Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
gleich?«, fragte er schließlich. Er schüttelte den Kopf und kritzelte meinen Namen ganz unten auf die Liste, bevor er einen dicken Haken dahintersetzte. »Nur damit das klar ist, wir erschaffen hier keine Träume, junge Dame. Träume wurden hier schon nicht mehr gesponnen seit …« Er runzelte die Stirn und schaute in die Ferne, als würde er einen unsichtbaren Kalender studieren, den nur er sehen konnte. »Na ja … sagen wir einfach, es wird nicht mehr gemacht. Wenn du allerdings an einem Traumsprung interessiert bist, dann bist du hier richtig.« Er lächelte strahlend, seine Augen funkelten, und seine Wangen zogen sich auseinander. Die Veränderung war so drastisch, dass er wie ein anderer Mensch aussah. »Allerdings schließen wir in wenigen Stunden. Ich bin nicht sicher, ob sie heute zu dir kommen, aber für alle Fälle trägst du besser das hier.«
    Er reichte mir einen Anstecker, den ich mir sofort an mein T-Shirt heftete. Das Tor ging auf, und ich fragte mich, wie ein Ort wie dieser tatsächlich schließen konnte, da doch auf der Erdebene die Menschen in verschiedenen Zeitzonen träumten. Viele Leute gingen gerade schlafen, wenn andere ihren Tag begannen. Aber ich hütete
mich davor nachzufragen, sondern beschloss, nur die Schultern zu zucken, zu lächeln und diesen Punkt auf die lange Liste der Dinge zu setzen, die für mich keinen Sinn ergaben.
    Kaum hatte ich das Tor durchschritten, rief eine Stimme mit starkem Akzent: »Ah! Wer ist dieses Wunder? Was ist das für eine Vision, die ich hier vor mir sehe?«
    Ich drehte mich neugierig um, um zu sehen, zu wem diese Stimme gehörte, und bemerkte, dass Mort einen Schritt zur Seite trat. Auf seinem Gesicht lag ein Ausdruck der Ehrfurcht, als er einem kleinen, rundlichen Mann Platz machte. Der Mann hatte einen dünnen Spitzbart und tiefschwarzes, glänzendes Haar, durchzogen von einer dicken weißen Strähne, die ihm in die Stirn fiel – wie bei einem Stinktier.
    Er kam näher, und die Beine seiner Reithose rieben Unheil verkündend aneinander, während seine kniehohen Stiefel ein verhängnisvoll klingendes Trommeln auf dem Betonboden erzeugten. Ich richtete meinen Blick auf sein blaues Hemd und bemerkte, dass die Knöpfe beinahe abzuplatzen schienen und dass sein Seidenschal mit dem Paisleymuster, den er sich locker um den Hals geschlungen hatte, wie der Dunststreifen eines Flugzeugs hinter ihm herflog.
    Und bevor ich mich’s versah, stand er vor uns und presste eine Hand an seine Brust. »Oh, sie ist perfetto !«, rief er. »Perfekt, sage ich! Nun beeilt euch, vite-vite – wir haben keine Zeit zu verlieren!«

    Ich zögerte und sah Mort Hilfe suchend an. Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Nach der Nervenprobe mit dem Wachmann hatte ich Angst, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
    Doch in der nächsten Sekunde zupfte der seltsame kleine Mann an meinem Ärmel und zog mich zu sich heran. »Ihr müsst mitkommen, schnell! Sie ist genau das, worum ich gebeten habe! Ein Geschenk, das eingetroffen ist, und zwar … wie sagt man? Gerade noch rechtzeitig! Woher hast du gewusst, dass ich dich jetzt brauche?« Er sah mich an, zog eine Augenbraue hoch und winkte ab, bevor ich Zeit für eine Antwort hatte. »Egal! Ich hinterfrage das nicht, sondern akzeptiere dieses Geschenk, wie es mir gegeben wurde. Wir dürfen keine Zeit verlieren – kein bisschen! Und du musst das tragen, bitte.« Er drückte mir ein Paar blütenweiße, hauchdünne Flügel in die Arme. »Und jetzt folgt mir schnell, vite-vite ! Wir dürfen uns nicht verspäten!«
    Ich lief neben ihm her, rannte über eine breite Betonschneise, eilte einen gewundenen Graspfad entlang und folgte einer schmalen Straße aus brüchigem Asphalt. Als wir an einem großen, erstaunlich heruntergekommenen, verlassenen Gebäude vorbeikamen, drosselte ich mein Tempo und versuchte, die Flügel an meinem Rücken zu befestigen. Ich hatte keine Ahnung, wofür sie sein konnten, aber ich war so froh, hier zu sein, dass ich beschloss, nicht nachzufragen.
    »Ich dachte schon, es wäre vorbei. Ich war sicher, man
würde mich dazu zwingen, einen Kompromiss einzugehen – und das gefällt mir, Balthazar, ganz und gar nicht.« Er warf Buttercup einen Blick zu und lächelte strahlend. »Ein Traum ist wie ein schwieriges Rezept – er besteht nur aus den reinsten Zutaten. Ein Traum muss mit größter Sorgfalt behandelt werden. Wie ein Soufflee!« Er klatschte in die Hände, begeistert von seinem Vergleich. »Ein empfindliches

Weitere Kostenlose Bücher