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Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes

Titel: Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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»Hier ist nichts.« Ich warf ihm ein paar Kleidungsstücke zu und stellte amüsiert fest, dass er immer noch erregt war. Offenbar war der Mann nicht so leicht zu schockieren. »Hast du jemals die Wesen gesehen, die das Gelände bewachen?« Er runzelte die Stirn. »Ich habe einmal so eine haarige Kreatur gesehen. Sie sah aus wie ein buckliger Bär.« »Genau so etwas lungert da draußen herum.«
    Er zog die schwarze Hose und das Hemd an. Die Sachen saßen eng, fast unanständig eng. Rhoan würde durchdrehen, insbesondere wenn er Kade in seinem derzeitigen Zustand unter die Augen bekam. »Wie viele?«, fragte er. »Es scheint nur eine zu sein, aber es sind sicher noch mehr auf dem Weg hierher.« Ich zog ein abscheuliches geblümtes T-Shirt und einen schwarzen Rock an, auf Unterwäsche verzichtete ich. Omas Kleidung konnte ich gerade noch ertragen, aber Omas Schlüpfer? Nie im Leben!
    Ich schlang eine alte Krawatte um meine Taille und band den Rock damit fest, dann schnappte ich mir das Telefon und wählte Jacks Mobilnummer. »Riley?« Er meldete sich sofort. »Gibt es ein Problem?« »Allerdings. Sie haben uns gefunden. Wir müssen hier weg. Wie lange braucht ihr noch?« »Mindestens noch eine halbe Stunde.« Dann konnten sie uns nicht helfen. »Nenn uns einen Treffpunkt. Wir kommen, so schnell wir können.«
    Im Hintergrund hörte ich Rhoan fluchen.
    »Ungefähr neun Kilometer von Bullaburra entfernt liegt ein Ort namens Leura.« Jack zögerte, und ich hörte, wie mein Bruder etwas murmelte. »Laut Computer gibt es dort eine Ferienanlage. Sie heißt Blue Haven. Rhoan reserviert uns ein Apartment. Wir sind in zwanzig Minuten da.« »Wie gesagt, wir kommen, sobald wir können.« Ich legte auf und begegnete Kades aufmerksamem Blick. »Wir müssen hier weg.«
    »Dieses Wesen wird uns folgen.« »Nicht, wenn wir es aufhalten.« Er sah mich überrascht an. »Du meinst, wir bringen es um?«
    Die Vorstellung schien ihn nicht allzu sehr zu schockieren. Vielleicht waren Pferdewandler auf anderen Gebieten empfindlich wie Werwölfe und die anderen Gestaltwandler. Immerhin hielten sich die Hengste sogar ihren eigenen Harem an Stuten. Vielleicht mussten sie manchmal töten, um sie zu schützen.
    »Ich meinte aufhalten. Egal wie.« Er nickte. »In der Schublade rechts von dir ist eine Schnur. Ich suche ein Messer, falls wir dieses Wesen doch töten müssen.«
    Ich nahm das Seil und das Nudelholz, das ebenfalls in derselben Schublade lag, und Kade schnappte sich ein Messer aus der Küche. Das kratzende Geräusch von Krallen näherte sich. Diesmal hörte ich es vor dem Küchenfenster.
    Kade trat neben mich und beugte sich zu mir. Seine Lippen streiften mein Ohr, als er fragte: »Wie wollen wir vorgehen?« »Du hältst es fest, und ich ziehe ihm eins über den Schädel und fessele es.« »Wo?«
    Ich deutete auf das Fenster. Er nickte und ging. Ich nahm meine Position ein und hob fragend eine Braue. Er nickte wieder.
    So laut wie möglich sagte ich: »He!« Das reichte schon. Ein zähnefletschendes, zotteliges Wesen schoss durch das Fenster, die Scheibe zerbrach, und etliche Splitter flogen durch die Luft. Kade packte das Biest mitten im Sprung, und ich schlug es mit dem Nudelholz bewusstlos. Dann nahm ich die Schnur und fesselte seine vier Beine. Außerdem blieb noch ein Stück Schnur für die Schnauze der Kreatur übrig.
    »Okay, du kannst loslassen …«
    Weiter kam ich nicht, denn im selben Moment flog ein zweiter mit Zähnen und Krallen bewehrter Fellhaufen durch das kaputte Fenster, landete auf meiner Brust und schleuderte mich nach hinten. Ich rutschte über den scherbenbedeckten Boden und bekam kaum noch Luft vor Schmerzen. Trotzdem gelang es mir, die Hände auszustrecken, das Wesen am Hals zu packen und mit Mühe die gefletschten Zähne von meinem Gesicht fernzuhalten. Das Ding schnappte nach mir.
    Unvermittelt wurde es von mir heruntergerissen. Ich hörte ein Krachen und sah, wie Teile eines Stuhls durch die Gegend flogen. Nachdem ich mich aufgerappelt hatte, blitzte das Messer in Kades Hand auf, bevor er es der Kreatur in die Seite rammte.
    Das Wesen hustete einmal merkwürdig auf und verstummte dann. Kade wirbelte herum und kam hastig zu mir.
    »Alles in Ordnung?«
    Er wartete meine Antwort nicht ab, sondern drehte mich herum und untersuchte meinen Rücken. Es tat weh, als er mein T-Shirt hochschob und begann, die Glasscherben von meinem Rücken zu pflücken.
    »Wir müssen weiter«, erklärte ich und zuckte zusammen, als

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