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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Gestank von Tod ausbreitete.
    Ich stemmte mich auf die Knie, dann auf die Füße hoch. Misha kämpfte noch. Das blaue Ding war offensichtlich bloß eine Sicherheitsmaßnahme, denn aus dem dunklen Treppenhaus war nichts weiteres gefolgt.
    Höchste Zeit, hier wegzukommen. Ich feuerte unablässig auf die Masse wässriger Spinnen, während ich zu Misha rannte und uns den Weg zum Treppenhaus freischoss. Misha stürzte auf den Eingang zu. Ich folgte ihm, wobei ich mich immer wieder umdrehte und weiterfeuerte. Selbst, als ich schon das dunkle, kühle Treppenhaus erreicht hatte, feuerte ich weiter. Misha schlug mit der Hand auf einen weiteren Hebel und warf sich mit dem ganzen Gewicht gegen die Tür. Sie glitt zu und zerquetschte einige Spinnen. Ich schoss sicherheitshalber mit dem Laser auf die zuckenden Überreste, dann stieß ich vor Erleichterung einen tiefen Seufzer aus und schüttelte mich. Doch wir waren weiß Gott noch nicht in Sicherheit.
    Mit geschlossenen Augen lehnte Misha keuchend an der Betonwand. Er sah beschissen aus. Sein traktiertes Gesicht begann zu schwellen und sich blau zu verfärben, aber zumindest lebte er.
    Ich fasste ihn an der Schulter. »Wir müssen gehen.« Er nickte und stieß sich von der Wand ab. »Hoch, nicht runter.« »Aufs Dach?« Bei dem Gedanken schwappte eine Angstwelle über mich hinweg. »Schießen wir uns damit nicht selbst ins Knie?« Er schüttelte den Kopf, rieb sich mit der Hand über den Bauch und zuckte leicht zusammen. »Nein. Offensichtlich kennt er den Geheimgang und erwartet, dass wir nach unten laufen.« »Aber was ist auf dem Dach, und wieso sollte er davon nicht auch was wissen?« »Das Nebengebäude wird entkernt. Letzte Woche haben sie riesige Löcher in die Seitenwand gehauen, um dort Fenster einzubauen. Wir können vom Dach aus durch eine der Öffnungen in das Nebengebäude springen. Damit rechnet er nicht.«
    Weil normale Leute das vermutlich nicht versuchen würden. Und Leute mit Höhenangst erst recht nicht. Ich befeuchtete meine trockenen Lippen. »Ist es ein weiter Sprung?« Er schüttelte den Kopf und schien starke Schmerzen zu haben. Das war nicht überraschend, wenn man sein verstümmeltes Gesicht betrachtete. Das Sprechen musste ihm höllische Schmerzen bereiten. »Nicht für einen Wolf.«
    O Gott … Ich stieß die Luft aus und sammelte all meinen Mut. Besser mit der Lieblingsangst konfrontiert werden als mit weiteren Spinnen. So wie Misha aussah, würde er mir im Kampf keine große Hilfe mehr sein.
    »Willst du vorgehen?« Er nickte, taumelte voran, klammerte sich an das Eisengeländer und zog sich die Betonstufen hinauf. Unsere Schritte hallten durch die Stille. Wenn dort unten jemand auf uns wartete, dachte er hoffentlich, wir gingen hinab und nicht hinauf.
    Es waren nur zehn Treppenfluchten bis zum Dach, doch sie kamen mir wie hundert vor. Wir zitterten und waren beide in Schweiß gebadet, als wir die Metalltür erreichten. Ich allerdings vor Anspannung und Angst.
    Misha drückte mit einem blutigen Finger auf einen Knopf. Das Schloss öffnete sich, aber ich hielt ihn davon ab, die Tür aufzustoßen. »Lass mich zuerst gehen. Ich bin in besserer Verfassung.« Er nickte und blieb zurück. Er presste immer noch eine Hand auf seinen Bauch, und der Schmerz hatte sich tief in seine blutigen Gesichtszüge gegraben.
    Ich holte tief Luft, dann öffnete ich langsam und vorsichtig die Tür. Nichts rührte sich, es wehte nur ein kühler Wind. Irgendwo rechts von mir knackte Metall, links nahm ich das stete Rauschen des Verkehrs sowie Lachen und Stimmen von Passanten wahr. Weiter entfernt wummerten die Bässe von Rockmusik. Ich schaltete auf Infrarotsicht um, öffnete die Tür ein Stück weiter und trat hinaus. Keine rötlichen Flecken, ich konnte keine Lebewesen entdecken, doch wenn die Spinnen hier oben waren, hätte ich sie sowieso nicht gesehen. Der Wind wehte durch meine Haare, und auf einmal wurde mir bewusst, wo wir uns befanden. Ich spürte, dass wir sehr hoch oben waren, sehr, sehr hoch. Mir brach der kalte Schweiß aus, und mir wurde übel. Ich schloss die Augen und schluckte heftig.
    Ich konnte es schaffen. Ich konnte es wirklich.
    Ich schaltete wieder auf normale Sicht und blickte zu Misha. Er schwitzte heftig und zitterte vor Schmerzen. Hatte er einen Schock, oder war es noch etwas anderes? Ich wusste es nicht, aber ich musste ihn auf jeden Fall ins Krankenhaus bringen und zwar schnell.
    »Ich glaube, es ist sicher.« Er nickte, schob sich an mir vorbei

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