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Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin

Titel: Riley Jenson 01 - Die Mondjägerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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meisten Vampire eigentlich nicht? »Komm raus oder du musst mit Konsequenzen rechnen.« Das war zwar nicht ganz der vorgeschriebene Text, aber ich war oft genug mit Wächtern unterwegs gewesen. Sie legten im Allgemeinen nicht allzu viel Wert auf Förmlichkeiten.
    »Du bist kein Wächter«, erwiderte eine leise, beinahe kindliche Stimme.
    Ich kreiste die Schultern, um meine verspannten Muskeln zu lockern. Die Stimme kam von links, doch der ungewaschene Geruch kam nach wie vor von rechts. Konnten es zwei Vampire sein? Das hätte Gautier mir doch sicher gesagt … Dann erinnerte ich mich an sein fieses Grinsen. Der Bastard hatte es gewusst, alles klar.
    »Das habe ich auch nicht behauptet. Aber ich arbeite für die Abteilung. Und der Rest meiner Aussage trifft ebenfalls zu.« Der Vampir schnaubte verächtlich. »Dann hol mich doch.« Hol mich, nicht hol uns. Offenbar glaubte er, ich wüsste nicht, dass sie zu zweit waren. »Das ist deine letzte Chance, Vampir.« »Ich kann deine Angst riechen, kleiner Wolf.«
    Ich genauso. Mich fröstelte. Doch der Geruch meiner Angst war nichts im Vergleich zu dem Gestank, den die Menschen in dem Raum verströmten. Ich betrat den Club.
    Rechts von mir waberte die Luft, und der scharfe Geruch von Tod wurde intensiver. Ich duckte mich. Hinter meinem Rücken tauchte ein Schatten auf, der so fürchterlich stank, dass ich beinahe ohnmächtig wurde. Auch wenn sein Geruch zu nah und zu heftig war, um ihn genau ausmachen zu können, verriet mir das dumpfe Geräusch seines Aufpralls, wo er gelandet war. Ich wirbelte herum und trat mit dem nackten Fuß nach ihm. Der Tritt traf in der Dunkelheit auf etwas Festes, und der Vampir grunzte. Wieder waberte die Luft, und erneut war ich gewarnt. Ich fuhr herum und rammte den spitzen Absatz meines Schuhs in die Dunkelheit. Er zerfetzte Haut, und der Vampir heulte vor Schmerz auf. Wieder hörte es sich eher nach einem Kind an, nicht nach einem Erwachsenen. Jemand hatte Jugendliche verwandelt. Der Gedanke widerte mich an.
    Ich nahm eine Bewegung wahr. Der erste Vampir hatte sich aus dem Schatten gelöst und sich aufgerappelt. Er drehte sich um und stand jetzt unmittelbar vor mir. Seine Augen glühten rot vor Gier nach Blut, seine abgemagerten Gesichtszüge waren vor Wut verzerrt. Es waren nicht nur nach menschlichen Maßstäben Jugendliche, sondern obendrein nach Vampirjahren gezählt. Was sie allerdings nicht weniger gefährlich machte. Möglicherweise waren sie nur ein bisschen weniger gerissen.
    Er stürzte sich auf mich. Ich duckte mich, holte mit dem Schuh aus und schmetterte ihn gegen seinen Kiefer. Es krachte, er heulte auf und schwang mit der Faust nach mir. Ich lehnte mich zurück und spürte, wie der Schlag an meinem Kinn vorbeizischte. Wieder hüllte mich der Gestank ungewaschener Haut ein. Es war nicht der Geruch des ersten Vampirs, sondern des zweiten. Er raste auf mich zu. Ich packte den ersten Vampir an seinem struppigen braunen Schopf und riss ihn herum, so dass er seinem Kollegen im Weg stand.
    Sie prallten so heftig gegeneinander, dass meine Zähne erschüttert wurden, aber es war nicht stark genug, um einen von beiden unschädlich zu machen. Der erste Vampir drehte sich herum und hämmerte mir seine Faust so heftig ins Gesicht, dass ich umfiel. Ich landete mit einem Knurren auf dem Boden, und die Schuhe flogen mir aus den Händen. Einen Augenblick sah ich sogar Sterne. Dann spürte ich das Gewicht des Vampirs auf mir. Er drückte mich der Länge nach auf den Boden. Sein widerwärtiger Gestank nahm mir fast den Atem, während sich seine Reißzähne in Erwartung einer schmackhaften Mahlzeit verlängerten.
    Von wegen! Mein Hals stand nicht auf der Speisekarte!
    Ich buckelte und versuchte, ihn abzuschütteln, doch er hatte sich mit seinen Beinen unter meinen festgehakt. Er lachte, und ich sah, wie sich seine blutigen Zähne auf mich herabsenkten.
    »Nie im Leben, Mistkerl!« Ich schob meinen Arm zwischen uns. Er erwischte mich am Handgelenk und schlitzte mit seinen Zähnen meine Haut auf. Glühender Schmerz fuhr mir durch den Körper. Bei manchen Vampiren war es eine angenehme Erfahrung, wenn sie an einem saugten, aber dieser gehörte ganz sicher nicht dazu. Vielleicht war er noch zu jung. Weshalb auch immer, ich schrie jedenfalls.
    Der andere Vampir lachte, was mich nur noch wütender machte. Ich spürte, wie meine Kraft wuchs und den Schmerz dämpfte. Während der Vampir gierig von meinem Blut saugte, schob ich meine Hand in seine Haare,

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