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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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winkte mich hinein.
    Obwohl es insgesamt sechs Knöpfe gab, waren nur drei davon mit Zahlen versehen. Der Wächter drückte das dritte Untergeschoss, und die Türen schlossen sich. Ich ließ den Blick beiläufig über die Decke gleiten und prüfte, ob es Kameras oder andere Sicherheitsvorkehrungen gab, insbesondere Abwehrtechnik gegen psychisches Eindringen. Eine Überwachungskamera war vorhanden, eine Abhöranlage vermutlich ebenfalls. Ich konnte sie zwar nicht sehen, aber das musste nichts heißen.
    Es gab nur einen Weg herauszufinden, ob ich tun konnte, was ich wollte. Ich senkte leicht meine Schutzschilde und tastete nach den Gedanken des Wächters. Seine Lust und seine Erregung trafen mich wie ein Keulenschlag, und mein Körper reagierte ebenso instinktiv wie immer. Aber hinter seiner Lust blitzten seine Gedanken auf, und ich war überrascht, wie leicht ich an sie herankam. Ich hatte angenommen, dass jeder Wächter, der den Code zu Starrs Privaträumen kannte, geblockt wäre.
    Nicht, dass ich mich über diese Sicherheitslücke beschweren wollte. Ich durchstöberte schnell und mühelos die Gedanken des Wächters, fand nicht nur den Code für den Fahrstuhl, sondern auch allgemeine Informationen zum Schichtwechsel und erfuhr, dass die meisten Sicherheitsleute außerhalb des Dienstes entweder den Prostituierten einen Besuch abstatteten oder in der Baracke Billard spielten. Ich erntete dazu ein paar interessante Eindrücke von dem Chef des Sicherheitsdienstes.
    Er war ein großer, glatzköpfiger Kerl mit einem pockennarbigen Gesicht. Nach Meinung dieses Wächters war er ein geschwätziger, unfähiger Idiot, der sich gern mit fremden Federn schmückte. Ich nahm mir vor, mich ein bisschen mit ihm zu vergnügen und seine Gedanken zu lesen. Als Chef des Sicherheitsdienstes wusste er sicher weitaus mehr als dieser Wächter und hatte vermutlich Zugang zu den Ersatzschlüsseln für die Aufzüge. Wenn es überhaupt Ersatzschlüssel gab, doch das bestätigte dieser Wachmann.
    Der Aufzug hielt. Ich verließ die Gedanken des Wächters und zog schnell die Schutzschilde hoch, als die Türen zur Seite glitten. Direkt gegenüber lag etwas, das ich für einen weiteren Fahrstuhl hielt; dieser war nicht nur mit einem Schlüssel und einem Code gesichert, sondern zusätzlich mit einem Scanner für Fingerabdrücke versehen. Zu beiden Seiten erstreckte sich ein langer, ruhiger Flur, der, abgesehen von dem Licht aus dem Fahrstuhl, an beiden Enden von einem spärlichen Lichtstreifen erhellt wurde. Dazwischen lagen geisterhafte Schatten, die das Gefühl verstärkten, hier vollkommen allein zu sein.
    »Mr. Moss erwartet Sie dort unten«, erklärte der Wächter und deutete nach links. Er hielt mit der anderen Hand die Fahrstuhltür fest, anscheinend würde er mich nicht begleiten. »Was ist auf dieser Seite?« Ich deutete nach rechts. »Mr. Merle.« »Sie teilen sich keinen Raum?« Der Wächter schnaubte. »Sie teilen überhaupt nichts miteinander.« Ich hob eine Braue. »Auch keine Frauen?« »Vor allem keine Frauen.« Er deutete erneut den Gang hinunter. »Sie gehen jetzt besser. Er wartet nicht gern.«
    Pech, dachte ich spontan, aber das wäre angesichts meines Auftrags, ihn zu verführen und seine Gedanken zu lesen, nicht sonderlich klug gewesen. Ich verabschiedete mich mit einem Kopfnicken von dem Wächter und bewegte mich auf die Schatten zu. Meine Schritte halten wie Trommelschläge vom anderen Ende des Flurs wider. Ich war sicher, dass das ganze Szenario so gruselig wirken sollte, um damit die Angst zu schüren. Das hätte vieleicht funktioniert, wenn ich in den letzten vier Monaten nicht wesentlich Schlimmeres erlebt hätte. Dagegen waren dunkle, unbekannte Räume vergleichsweise harmlos.
    Als ich näher kam, leuchtete ein kleines grünes Licht über der Metalltür auf, und sie glitt zur Seite. Der Raum dahinter wirkte überraschend freundlich. Lediglich eine Ecke des großen Raumes wurde von einer Lampe erhellt, was den goldfarbenen Wänden einen noch intensiveren Farbton verlieh. Der Rest des Zimmers lag im Dunkel. Das Mobiliar bestand aus Eichenholz mit bordeauxroten Polstern, und auf der Auslegeware lagen dicke wollene Teppiche. Ich hätte bei Moss keinen gemütlichen, einladenden Raum erwartet, aber was wusste ich schon von dem Mann, abgesehen davon, dass er wusste ich schon von dem Mann, abgesehen davon, dass er ein Psychopath mit einer intensiven Aura war?
    Moss befand sich nicht im Raum, aber jemand anders. Ich nahm undeutlich

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