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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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jedes Energiemuster einzigartig. Und während du das tust, werde ich diesen Energie… wie nennt ihr das …« Er sah mich mit zusammengekniffenen Augen an, aber ich zuckte nur die Schultern. Ich hatte keine Ahnung, worauf er hinauswollte. »Ich werde diesen Energieabdruck nehmen«, fuhr er fort und nickte. »Ja, das ist es. Abdruck . Der Abdruck ist das Wichtigste. Ohne ihn können wir überhaupt nichts tun. Verstehst du das?«
    Ehrlich gesagt, nein. Ich verstand überhaupt nichts von dem, was er sagte. Nichts ergab irgendeinen Sinn für mich. Aber so wie er mich mit weit aufgerissenen Augen anschaute und dabei nickte, war mir klar, dass ich ebenfalls meine Augen weit öffnen und nicken sollte.
    Also tat ich das.
    Und dann schloss ich meine Augen und versuchte, den Anschein zu erwecken, als würde ich auch alle anderen Anweisungen befolgen. Ich stellte mir meine Schwester vor und holte ihr Bild immer näher heran, bis es meine Gedanken ausfüllte. Ich versuchte, mich mit ihrer Energie, ihrem Abdruck in Einklang zu bringen, obwohl ich keine Ahnung hatte, was das eigentlich bedeutete.
    Eigentlich saß ich die meiste Zeit nur da und dachte an sie. Ich rief mir ins Gedächtnis, wie sie aussah – mit ihren blonden Haaren und den blauen Augen glich sie mir, aber im Gegensatz zu mir war ihre Nase nicht knubbelig und ihre Brust nicht so erbärmlich flach wie bei mir.
Ever war so hübsch und beliebt, wie ich es mir nur wünschen konnte.
    Ich erinnerte mich an ihr Lachen – es klang irgendwie hell und mädchenhaft. Und ich dachte daran, dass sie viel weniger lachte, seit sie den Unfall überlebt hatte – und dass es mich große Mühe gekostet hatte, ihr wieder ein Lachen zu entlocken.
    Ich erinnerte mich an ihren Gesichtsausdruck an dem Tag, an dem sie mir mitgeteilt hatte, dass ich endlich aufhören sollte, die Erdebene heimzusuchen, dass es an der Zeit war, die Brücke zu überqueren und dorthin zu gehen, wo unsere Eltern und Buttercup warteten. Ihre Augen hatten dabei auf unnatürliche Weise geglänzt, und ihre Stimme hatte viel zu angespannt geklungen. Sie hatte sich sehr bemüht, sich erwachsen und streng zu verhalten und das Richtige zu tun, aber es war nicht zu übersehen gewesen, dass sie ebenso am Boden zerstört war wie ich.
    Die Erinnerung breitete sich in meinen Gedanken so stark aus, dass ich das Gefühl hatte, sie wäre real. Es schien, als ob das alles noch einmal geschehen würde.
    Und ich war so gefangen von diesem Moment, von der Trauer, die ich beim Abschied empfand, dass ich es beinahe nicht gehört hätte, als Balthazar rief: »Wir haben es! Perfetto ! Jetzt beeil dich – vite-vite , Riley Bloom! Folge mir!«

ZWÖLF
    W ie bei einem Turner, der sich in Richtung Matte dreht, wie bei einem Fallschirmspringer, der auf einen einladenden Grasflecken zusteuert, so geht es bei einem erfolgreichen Traumsprung ebenfalls darum, die Landung punktgenau hinzubekommen.
    Oder, wie Balthazar es ausdrückte: »Nach dem Abdruck ist die Landung alles, worauf es ankommt. Ohne eine perfekte Landung wird der Träumende aufwachen, und dann ist alles umsonst gewesen!«
    Laut Balthazar gab es bei Träumen keine zweite Chance. Man musste üben, bis alles richtig saß. Und wenn man es nicht richtig hinbekam, nun ja, dann musste man die Segel streichen, sich schnellstmöglich aus dem Traumland entfernen, sich einen ruhigen Ort suchen und sein Glück mit Gedankenübertragung versuchen.
    Mir wurde allmählich klar, welches Privileg ich hier genoss. Bis zu diesem Augenblick hatte ich nicht begriffen, dass viele andere dazu gezwungen waren, mit den Assistenten des Regisseurs unzählige Stunden lang zu üben, bis Balthazar es überhaupt in Erwägung zog, mit ihnen zu arbeiten.

    »Wie lange hat Mort gebraucht, um es zu lernen?«, wollte ich wissen. Es ging mir nicht darum, mich mit ihm zu messen, aber ich brauchte etwas, um mich zum Weitermachen zu bewegen. Eine Art Zeitrahmen, in dem ich lernen sollte, was ich wissen musste.
    Aber Balthazar schaute nur finster drein und tat meine Frage mit einer ungeduldigen Handbewegung ab. »Mort hat mich nichts anzugehen. Und dich auch nicht. Wir haben nur wenig Zeit, bevor hier geschlossen wird. Wenn du einen erfolgreichen Traumsprung machen willst, dann musst du jetzt deinen Teil der Arbeit erledigen. Und das ist vor allem eine Sache der Intuition. Also, sag mir, bist du bereit für deinen ersten Traumsprung?«
    Ich nickte. Ich war zwar aufgeregt und freute mich darauf, aber ich zitterte auch

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