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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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packte ihn am Schopf und zerrte seinen Kopf zurück, wobei ich seine Zähne aus meinem Arm riss. Als er vor Überraschung aufkreischte, ballte ich meine blutige Hand zu einer Faust und hämmerte sie ihm so fest ich konnte ins Gesicht. Blut, Knochen und Zähne flogen durch die Gegend, und sein Kreischen schlug in ein Jaulen um. Ich bäumte mich auf und schleuderte ihn rücklings über meinen Kopf hinweg. Er krachte mit dem Rücken heftig gegen die Bar und stand nicht mehr auf.
    Einen hatte ich erledigt, war noch einer übrig.
    Der gerade im Sturzflug auf mich zusegelte. Ich rappelte mich hoch und tauchte hastig unter ihm weg. Der Vampir kehrte mitten in der Luft um, landete geschmeidig wie eine Katze, und trat mit seinem Fuß nach mir. Ich wich dem Tritt aus, schwang mein Bein aus und brachte ihn zu Fall. Er landete mit einem dumpfen Knall auf dem Hintern, wirbelte jedoch schnell herum und griff mich erneut an. Ein Schlag traf meinen Oberschenkel; ich taumelte. Der Vampir war sofort wieder auf den Beinen. Seine langen Reißzähne schimmerten in der Dunkelheit.
    Ich täuschte einen Schlag auf seinen Kopf an, machte blitzschnell auf dem Absatz kehrt, duckte mich und hob einen Pumps vom Boden auf. Wenn ich den richtigen Punkt erwischte, konnte ich den alten Sauger töten, doch die Chancen, dass er lange genug stehen blieb, waren gleich null.
    Trotzdem, egal wo ich ihn traf, ein Holzpflock in der Brust würde ihm nicht nur gehörige Angst einjagen, sondern ihn auch verlangsamen. Niemand wusste genau, warum das so war, insbesondere weil Vampire problemlos Holz anfassen konnten. Nach derzeitigem Forschungsstand fand eine Art chemische Reaktion zwischen Holz und Blut statt – was wohl der Grund dafür war, dass Vampire zu einem widerlichen Glibber zerfielen, wenn man ihnen einen Pflock ins Herz rammte. Das löste eine chemische Reaktion aus, die am Ende alle inneren Organe verbrannte. Ähnlich wie bei frisch gezeugten Vampiren, die dumm genug waren, in die Sonne hinauszugehen, und von ihr geröstet wurden.
    Der Vampir hier fletschte vor Wut die Zähne und stürzte sich wieder auf mich. Ich packte den Schuh, brach den Absatz ab, rollte unter dem Vampir hindurch und sprang hoch. Als er herumfuhr und mir direkt gegenüberstand, rammte ich die Spitze mit aller Macht in seine Brust. Er zuckte, und ich verfehlte die Stelle über seinem Herzen. Doch das war mir gleichgültig, denn im Moment war jede Stelle gut. Er hielt abrupt inne und starrte überrascht auf die Stichflammen, die aus seiner Brust kamen. Ich nutzte die Gunst des Augenblicks und stieß ihn um. Er fiel zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Einen Augenblick lang stand ich nur da und rang angestrengt nach Luft. Als ich wieder atmen konnte, schlug der Schmerz in einer großen Woge über mir zusammen. Ich holte tief Luft, schüttelte mich und appellierte an den Wolf, der in mir lauerte.
    Kraft durchströmte mich, lief prickelnd durch meine Adern, meine Muskeln und meine Knochen, trübte meinen Blick und betäubte den Schmerz. Meine Glieder verkürzten sich, verschoben sich und ordneten sich neu, bis hier kein Mensch mehr stand, sondern ein Wolf. Ich verharrte ein paar Sekunden in meiner anderen Gestalt, atmete leise keuchend und lauschte in der Stille, ob sich irgendetwas bewegte, dann verwandelte ich mich wieder zurück in einen Menschen.
    Die Zellen im Körper eines Werwolfs enthielten heilende Informationen, deshalb hatten Wölfe eine so hohe Lebenserwartung. Bei der Verwandlung wurden zerstörte Zellen repariert und Wunden geheilt. Und obwohl im Allgemeinen mehr als eine Verwandlung nötig war, um derart tiefe Verletzungen wie die an meinem Arm vollständig zu kurieren, stoppte eine Verwandlung zumindest die Blutung und setzte den Heilungsprozess in Gang.
    War man angekleidet, tat eine Gestaltveränderung der Kleidung natürlich nicht sonderlich gut – insbesondere wenn es sich dabei um etwas derart Zartes wie mein Spitzentop handelte. Wenigstens war meine Jeans aus Stretchmaterial und überstand den Wandel einigermaßen unbeschadet. Wieder in menschlicher Gestalt, knotete ich die Überreste meines Hemdchens zusammen, drehte mich herum und suchte in der Dunkelheit nach den Menschen, die sich irgendwo dort aufhalten mussten. In diesem Moment hörte ich ein Klatschen. Jemand an der Tür applaudierte, langsam, und irgendwie spöttisch.
    Ich musste ihn nicht erst riechen, um zu wissen, dass es Gautier war. »Mistkerl«, stieß ich hervor, während ich mich zu ihm

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