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Riley  - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley  - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series)

Titel: Riley - Die Geisterjägerin - Noël, A: Riley - Die Geisterjägerin - N.N. 4 (nach "Radiance" - The Riley Series) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alyson Noël
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gekommen, in der Hoffnung, dich bald wiederzusehen.« Sie beugte sich zu mir vor und kicherte leise in mein Ohr. »Wir wollen ihn nicht enttäuschen, also lass uns noch einmal überprüfen, ob alles richtig sitzt.« Sie hielt mich eine Armeslänge von sich entfernt, musterte mich gründlich und vergewisserte sich, dass alles an seinem Platz war. Dann fuhr sie mir leicht mit einem Finger über die Augenbrauen. »Perfekt! Du bist einfach perfekt. Ich hoffe, du genießt die Vorführung, Aurelia. Und glaub mir – das erste Mal bei den Spielen vergisst man nie!«
    Sie schob mich zu Dacian hinüber, der meine Hand ergriff, mich zu unseren Plätzen führte und sofort über das Tagesprogramm zu plaudern begann.
    Zuerst kam der Paradeeinzug, rasch gefolgt von den Spielen, die genauso brutal und grausam waren, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Und trotzdem dauerte es nicht lange, bis ich unwillkürlich auf meinem Sitz nach vorne rutschte und mich von der Begeisterung um mich herum mitreißen ließ. Ich jubelte, klatschte in die Hände, trampelte mit den Füßen auf den Boden und fieberte bei diesem Spektakel von schrecklichem, unvorstellbarem Sterben
mit, während sich die Leichen von Menschen und Tieren stapelten.
    Und als Theocoles die Arena betrat, war mir sofort klar, warum er so verehrt wurde. Er besaß Charisma und war ein strahlender Stern in einer Masse von anmutslosen Rohlingen. Die Art von Krieger, auf den man alle seine Fantasien übertragen konnte.
    Der Kampf begann, und ich ging begeistert mit wie alle anderen auch – begierig darauf, noch mehr von dem Gemetzel, Massaker und Blutbad zu sehen, verzehrt von einer unstillbaren Gier nach Zerstörung, die von den vorherigen Kämpfen angefacht worden war. Hin- und hergerissen zwischen der Ungeduld, Urbicus fallen zu sehen – zerfetzt in kleine, blutige Stücke –, und dem Verlangen, die Vorstellung hinauszuzögern, um noch länger diesen Rausch der Gefühle auskosten zu können.
    Gespannt verfolgte ich jeden Schlag, jeden Sprung und jeden Schwerthieb von Theocoles – bis sich plötzlich jemand auf den Platz vor mir setzte und mir die Sicht nahm.
    »Entschuldigung!« Ich tippte dem Jungen auf die Schulter und wünschte, Dacian würde eingreifen und das für mich erledigen, aber sein Blickfeld war frei, und er starrte gebannt auf die Arena, um nichts zu versäumen. »Entschuldigung, aber ich möchte den Kampf genauso gern sehen wie du, aber das kann ich nicht, weil du mir die Sicht versperrst!«
    Der Fremde drehte sich um und schob sich eine Haarsträhne
aus den strahlend grünen Augen – es war der Junge vom Abend zuvor, nur dass er jetzt mit einer blauweißen Toga, die ihm bis zu den Knien reichte, weitaus passender angezogen war.
    Mein Mund wurde trocken, meine Kehle zog sich zusammen, und in meinem Kopf drehte sich alles. Und ich konnte mir nicht erklären, warum.
    Ich meine, ja, er war süß.
    Obersüß.
    Unglaublich süß.
    Aber nicht süßer als Dacian.
    Nicht süßer als mein neuer Freund Dacian.
    Also warum interessierte er mich überhaupt? Warum empfand ich so? Das ergab einfach keinen Sinn.
    »Ich wusste nicht, dass du dich so sehr für die Spiele begeisterst, Riley. Normalerweise widert dich der Anblick von Blut und Gemetzel total an. Und du zeigst sonst mehr Respekt vor Menschenleben. Ich befürchte, ich habe dich wohl falsch eingeschätzt.«
    »Ich heiße nicht Riley«, blaffte ich ihn an. Das war das Einzige, was ich mit Sicherheit wusste.
    »Tatsächlich?« Er musterte mich aufmerksam. »Nun, dann entschuldige. Du erinnerst mich stark an jemanden, den ich kenne. An jemanden, um den ich mir große Sorgen mache. Und den ich suche.«
    »Mein Name ist Aurelia«, erklärte ich. Ich brachte es nicht fertig, meinen Blick von ihm abzuwenden.
    »Aha.« Er nickte. »Ich heiße Bodhi.« Er streckte seine
Hand aus, aber ich zögerte. Dacian war zwar in die Spiele vertieft und viel zu sehr auf das Geschehen konzentriert, um es zu bemerken, doch ich war mir nicht sicher, ob ich dem Fremden die Hand geben sollte.
    »Seid ihr zwei zusammen?«, erkundigte sich Bodhi und sah zwischen mir und Dacian hin und her.
    Ich nickte, rieb meine Lippen aneinander und nickte noch einmal.
    »Dann will ich dich nicht länger aufhalten«, meinte Bodhi. »Es hat mich gefreut, dich hier zu sehen. Ich kenne nicht viele Leute in dieser Gegend, und es ist nett, ein vertrautes Gesicht zu sehen.«
    »Ein vertrautes Gesicht?« Ich zog die Augenbrauen hoch, nicht sicher, ob er das

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