Ring frei fuer die Liebe

Gedanken versunken. Er starrte mit ernstem Gesicht vor sich hin und summte die ersten Töne von You Raise Me Up .

26. Kapitel
    @minxundlenastantedottie
Achte auf deine Freunde, aber noch mehr auf deine Feinde – schließ sie am besten irgendwo ein. #Folgt mirDot.
    Zac versuchte, in ein Stück Karottenkuchen zu beißen, und stellte fest, dass Dot etwas geschafft hatte, das bisher selbst ausgewiesenen Wissenschaftlern nicht gelungen war: Sie hatte einen Karottenkuchen gebacken, der härter war als die Karotten, aus denen er bestand.
    Lena, die neben ihm saß, hustete und checkte kurz, ob Tante Dot mit ihrer Teekanne noch außer Hörweite war. »Zac, du musst das irgendwie für mich entsorgen«, meinte sie und stellte ihm den Teller hastig auf den Schoß. »Das überleben meine Veneers nicht.«
    In diesem Augenblick stieß Tante Dottie an die Tür. Sie benutzte das Teetablett als Rammbock, ohne auch nur einen einzigen Tropfen zu verschütten – ein Talent, das sie jahrelanger Übung zu verdanken hatte. Sofort entdeckte sie den Kuchenstapel auf Zacs Schoß.
    »Zwei Stücke, mein Lieber? Meine Kuchen haben dir immer geschmeckt. Ich bin sicher, dass du ihnen deinen Körperbau zu verdanken hast.«
    Zac zog es vor, ihr nicht zu sagen, dass man ihre Kuchen auch zum Bau anderer Dinge verwenden konnte. Für Mauern zum Beispiel. Oder Tunnel. Eigentlich für alles, was ein extra stabiles Fundament benötigte.
    Lena grinste, und es fiel ihm schwer, sich das Lachen zu verkneifen. »Er hat gerade erst gesagt, wie sehr er deine Kuchen liebt, Tante Dottie. Ich bin sicher, er kann noch ein drittes Stück vertragen.«
    Dot strahlte vor Stolz, nahm sich selbst ein Stück, biss hinein und spülte es mit einem Schluck aus ihrer I-Love-Magaluf-Tasse herunter. Jessie, Ena und Minnie reisten seit über zehn Jahren einmal im Jahr mit ihr in den Ferienort, der bei allen unter fünfundzwanzig nur Vögelparadies genannt wurde.
    »Wo ist denn unsere Minx heute?«, fragte Dot.
    »Unterwegs, um sich Jetskis anzusehen. Minx hat beschlossen, sich statt eines Verlobungsrings einen Jetski zu wünschen. Ich weiß nicht, ob Dale darüber erfreut ist oder eher besorgt. Schließlich kann sie den Jetski nicht nutzen, um die Annäherungsversuche eines anderen abzuwehren.«
    »Kein anderer könnte es mit dem Mädchen aufnehmen. Sie ist wie diese Schauspielerin … du weißt schon … die, die Brad Pitt sich geschnappt hat.«
    Zac gelang es irgendwie, ein Stück Kuchen herunterzuschlucken und seinen Kiefer dadurch wieder teilweise beweglich zu machen.
    »Angelina Jolie?«
    »Genau die meine ich. Die, die all diese Actionfilme gemacht hat. Aber das ist längst vorbei. Sie sollten Minx nehmen. Die bräuchte nicht mal ein Double für die Stuntszenen.«
    Lena entfernte ein paar Krümel von ihren Jeans und richtete sich auf ihren nudefarbenen Zwanzig-Zentimeter-Stilettos auf. »Du hast recht, Tante Dottie. Und wir könnten uns neue Fummel für die Oscar-Verleihung kaufen und alles.«
    Sie hielt ihre Mähne zurück, um zu verhindern, dass eine ihrer Locken in die Teetasse fiel, und küsste Dot.
    »Okay, ich bin dann mal weg. In einer Stunde muss ich am Set sein, und ich hab noch nicht mal meine Wimpern angeklebt.«
    Tante Dottie schüttelte den Kopf. »Davon bin ich nicht begeistert, Lena. Ich meine, ein verheirateter Mann. Zu meiner Zeit gab’s so was nicht.« Offenbar hatte eine ihrer Freundinnen sie informiert.
    »Tante Dottie, ich schwöre dir, er ist getrennt. Coco ist jetzt mit irgendeinem Chelsea-Spieler zusammen. Angeblich hat der Arsenal-Typ sie geschasst, weil sie seiner Ex auf Twitter geschrieben hat, sie soll sich verpissen. Wir haben die Szenen, in denen sie ihn anfleht, zu ihr zurückzukommen, schon im Kasten. Natürlich will er davon nichts wissen.«
    Dot sah sie misstrauisch an. »Ich meine nur. Es ist einfach nicht richtig. Er hat dich nicht verdient, solange er von dieser anderen nicht mal ordentlich geschieden ist.«
    Lena schnappte ihre Marc-Jacobs-Tasche vom Sideboard und beugte sich noch einmal zu ihr hinunter. »Tante Dottie, mach dir keine Sorgen. Heute ist das alles anders. Er ist ein anständiger Typ. Zac kennt ihn, stimmt’s, Zac?« Lena bat mimisch um Unterstützung.
    Zac zögerte nicht. »Er ist echt okay, Dot. Ich kenne ihn seit Jahren, ich trainiere manchmal mit ihm zusammen. Er ist schon lange von seiner Ex getrennt und spielt ganz bestimmt nicht mit Lena herum. Du weißt, dass ich das nie zulassen würde.«
    Lena lächelte