Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin
große Angst.«
Da hatte er leider recht. Doch weniger vor seiner Kraft als vielmehr vor seiner Aura. Selbst dort, wo ich jetzt stand, spürte ich sie ganz deutlich. Sie lastete wie eine Decke auf mir, es war eine Hitze, die wie ein hinterhältiger, aufdringlicher Dämon über meine Haut kroch. Kam er mir zu nah, war sie vielleicht zu stark, um sie auf Dauer ignorieren zu können.
Er löste seine Arme, dann drückte er das Band an seinem Handgelenk. »Ich habe hier ein Problem, um das ich mich kümmern muss. Schickt irgendeine Einheit zu dem Einbruch.« Der Sicherheitsdienst war damit offensichtlich nicht glücklich, denn ich hörte ein Quieken. Talon unterbrach mit einem knappen »Macht schon«, dann sah er wieder zu mir. »Das«, er lockerte die Arme und dehnte die Finger, »ist wohl das Ende deines Liebhabers.«
»Unterschätze ihn nicht.« Ich balancierte ein bisschen auf meinen Zehenspitzen, bereit zur Seite auszuweichen, sobald er sich auf mich stürzte. »Oh, das tue ich nicht, doch wie du gerade so anschaulich bewiesen hast, kann selbst der größte Kämpfer von einem Laser in Stücke gerissen werden.«
»Zu schade, dass das Ding keinen Saft mehr hatte. Ich hätte dir zu gern dieses selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht geschnitten.« Es war wahrscheinlich nicht besonders klug, ihn zu ärgern, aber ich konnte nicht anders. Sein Blick glitt an mir herunter. Ich spürte die Wärme, doch innerlich war mir kalt. »Draußen ist es dunkel, kleiner Wolf. Der Vollmond ist nur noch Minuten entfernt. Ich würde dich zu gern während der Verwandlung vögeln und dich dann als Wolf weitervögeln.«
Wieder stieg mir die Galle hoch. Sich einem Werwolf aufzudrängen, während beide die Gestalt eines Wolfes hatten, war nicht nur unangenehm, es war für einen Werwolf die schlimmste Form der Erniedrigung und Demütigung. Das hatte nichts mehr mit der Kraft des Mondes oder den Bedürfnisses eines Wolfs zu tun, denn die Mondhitze endete, sobald wir uns verwandelten. Es war ein Akt der Vergewaltigung, der Beherrschung, der Macht. Einem Werwolf, der so etwas machte, war sein Opfer vollkommen gleichgültig. Er sah in ihm nichts als ein Tier.
Ich kannte keine Wölfe, die in dieser Nacht miteinander schliefen. Die meisten liefen in die Berge, genossen die Freiheit, in den Wäldern herumzustreifen, und erfreuten sich am Vollmond. »Du kannst es ja versuchen«, war alles, was ich dazu sagte.
Aber ich wusste genauso gut wie er, dass ich ihn vor der Verwandlung besiegen musste. In Gestalt des Wolfs war er stärker als ich. Das hatte die Natur so vorgegeben, und selbst meine Vampirgene waren dagegen machtlos.
Er lächelte noch breiter, dann kam er zu mir. Ich wartete, bis er ganz nah war, dann drehte ich mich, schlug ihm mit der Faust ins Gesicht und wich ihm sofort aus. Seine Finger rutschten an dem Kittel ab, erwischten jedoch das Ende, rissen daran und brachten mich abrupt zum Stehen. Ich fluchte, warf den Kittel ab und drehte mich weg.
Er kicherte. »Ich kann deine Erregung riechen, kleiner Wolf. Und ich kann sie sehen.«
So nah war seine Aura erdrückend, aber ich wehrte mich gegen sie, und das war alles, was jetzt zählte. Vielleicht, nur vielleicht konnte ich sein Verlangen g egen ihn wenden.
Ich fuhr mit den Händen meinen Körper hinauf, umfasste meine Brüste und fuhr mit den Daumen über meine Nippel. »Und? Siehst du irgendetwas, das dir gefällt?«
In seinen Augen blitzte Lust auf. Er warf den Kittel zur Seite und stürmte los. Ich wich ihm aus. Das Kribbeln in meinem Körper wurde stärker. Ich musste das hier schnell hinter mich bringen.
Er hielt abrupt an, schlidderte und wirbelte fluchend herum. »Fang mich doch«, reizte ich ihn.
Er stürmte wieder los. Er dachte nicht mehr nach, sondern reagierte nur noch instinktiv. Seine Aura nahm mir den Atem und machte mich schwindelig, aber irgendwie blieb meine Lust davon unberührt. Jedenfalls fast.
Ich packte sein Handgelenk, riss ihn herum und warf ihn gegen die Wand. Ich legte eine Hand um seinen Hals, hielt ihn fest und fuhr mit der anderen Hand seinen Körper hinunter, um seine fette Erektion zu streicheln. Er drückte sich gegen meine Hand, sein Körper bebte, und seine Haut war schweißbedeckt.
»Wenn du etwas von mir willst, musst du mich darum bitten. Ich schätze es nicht, wenn du dich einfach bedienst.« »Das war aber früher einmal anders.« Seine Worte waren ein einziges Keuchen, und er bebte noch stärker. »Das war damals, jetzt ist jetzt.«
Ich
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