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Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 3 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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vor Nervosität. Ich war mir nicht sicher, ob ich dieser Herausforderung gerecht werden würde. Schließlich war ich weder beim Hoch- noch beim Weitsprung gut gewesen. Und auch nicht bei allen anderen sportlichen Aktivitäten, bei denen man springen musste. Ich stellte jedoch überrascht fest, dass Balthazar Recht hatte – es ging um intuitive Leistung, und der Sprung fand vielmehr auf geistiger als auf körperlicher Ebene statt.
    Im Grunde genommen musste ich mir eine Menge Träume anschauen. Die Träume anderer Leute. Träume von Menschen, die mir vollkommen unbekannt waren. Kein Einziger davon war mir in irgendeiner Weise vertraut. Balthazar und ich saßen nebeneinander und
schauten uns auf der Leinwand eine zufällige Auswahl aus Bildern an, und meine Aufgabe bestand darin, genau den richtigen Moment zu finden, um mich einzuschalten und eine Nachricht zu schicken. Und da das meine erste Lektion im Traumspringen war und ich nicht tatsächlich in die Traumszene hineinsprang, rief ich einfach »Sprung!«, wann immer ich es für richtig hielt.
    Es dauerte eine Weile, bis ich den Bogen heraushatte. Es war viel, viel schwerer, als es aussah. Und sobald ich es einigermaßen beherrschte, ließ mich Balthazar tatsächlich springen.
    Wir gingen zu einem schalldichten Aufnahmeraum – ein Raum, der viel kleiner war als der, wo Buttercup seinen ersten Einsatz gehabt hatte, und der nur für Übungszwecke benutzt wurde. Und dort musste ich genau die gleichen Dinge tun wie zuvor.
    Ich sah mir einen Traum an, aber anstatt »Sprung!« zu rufen, nickte ich nur, und eine Sekunde später wurde ich irgendwie von meinem Sitz gehievt und direkt in das Geschehen befördert. Ich wurde mitten in das Ereignis geworfen und musste dann eine Möglichkeit finden, in dieser Szene nicht aufzufallen. Also durfte ich den Träumenden nicht alarmieren, nicht beunruhigen oder im schlimmsten Fall sogar aufwecken.
    Zuerst kam es mir vor wie ein Kinderspiel. Wie etwas, was man unmöglich falsch machen konnte. Wirklich kinderleicht, im wahrsten Sinne des Wortes.

    Aber wie sich herausstellte, war es genau das Gegenteil von dem, was ich ursprünglich geglaubt hatte.
    Bei meinen ersten drei Versuchen wachten alle Träumenden auf.
    Beim vierten Versuch kam der Träumende direkt auf mich zu und wollte wissen, wer ich sei und wie ich hierhergekommen sei.
    Und beim fünften Versuch – na ja, da erstarrte ich. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich tun sollte.
    »Schnitt!«, brüllte Balthazar. Der Klang seiner Stimme riss mich aus der Szene und katapultierte mich zurück auf meinen Sitz, wo ich mich ängstlich neben ihm zusammenkauerte. »Was hast du getan? Warum hast du dich einfach danebengestellt? Wie ein … wie ein … Schneemann? «
    Ich biss mir auf die Unterlippe. Sicher hatte er Statue und nicht Schneemann sagen wollen, aber ich schämte mich so sehr, dass ich nicht in der Lage war, ihn zu verbessern.
    »Es tut mir schrecklich leid.« Ich schüttelte den Kopf und wich seinem Blick aus. »Ich schätze … ich konnte mich einfach nicht mehr bewegen. Es war, als wäre ich in einem Albtraum gefangen.«
    Er starrte mich an. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und seine Augen traten hervor. »Ein Albtraum ? Ein Albtraum ! Du glaubst, ich mache Albträume? Du glaubst, ich würde solche düsteren Träume zulassen?«
    Er war wütend.

    Nein, noch schlimmer als das. Noch vor wenigen Sekunden war er nur gereizt gewesen, doch jetzt war er richtig zornig. Und ich bemühte mich verzweifelt, ihn zu verstehen. Ich wollte so gern wissen, was er damit meinte, also sagte ich: »Nein! Ich meinte nicht Albträume für die Träumenden . Ich wollte damit sagen, dass es ein Albtraum für mich war!«
    Er hielt inne. Blinzelte. Dann zog er seinen Notizblock aus seiner hinteren Hosentasche und blätterte durch die vollgekritzelten Seiten. Und betrachtete sie eingehend, bevor er sich wieder mir zuwandte.
    »Dieses Mädchen – die Träumerin –, sie war auf einem Schulball, nicht wahr?« Balthazar sah mich stirnrunzelnd an.
    »Na ja, eigentlich war ich nie auf einem Schulball. Ich meine, ich habe das alles im Fernsehen gesehen und in Kinofilmen und so. Und auch in Büchern darüber gelesen. Aber ich war noch nie selbst auf einem Schulball. An meiner alten Schule gab es keine Bälle. Ich schätze, man hielt uns noch nicht für reif genug, um daran teilzunehmen. « Ich verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf, kam aber dann schnell wieder auf den Punkt zurück. »So

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