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Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin

Titel: Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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sogenannte Pubertät verstärkt?
    Das hatte mir gerade noch gefehlt, nachdem mein Körper bereits von dem Medikament durcheinandergebracht worden war. Starr war nicht allein, und ich wandte dankbar den Blick von ihm ab. Alles war besser, als zu lange das personifizierte Böse anzublicken. Neben Starr stand sein zweiter Adjutant.
    Merle wirkte aus der Nähe genauso beeindruckend wie aus der Ferne. Ich musterte ihn von oben bis unten und hob anerkennend eine Braue: »Nun, mit dir würde ich gern spielen. Vorausgesetzt, du verfügst über einen normalen Schwanz.«
    Ich hatte es kaum ausgesprochen, als mich bereits seine Aura traf. Sie war genauso heiß und wirkungsvoll wie die von Moss. Schweißperlen traten mir auf die Haut und vereinten sich zu einem Rinnsal, das meinen Rücken hinunterrann. Das Ziehen in meinem Unterleib wurde so stark, dass es beinahe wehtat.
    Merle lächelte durch und durch arrogant. »Wenn ich dich wollte, würde ich dich nehmen«, sagte er mit leiser, gleichgültiger Stimme und mit dem Selbstbewusstsein eines Mannes, der stets bekam, was er wollte. Mit dieser Aura war das vermutlich auch kein Problem.
    Er ließ den Blick über meinen Körper gleiten, und das Brennen der Lust wurde so stark, dass ich das Gefühl hatte, mir würde bei lebendigem Leib die Haut abgezogen. Meine Knie wurden schwach, und nur weil ich mich rücklings gegen das Sofa lehnte, konnte ich mich überhaupt auf den Beinen halten.
    Er sah mir in die Augen. »Und ich glaube, das werde ich.« Er begann seinen Gürtel zu öffnen, und ich war nicht sicher, ob meine Haut vor freudiger Erregung oder vor Angst kribbelte. Vor Sex hatte ich keine Angst, auch nicht vor Publikum. Nur vor ihm. Er hatte etwas Verrücktes an sich, etwas absolut Exzentrisches, und der Gedanke, dass er in mich eindringen würde, ließ mich erschaudern. Seine Verdorbenheit war allerdings nicht so intensiv wie die von Moss. Merle konnte ich überleben; bei Moss war ich mir da nicht so sicher.
    »Pack das weg, Merle«, zischte Starr, obwohl Merle ihn noch gar nicht herausgeholt hatte. Zum Glück. Die Kraft von Merles Aura erstarb bei diesem Befehl so plötzlich, als hätte man einen Schalter umgelegt. Er musste Anteile eines Werwolfs in sich tragen.
    »Wo ist Moss?«, fuhr Starr fort und ließ mich dabei nicht aus den Augen, obwohl die Frage eindeutig an die Geisterechse gerichtet war. »Er empfängt die neuen Wächter. Er wird bald hier sein.«
    Als er die neuen Wächter erwähnte, hüpfte mein Herz vor Freude. War Rhoan gekommen? Mein Gott, hoffentlich. Ich musste ihn unbedingt sehen. Musste unbedingt mit ihm reden. Ich brauchte seine Unterstützung und seinen Rat und wollte von ihm in den Arm genommen werden.
    »Sag ihm, dass ich ihn sofort nach seiner Rückkehr sprechen will.« »Ja, Sir.«
    Starr musterte meinen Körper. Der Blick hatte nichts mit Erotik zu tun. Er taxierte mich eher wie ein Boxer seinen Gegner vor der nächsten Runde. Als er zu meinen Augen aufsah, wirkte er, als habe er etwas bemerkt, und das war noch viel beängstigender.
    »Kenne ich dich?« Ich widerstand dem Impuls, meine Lippen zu befeuchten, und schüttelte den Kopf. »Es sei denn, Sie wären kürzlich in Sydney gewesen. Ich bin erst seit ein paar Tagen in Melbourne.« »Wieso kommst du mir dann so bekannt vor?« »Das weiß ich nicht, Sir.«
    Er verzog die Lippen zu etwas wie einem Lächeln, das aber genauso gut ein höhnisches Grinsen hätte sein können. »Du hast Respekt vor jemand, der eindeutig mächtiger ist als du. Das gefällt mir.«
    Und mir gefiel, dass es ihm gefiel. Alles war besser, als dass er weiter darüber brütete, woher er mich kannte. Denn wenn er mich kannte, kannte ich ihn offensichtlich auch. Aus Sicherheitsgründen sollte ich lieber herausfinden, woher, bevor er es tat. Ich sagte nichts, und er betrachtete mich weiter. Mein Magen drehte sich schneller als eine Waschmaschine im Schleudergang, und ich drohte mich bei der leisesten Provokation zu übergeben. Das war seltsam, denn ich hatte immer gedacht, dass ich nur rasende Wut empfinden würde, wenn ich endlich dem Mann gegenüberstand, der mich gejagt und missbraucht hatte, der mir heimlich etwas injiziert und versucht hatte, mich umzubringen.
    Bei dieser Vorstellung hatte ich wohl etwas Wichtiges vergessen, und zwar Starr selbst. Oder vielmehr, dass man stark, listig und absolut rücksichtslos sein musste, um dauerhaft ein Kartell zu leiten.
    »Gehörst du zum Roten Rudel?« O Gott … er ahnte es. Aber wie?

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