Riley Jenson 02 - Wächterin des Mondes
unterbrechen. »Wie viele Nachkommen hast du in deiner Herde?«
»Keine. Die Regierung setzt uns Hengsten dieselben Hormonchips ein wie euch Werwölfen.« Er zögerte. »Der Chip ist mir in diesem Laden allerdings entfernt worden, das heißt, dass ich jetzt sehr wahrscheinlich fruchtbar bin.« »Dann ist es nur gut, dass Kreuzungen zwischen Mischlingen äußerst selten vorkommen.«
Natürlich gab es sie. Ich selbst war der lebende Beweis, aber ich konnte höchstwahrscheinlich nicht ohne medizinische Hilfe schwanger werden. Wenn die Ergebnisse der letzten Tests dasselbe ergaben wie bei Rhoan, konnte ich vermutlich überhaupt nicht schwanger werden.
Er hob eine Braue. »Dann hast du ebenfalls keinen Chip?«
»Nein.« Talon hatte ihn vor über einem Jahr entfernt, und ich hatte mir nicht die Mühe gemacht, ihn ersetzen zu lassen. Ich hätte nicht gewusst, zu welchem Zweck, da doch die meisten Ärzte in mir die Werwolfversion eines Maulesels sahen und es für höchst unwahrscheinlich hielten, dass ich jemals schwanger werden würde. »Aber das spielt keine Rolle. Ich bin aus medizinischen Gründen unfruchtbar.«
»Dann können wir also herumtoben, ohne uns über die Konsequenzen Gedanken zu machen?« Ich konnte mich nur noch schwer auf seine Worte konzentrieren, denn er vollführte geschickt alle möglichen wundervollen Sachen mit seinen Fingern. »Sieht so aus … ooh!« Er lachte, legte seine großen warmen Hände auf mein Hinterteil und schob meine Beine leicht auseinander. »Das war noch gar nichts, Honey.«
Er drang mit einem Stoß tief und hart in mich ein, und ich stöhnte vor Lust. Er hielt inne, ich schloss die Augen und genoss es, ihn tief in mir pulsieren zu fühlen. Uns war klar, dass das alles andere als vernünftig war. Es war riskant. Wir waren weit weg von zu Hause und noch lange nicht in Sicherheit. Aber Gefahr wirkt auf einen Werwolf wie ein Aphrodisiakum, und ich konnte mich nicht erinnern, in der letzten Woche irgendwie befriedigt worden zu sein. Ich brauchte das hier so dringend wie ein Vampir sein Blut.
Er bewegte sich langsam und tief in mir, jedes kurze Innehalten, jede Verzögerung steigerte meine Lust. Das tiefe Verlangen verdichtete sich zu einem Kaleidoskop aus Empfindungen, die vollkommen Besitz von mir ergriffen und sich zusammen mit Kades Rhythmus steigerten. Schon bald hielt ich zitternd inne, während die Lust heiß durch meinen Körper strömte. Ich keuchte, stützte mich auf der Arbeitsplatte ab, und als auch Kade kurz darauf zum Höhepunkt kam, schrien wir beide vor Ekstase auf.
Nachdem sich mein Körper langsam beruhigt hatte, lachte er und lehnte seine Stirn gegen meinen Rücken. »Das haben wir wohl gebraucht.« Ich lächelte. »Allerdings.« Er küsste mich auf die Schulter, schlang den Arm um meine Taille und drückte seinen warmen Körper an meinen Rücken. »Ich verspreche, dass ich mir das nächste Mal mehr Zeit lasse.«
Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch in dem Augenblick hörte ich es. Das leise Kratzen von Krallen auf Stein. Wir waren nicht mehr allein.
3
Ich erstarrte.
»Was ist los?«, fragte Kade. Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. »Da draußen ist etwas.« Ich schlich ans Fenster und spähte hinaus. Im Garten rührte sich nichts. Lediglich das Sonnenlicht schimmerte durch das Laub der Bäume.
Trotzdem, da draußen drückte sich etwas herum. Mit jeder Sekunde wurde ich mir dessen sicherer. Ich duckte mich und kroch unter dem Fenster entlang. »Sieh hinten nach. Ich kontrolliere das Wohnzimmer und das Bad.«
Er verließ den Raum. Ich ging lautlos ins Wohnzimmer und warf einen Blick durch das Fenster nach draußen. Aber weder auf dem Rasen noch hinter den nahe stehenden Bäumen war eines der Wesen zu entdecken. Ich zog mich ins Badezimmer zurück.
Und hörte ein Grollen, das mir sehr bekannt vorkam. Ein Orsini. Trotz aller Widerstände war uns eines der Wesen bis hierher gefolgt. Ich wunderte mich, wie rückständig sich im Vergleich dazu die Menschen in Sachen Verfolgung anstellten.
Ich ging zum Schlafzimmer und schnappte mir ein paar Kleidungsstücke, auf Schuhe verzichtete ich. Nicht nur, weil sie nicht so aussahen, als würden sie mir passen, sondern weil ich sie nicht wirklich brauchte. Da ich Schuhe nur trug, wenn ich unbedingt musste, hatte ich unempfindliche Fußsohlen, und Kade brauchte als Pferdewandler vermutlich ebenfalls kein Schuhwerk.
Er stand am Fenster. Als ich in die Küche kam, drehte er sich jedoch zu mir um.
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