann heran.
    Jemand, der so stark glühte, dass der ganze Raum davon erhellt wurde.
    Jemand, der nur als … leuchtend beschrieben werden konnte.

 
    VIERZEHN
     
    D er Raum hinter ihm bebte.
    Dinge flogen durch die Luft.
    Das Geisterjägerpärchen schoss zur Tür hinaus. Sie ließen ihre Habseligkeiten liegen, ohne auch nur einen weiteren Blick darauf zu werfen. Das kreischende Echo des Schreis von dem Mann hing noch lange in der Luft, nachdem sie schon längst geflüchtet waren.
    Und nun musste ich dem Radiant Boy allein gegenübertreten, während beinahe alles, was nicht festgenagelt oder mehr als 100 Kilo schwer war, durch die Luft geschleudert wurde und direkt auf mich gerichtet war.
    Ein Stuhl spaltete mich beinahe in zwei Hälften.
    Eine Lampe schlug mir fast den Kopf ab.
    Und dann hob sich ein Paar langer Baumwollstrümpfe mit Löchern an den Zehen und Fersen aus dem Koffer des Pärchens und kam auf meinen Hals zugeflogen, eindeutig in der Absicht, mich zu erwürgen.
    Alles wirbelte wie von einem stürmischen Windstoß getrieben herum, der einem Tornado im Mittleren Westen glich und nicht aufhörte, bis der gesamte Raum und alles, was sich darin befand, entweder zerbrochen, umgeworfen oder nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz war.
    Ich

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