Riley Jenson 03 - Der Gefähfrte der Wölfin
erzählen.« Rhoans braune Augen blitzten amüsiert. »Feigling.« »Ja.« Ich sah nach vorn und bemerkte, dass wir uns dem Quartier der Wächter näherten. Ich musste meine Fragen loswerden, bevor die Zeit um war. »Ist dir irgendetwas Ungewöhnliches aufgefallen, als du das Gelände in der Nähe Ungewöhnliches aufgefallen, als du das Gelände in der Nähe der Küche untersucht hast?« Er lächelte. »Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du die Antwort schon kennst.« Er griff in seine Tasche und zog ein Stück Stoff hervor. »Ich habe eine Gestaltwandlerin gesehen, die so getan hat, als würde sie im Abfall herumschnüffeln. In dem Augenblick, wo ich mich ihr näherte, ist sie fortgelaufen, aber ich habe das hier im Müll gefunden. Ich schätze, es ist ihr beim Gestaltwandel aus der Tasche gefallen.«
»Hast du sie nicht verfolgt?« »Ich hatte keine Chance.« Er reichte mir den Stoff, der sich als grauweiß gemustertes Taschentuch entpuppte. Genau wie das, das in Neridas Brusttasche gesteckt hatte. »Es roch weiblich und nach Moschus, aber kaum nach Parfum«, fuhr er fort. »Angesichts dessen, was es mittlerweile durchgemacht hat, dürfte es jetzt nur noch nach mir und nach Rauch riechen.« Ich roch daran. Er hatte recht. »Eine meiner Mitbewohnerinnen ist ein Werfuchs und hat vorhin ein solches Taschentuch bei sich getragen. Ich werde überprüfen, ob sie es noch hat.« »Pass auf. Füchse sind genauso gerissen wie Schlangen.« »Oder so listig wie Füchse.« Er stöhnte über meinen zugegebenermaßen müden Kalauer, und ich grinste. »Du glaubst also, dass diese Werfüchsin etwas mit der Explosion zu tun haben könnte?« »Ich habe keine Ahnung, aber es lohnt sich sicher, ihr ein paar Fragen zu stellen. Lass dich dabei nur nicht von den falschen Leuten erwischen.«
»Nein.« Als wir uns dem Tor zum Quartier näherten, blieb ich stehen. Ein Wächter beobachtete uns, aber die bloße Tatsache, dass ich seine Gedanken nicht lesen konnte, verriet mir, dass es sich um einen Menschen handelte. Solange wir nicht näher kamen, konnte er nicht verstehen, was wir sprachen. »Eine Sache musst du wissen. Es gibt drei Untergeschosse, die nicht auf dem Grundriss verzeichnet sind. Ich habe keine Ahnung, was sich in der ersten Etage befindet, aber in der zweiten ist ein kleines Forschungslabor untergebracht, und im dritten Untergeschoss haben Merle, Moss und Starr ihre Räumlichkeiten.«
Rhoan nickte. »Das haben sie uns bei der Einführung erklärt. Sie haben uns gewarnt, dass dort, abgesehen von dem Leiter der Sicherheitsabteilung und speziellen Wächtern, niemand Zutritt hat.« »Haben sie erwähnt, dass es einen unterirdischen Fluchtweg gibt, der von einer der unteren Etagen in den Wald führt?« Als er den Kopf schüttelte, fuhr ich fort: »Im dritten Untergeschoss gibt es etwas, das wie ein zweiter Fahrstuhl aussieht, von dem niemand zu wissen scheint.« »Woher weißt du davon?« »Ich habe gesehen, wie Merle ihn mit einem Schlüssel geöffnet hat. Als ich Dia danach gefragt habe, hat sie gesagt, es wäre eine Art Schleuse zu Starrs Schutz.« »Glaubst du ihr nicht?« »Oh, ich glaube, dass sie das glaubt. Ich glaube nur nicht, dass es stimmt.« »Es könnte also sein, dass es noch weitere Untergeschosse gibt?« »Wozu sollten sie sonst einen geheimen Fahrstuhl haben? Wenn er zu den oberen Stockwerken führen würde, wüssten die anderen sicher davon.« »Wir sollten dem nachgehen. Obwohl ich mich erst darum kümmern kann, wenn ich Starr auf mich aufmerksam gemacht habe.«
Mir lief ein Schauer über den Rücken. »Sei bloß vorsichtig. Er ist total durchgeknallt.« »Klar.« Er drückte meine Schulter und wandte sich zum Gehen. »Wir sehen uns.« »Ja. Sei nur vorsichtig mit diesem Kerl. Ich habe ein ungutes Gefühl bei ihm.« »Weil er böse ist.« Rhoan schenkte mir ein schiefes Grinsen. »Es gehört zu meiner Arbeit, mich erst mit den Bösen zu verbünden und sie dann zu zerstören.« »Aber dieser böse Mann glaubt anscheinend, dass er mich kennt. Trotz Verkleidung. Er hat irgendetwas mit unserem Leben zu tun. Der kleinste Fehler könnte ihm verraten, wer wir wirklich sind.«
»Warnung verstanden.« Er blickte kurz auf den wachhabenden Beamten, beugte sich nach vorn und küsste mich auf die Wange. »Spiel nicht zu viel mit dem netten Hengst aus der Nachbarschaft. Du hast hier eine Aufgabe zu erledigen.«Bevor er zur Seite springen konnte, gab ich ihm einen leichten Klaps auf den Arm. Er lachte leise, winkte
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