Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
Vom Netzwerk:
ungehalten. Aber wie oft musste ich es ihm noch sagen, bevor er es begriff? »Buttercup ist ein Er «, wiederholte ich, doch es war sinnlos. Meine Worte stießen auf taube Ohren. Balthazar winkte einfach ab, sprang von seinem Stuhl auf und bedeutete Buttercup, noch höher zu fliegen. Und die Schwäne sollten schneller dahingleiten, während ein junger Mann Anfang zwanzig Hand in Hand mit einem Mädchen spazieren ging und ihr leise etwas ins Ohr flüsterte.
    Ich kletterte auf einen Regiestuhl, den einer der Assistenten
mir hingeschoben hatte, schlug die Beine übereinander und drehte mich nach Mort um. Als ich ihm eine Frage stellen wollte, schüttelte er jedoch den Kopf und deutete auf das Schild über unseren Köpfen, auf dem in grellroter Schrift stand: RUHE! TRAUM IN BEARBEITUNG!
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als mir all meine Fragen für später aufzuheben, also sah ich mich gründlich um und betrachtete die hektischen Aktivitäten und die viele Arbeit, die nötig war, um einen Traum zu Stande zu bringen. Ehrlich gesagt war es verblüffend.
    Bisher hatte ich immer angenommen, dass Träume … nun ja … viel einfacher wären als das, was sich hier vor mir abspielte. Ich hatte immer geglaubt, Träume wären zusammengefügt aus Überbleibseln von willkürlichen Gedanken und Erfahrungen, die sich während eines Tages angesammelt hatten – kleine Teile von Gesehenem und Gehörtem, gemischt mit bloßen Fantasievorstellungen. Und das alles wurde zusammengetan und verrührt, wie eine Art Suppe mit Zutaten aus dem Bereich der Fantasie und dem Unterbewusstsein. Zumindest war das die Kernaussage des Traumdeutungsbuchs, das Ever mir einmal zu Weihnachten geschenkt hatte. Aber angesichts dessen, was hier im Traumland ablief, musste der Inhalt des Buchs völlig falsch sein.
    Es war wie eine Produktion.
    Wie eine ganz große, wichtige Filmproduktion.
    Und sie erinnerte mich an einen Schulausflug nach
Portland in eine Oper, den ich kurz vor meinem Tod mit meiner Klasse gemacht hatte.
    Wie in der Oper gab es auch hier eine aufwändige, kunstvoll gestaltete Kulisse und eine ganze Truppe von Schauspielern, zu der jetzt auch mein Hund gehörte, der immer noch über unseren Köpfen schwebte. Und auch hier arbeitete eine ganze Mannschaft hinter den Kulissen. Dazu gehörten Kostümbildner, Maskenbildner und Hairstylisten sowie Techniker, ein paar Stuntleute und ein ganzes Team, das sich, soweit ich das sehen konnte, um Spezialeffekte kümmerte.
    Wie in der Oper gab es vor der Bühne einen Graben, wo das Orchester saß. Eine kleine Gruppe Musiker hielt eine merkwürdige Sammlung von verschiedenen Hupen, Büchsen und Ketten in den Händen, und einige hatten sogar die Art von Musikinstrumenten bei sich, die man erwartet hätte. Alle behielten Balthazar genau im Auge und warteten auf ihr Zeichen, um genau im richtigen Moment das richtige Geräusch ertönen zu lassen.
    Es war erstaunlich.
    Absolut verblüffend.
    Als ich diese Szenerie um mich herum betrachtete, stellte ich unwillkürlich eine Liste meiner alten Träume zusammen, an die ich mich noch erinnerte. Jetzt sah ich sie in einem ganz anderen Licht, als ich das früher getan hatte.
    Anders als bei einer Oper schien jedoch alles bereits vorbei zu sein, bevor es richtig angefangen hatte, denn
plötzlich sprang Balthazar von seinem Stuhl auf und rief: »Sie ist wach! Das wäre geschafft! Gute Arbeit von allen!«
    Das Mädchen verschwand – gerade war sie noch da gewesen, und in der nächsten Sekunde war sie weg. Die Crew fing an, die Bühne abzuräumen und die Kulissen abzubauen, und der junge Mann wischte sich Tränen aus den Augen und bedankte sich überschwänglich bei Balthazar. Er erzählte ihm, dass er zum ersten Mal seit seinem Tod das Gefühl gehabt habe, zu seiner trauernden Verlobten durchgedrungen zu sein.
    Buttercup sprang zu dem Häufchen Hundekekse hin, die Balthazar in der Hand hielt. Er war sichtlich zufrieden mit sich und stolz auf seine Vorstellung und seine neu entdeckten Starqualitäten und schlang gierig die Hundekekse herunter. Balthazar lächelte. »Das ist der eigentliche Star dieser Show!« Dann wandte er sich mir zu. »Ich stehe in deiner Schuld. Dein Hund hat den Traum gerettet. Das Mädchen träumte von einem wunderschönen Feld, einem glitzernden See, schwarzen und weißen Schwänen und, ob du es glaubst oder nicht, von engelsgleichen, fliegenden Hunden. Und ich hatte keinen zur Hand. Als du dann aufgetaucht bist … Das hat die gesamte Produktion

Weitere Kostenlose Bücher