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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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dass die Kämpfenden sich zerfleischten.
    Mir wurde übel, und ich musste meine ganze Selbstbeherrschung aufbringen, um mich nicht auf der Stelle zu übergeben. Die blauen Wesen waren nur zu einem Zweck gezüchtet worden, und zwar zum Töten. Eine vergleichbare Entschuldigung fand ich für die Zuschauer nicht. Ich hasste sie, hätte sie am liebsten alle in die Arena geworfen und zugesehen, wie sie selbst kreischend gegen die blauen Wesen kämpften.
    Der Luftzug musste die Frau vor dem Angriff der zweiten Kreatur gewarnt haben, denn auf einmal keuchte sie und warf sich zur Seite. Dabei wurde ihr von den widerlichen Kralen der Rücken aufgerissen, und das Blut lief in Strömen an ihr herunter. Ein kollektiver Jubel erfüllte die Arena, und einige feuerten die Wesen sogar noch an. Der einzige Tisch, von dem kein einziger Laut zu hören war, war unserer. Nerida sah noch nicht einmal hin. Sie hielt die Augen geschlossen und zitterte am ganzen Leib. Vermutlich vor Wut, denn ich witterte keine Angst.
    Nachdem die eine Kreatur davongeschwebt war, näherte sich wieder die andere. Dieses Mal hatte die Frau keine Chance, den Schlägen zu entkommen. Schon bald versuchte sie es auch gar nicht mehr, lag nur still im Sand und hielt die Hände schützend über den Kopf. Ihr Wimmern ging in den rauschenden Flügelschlägen unter, dem Klatschen von Fleisch auf Fleisch und den Jubelschreien der Menge. Nach Gott weiß wie viel Zeit landete das andere Wesen ebenfalls auf dem Boden, und zusammen schleppten sie die blutüberströmte Frau zu dem Pfahl. Sie richteten sie auf und banden sie mit der Brust nach vorne an das Holz.
    Ohne weitere Umschweife nahmen sie die Frau von hinten. Ihr Schreien klang so durchdringend, so leidend, dass es mir die Tränen in die Augen trieb und ich sie schließen musste. Und obwohl ich mir die Hände auf die Ohren presste, spürte ich weiterhin ihren Schmerz, der wild auf meine Haut, auf meine Sinne eintrommelte und ganz tief meine Seele berührte.
    Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass ich mich jemals so elend fühlen würde.
    Dafür mussten sie bezahlen. Mit Gottes Hilfe, und wenn es das Letzte war, was ich tat. Starr, seine Adjutanten und die ganze perverse Menge würden für das, was heute Abend hier geschehen war, büßen. Dass ich die Frau noch nicht einmal kannte, spielte keine Rolle. Niemand, ob Mensch, Werwolf oder was auch immer, hatte eine solche Behandlung verdient.
    Sie hatte lediglich unbefugtes Gelände betreten. Wenn sie versucht hätte, Starr umzubringen, wäre diese Brutalität ja vieleicht noch nachvollziehbar gewesen, nicht akzeptabel, aber verständlich. Aber für das hier hatte ich kein Verständnis. Es war nur ein weiteres Indiz dafür, wie durchgeknallt der Anführer dieses Kartells war.
    Schließlich waren die Kreaturen befriedigt und schafften die Frau weg. Der Conferencier trat zurück in die Arena und kündigte den nächsten Programmpunkt an, den abendlichen Kampf zwischen zwei Wächtern. Ich sah nicht zu und hielt den Blick strikt auf den Tisch gerichtet. Wenn Starr zufällig meinen Blick auffing, hätte er meine Mordgelüste bemerkt. Das konnte verheerend sein, denn bei der ganzen Vorstellung mit der Frau war es darum gegangen, uns Neuen Angst zu machen und uns einzuschüchtern.
    Nach dem Kampf kamen die Wächter an verschiedene Tische, auch an unseren. Berna hob eine Braue, als ein Wächter mich aufforderte, aufzustehen. »Warte einen Augenblick. Ich dachte, wenn wir nackt wären, dürften wir frei wählen.« Ich schnaubte verächtlich. »Es sei denn, eine von uns gefällt den Adjutanten des Chefs. Das steht offensichtlich im Kleingedruckten.« »Ich habe das Kleingedruckte gelesen und kann mich daran nicht erinnern.«
    »Genau das habe ich auch gesagt.« Mein Blick glitt zu dem blutdurchtränkten Sand vor dem Pfosten. »Aber solange wir hier sind, glauben sie wohl, mit uns machen zu können, was sie wollen.«
    Bernas Gesichtsausdruck verriet, dass sie damit nicht einverstanden war, aber ihr Blick zuckte zu der Kamera, und sie schwieg. Ich trottete wie ein braves kleines Hündchen hinter dem Wächter her, doch als er auf einen Fahrstuhl zuging, der auf meinem Grundriss nicht verzeichnet war, wurde ich aufmerksam. Er schob einen Schlüssel in das Schloss und gab auf einer Tastatur einen Code ein. Leider bewegte er die Finger zu schnell, als dass ich die Kombination erkennen, geschweige denn mir die Zahlen merken konnte. Die Türen des Aufzugs fuhren auseinander, und er

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