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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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sagen, dass ich den Geruch von Männertoiletten nicht sonderlich mochte, ganz gleich, wie viel Lufterfrischer sie dort versprühten. Nicht dass ich schon auf vielen gewesen wäre, aber he, es war schließlich eine Möglichkeit, im Theater oder auf Konzerten die Schlange vor der Damentoilette zu umgehen. Die Pissoirs waren nicht besetzt, aber eine Kabine. Dort musste unser Mann sein. Wieso er wohl glaubte, in einer Toilette in Sicherheit zu sein? Vielleicht war er nicht oft mit Vampiren oder Werwölfen zusammen.
    Quinn hob einen Fuß und trat die Tür ein, dann bewegte er sich derart schnell, dass er von jetzt auf gleich verschwunden war. Ich hörte kurz ein paar klatschende Geräusche, dann ertönte ein leidendes Quieken. Das war nicht Quinn. Anschließend war es still. Keine Unterhaltung. Nichts. Doch ich wusste, was vor sich ging. Quinn drang in das Gehirn des anderen Mannes ein. Hinter mir stieß jemand leicht gegen die Tür, dann klopfte es. »Tut mir leid«, rief ich. »Wir machen hier gerade sauber. Es hat sich jemand übergeben.« Der Kerl auf der anderen Seite fluchte und ging. »Du solltest dich lieber beeilen, Quinn. Der Sicherheitsdienst hat uns bestimmt hereinkommen sehen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit, bis sie nachsehen.«
    Fünf Sekunden später kam er heraus, schloss die Tür zu der Kabine, ging zum Waschbecken und wusch sich die Hände. Ich beobachtete ihn kurz, dann wanderte mein Blick zurück zu der geschlossenen Tür, und plötzlich fröstelte mich. »Er ist tot, oder?« »Ja.« Er sah mich nicht an, wusch sich weiter die Hände, nahm ein Papiertuch und trocknete sich ab. »Wie?« Ich hatte nicht das Knacken von Knochen gehört, also hatte er dem Mann wohl nicht das Genick gebrochen. »Herzinfarkt.« Er sah mich aus seinen dunklen Augen an, und bei seinem kühlen Blick fröstelte mich. »Es ist ganz leicht. Du musst nur ihre Gedanken lesen und ihre Ängste entdecken. Dann brauchst du sie nur noch glauben zu machen, dass diese Ängste gerade Wirklichkeit werden.«
    Er war also empathisch und telepathisch. Deshalb nahm er meine Aura trotz der Schutzmechanismen so intensiv wahr. »Ist er vor Schreck gestorben?« »Ich fürchte ja.«
    Er warf das Papierhandtuch in den Mülleiner und kam auf mich zu. Hätte ich nicht vor der Tür gestanden, wäre ich zurückgewichen. Mir war klar, dass das eine lächerliche Reaktion war, aber ich konnte nicht anders. So gut ich mich sonst auch zu wehren vermochte, ich hatte das seltsame Gefühl, dass ich bei diesem Vampir nicht die geringste Chance hatte.
    »Wir sollten besser hier verschwinden«, fuhr er mit dieser leisen, ausdruckslosen Stimme fort. »Der Sicherheitsdienst ist bereits unterwegs.«
    Ich öffnete die Tür und trat hinaus. Zwei Sicherheitsleute kamen auf uns zu. Sie sahen uns nicht an und schienen uns nicht weiter zu bemerken. Mir war klar, dass Quinn ihr Gehirn manipuliert und ihre Aufmerksamkeit von uns abgelenkt hatte. Er drückte die Finger gegen meinen Rücken, doch diesmal wich ich seiner warmen Berührung aus, durchquerte schnell den Raum und trat hinaus in die Nacht. Ich blieb am Bordstein stehen, verschränkte die Arme und atmete tief die kühle, würzige Nachtluft ein.
    Ich spürte, dass er hinter mir stand. »Ich habe dir Angst gemacht.« »Ja.« »Warum? Du arbeitest mit Wächtern zusammen. Sie machen viel Schlimmeres als ich eben.« »Ich weiß. Aber von ihnen erwarte ich nichts anderes. Bei dir habe ich nicht damit gerechnet.« »Ich bin ein Vampir. So sind wir nun mal.« »Ja, aber aus irgendeinem Grund habe ich gehofft, dass du anders bist.« Dass die äußere Glasur nicht nur Fassade war, sondern der Realität entsprach. Doch das war mein Problem, nicht seins. Zum Teufel, er hatte mich schließlich gewarnt, dass er ebenso leicht töten konnte wie Blut trinken. Und seien wir ehrlich, die Vorstellung hatte nicht wirklich mein Verlangen nach ihm geschmälert.
    »Hast du irgendetwas Nützliches entdeckt?« Er schwieg einen Augenblick, dann sagte er: »Er war zum Teil geblockt. Ich habe einige Bilder empfangen. All diese Dinge werden nicht in Moneisha ausgeheckt.«
    Ich blickte über meine Schulter zu ihm. Er sah mich gar nicht an, sondern starrte mit sorgenvoller Miene zu dem von Wolken verhangenen Himmel hinauf. »Was für Bilder?« »Untergrund. Ziemlich viel Beton, helle Lichter, weiße Wände, solche Dinge.« »Kein erkennbarer Ort?« Er schüttelte den Kopf und sah mich schließlich an. Er wirkte verschlossen. »Es konnte überall

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