Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)
ich sie wissen lassen, dass ich sie liebte und vermisste und all das. Ich wollte ihr auch sagen, dass ich mir Sorgen machte, weil sie in diesem Leben gelandet war – und dass ich große Angst davor hatte, sie möglicherweise nie wiedersehen zu können. Aber ich war nicht bereit, das Balthazar mitzuteilen,
also gehörte es zu den Informationen, die ich für mich behielt.
Wenn ich jedoch hundertprozentig ehrlich bin, dann muss ich zugeben, dass der Traumsprung in erster Linie für mich selbst gedacht war.
Ich brauchte Bestätigung.
Ich brauchte einen verlässlichen Rat.
Ich brauchte Ever, um mir zu sagen, wie ich neue Freundschaften schließen konnte – und wie ich es anstellen könnte, dass Teenager mich mochten.
Wie ich die Aufmerksamkeit von Jungs auf mich ziehen konnte.
Alle diese Dinge, über die ich mir bisher keine großen Gedanken gemacht hatte.
Aber vor allem musste ich sie fragen, wie ich ein Teenager werden konnte. Das war, was ich immer gewollt hatte. Und ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte.
Da der große Rat mich dazu gezwungen hatte, eine Pause vom Seelenfang einzulegen – der einzigen mir bekannten Möglichkeit, mein Glühen zu verstärken und mich dadurch weiterzuentwickeln –, hatte ich keine andere Wahl, als mir Rat von dem tollsten Teenager zu holen, den ich kannte. Von Ever, meiner Schwester.
Und obwohl ich nicht so dumm war zu glauben, dass ein Besuch bei ihr mich zu einer Dreizehnjährigen machen würde, so war ich ziemlich überzeugt davon, dass ich von ihr zumindest lernen konnte, wie ich mich als
solche zu verhalten hatte. Und dann, hoffentlich bald, würde ich tatsächlich ein Teenager sein .
Aber als ich Balthazar in die Augen sah, wurde mir klar, dass ich ihm das nicht sagen konnte. Ich hatte ja bereits Schwierigkeiten, es mir selbst einzugestehen.
Stattdessen ermutigte ich ihn, seinen Notizblock mit einer scheinbar beliebigen, aber doch sorgfältig zusammengestellten Auswahl an Fakten zu füllen, die irgendwie wichtig waren. Und als er mehr wissen wollte, na ja, da zog ich einfach meine Schultern hoch, senkte den Blick und sagte ihm, dass ich keinen richtigen Plan hätte. Ich erklärte ihm, dass mein Ziel lediglich darin bestünde nachzuschauen, wie alles lief, und dann weiterzusehen.
Er ließ seinen Stift krachend auf den Schreibtisch fallen, lehnte sich weit zurück und sah mir direkt in die Augen. Ich hatte nicht viel Erfahrung mit Interviews, aber ich war mir ziemlich sicher, dass Balthazars Körpersprache bedeutete, dass ich durchgefallen war.
Und daher war ich total verblüfft, als er sagte: » Perfetto! «
Ich starrte ihn an. Blinzelte. Fragte mich, ob er mich missverstanden hatte.
» Magnifico! « Er klatschte in die Hände, einmal, zweimal, und legte sie dann auf seinen gewölbten Bauch. »Das ist so unverfälscht ! So … aufrichtig !« Er schob seinen Stuhl nach vorn und legte seine Hände an die Seiten des Schreibtisches. »Wir werden die Geschichte
einfach laufen lassen … Wir werden sie natürlich und einheitlich halten. Das ist einfach fantastico ! Ich kann es kaum erwarten, damit zu beginnen!« Seine Augenbrauen schossen nach oben, und sein Spitzbart zuckte vor und zurück.
Dann sprang er von seinem Stuhl auf, ging um seinen Schreibtisch herum, zerrte an meinem Ärmel und zog mich durch einen Nebeneingang, den ich vorher nicht bemerkt hatte. Er hastete mit Buttercup und mir durch eine Reihe von Gängen, bis er schließlich stehen blieb, einen seiner kurzen, dicklichen Finger an sein Kinn presste und erklärte: »Das ist der Ort, an dem wir beginnen werden.«
Ich folgte ihm und war überrascht, als ich mich in einem Raum wiederfand, der so aussah, wie ich mir den Ort der Träume ursprünglich vorgestellt hatte – ein dunkles Kino mit Stühlen, einem Projektor und einer Leinwand.
Buttercup ließ sich zu meinen Füßen nieder, und Balthazar setzte sich auf den Stuhl zu meiner Rechten. Er schlug die Beine übereinander und legte seine gefalteten Hände auf die Knie. »Wir beginnen so, wie wir es immer tun«, erklärte er mit leiser, ernster Stimme. »Schweigend. Du wirst jetzt deine Augen schließen und ganz ruhig werden. Sehr ruhig. Und du wirst tief in dich gehen. Sehr tief. Du wirst dich an deine Schwester erinnern. Ihr Bild wird deine Gedanken erfüllen. Und wenn dieses Bild von ihr komplett ist, wirst du dich auf
ihre Energiemuster einstellen. Die sind wie Fingerabdrücke, die jeder besitzt. Und wie ein Fingerabdruck, so ist auch
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