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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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in wenigen Stunden herbringen.« Er sprang von den Paletten. »Ich will dir etwas zeigen. Ich habe mich gefragt, ob ich es dir schenken soll oder dem ganzen Dorf.«
    Die Kontrollen der Schwebepaletten saßen in Vertiefungen am Rand. Es bedurfte einiger Kraft, sie zu bedienen. Der Kraft eines Protektors. Louis benutzte einen kurzen dünnen Stab, den er mit beiden Händen hielt, und drückte damit auf einen Knopf. Die unterste Palette löste sich aus dem Stapel und schwebte einen Zoll über dem Boden.
    »Möchtest du damit nicht bis heute Abend warten?« fragte Sawur. »Schenke es dem Dorf, vertreten durch Kidada und mich. Ich werde genauso überrascht sein wie alle anderen auch. Zeig uns beiden, wie sie funktioniert, aber keinem anderen und keinem unserer Gäste.«
    »Stet.«
    »Das ist ein wundervolles Geschenk, Louis.«
    »Sawur, du hast mir mein Leben wiedergegeben. Denke ich. Vielleicht.«
    »Hast du noch immer Zweifel?«
    »Laß mir einen Augenblick.« Louis schlug den Ton an einer Seite seines kleinen Hügels ab. Die Pilze sahen gar aus und rochen auch so.
    Sie schmeckten wunderbar. Louis brach den Rest des Tons ab und fand auch die Krabbe gar. Das meiste Fleisch war an den Spinndrüsen, und die Kinder teilten sie untereinander. Der Schwanz war nur ein Bissen für Louis und einer für Sawur.
    »Das ist schon besser. Ich kann nicht rational denken, wenn ich so hungrig bin. So, sieh her.« Louis zeichnete einen Ring in den Sand. »Das Licht benötigt zweiunddreißig Minuten, um von einer Seite der Ringwelt zur anderen und zurück zu reisen.« Er wartete, bis der Translator Zeit und Entfernungen umgerechnet und übersetzt hatte.
    »Wirklich?«
    »Vertrau mir. Acht Minuten dauert es, bis ein Sonnenstrahl die Entfernung von seinem Ursprung bis zum Bogen zurückgelegt hat. Sechzehn Minuten von einer Seite zur anderen, und zweiunddreißig hin und zurück. Wenn drei Raumschiffe dort durch ein Loch kommen, in der Nähe des Großen Ozeans, und zweieinhalb Stunden später zerstört werden, und wenn ein anderes Schiff dort landet und zwei Stunden später ebenfalls zerstört wird – wo sitzt der Angreifer?«
    Sawur studierte die Skizze im Sand, dann zeigte sie auf eine Stelle. »Dort, auf der anderen Seite des Bogens. Bei den ersten Schiffen brauchte er eine halbe Stunde, nur um sie zu sehen.«
    »Und was, wenn das vierte Schiff drei Stunden später angegriffen wird?«
    »Dann müßte der Angreifer ungefähr dort sein, wo du den Großen Ozean eingezeichnet hast«, antwortete Sawur.
    »Genau.«
    Als der Schatten die Sonne berührte, hatte Louis einen Kontrakt niedergeschrieben, der ihn schützen würde – falls der Puppenspieler sich an Verträge hielt.
    Er präsentierte die Schwebepalette dem versammelten Dorf, während das Abendessen im Feuer schmorte. Sie feierten ihn als großen Zauberer. Dann wollten die Kinder auf der Palette umherfliegen, während ihre Eltern sie zur Vorsicht drängten. Louis zeigte Kidada, wie man die Scheibe auf eine Höhe von zwei Fuß einstellte, niedrig genug, daß den Kindern nichts geschehen konnte.
    Er sah Kidada zu, der mit einer jauchzenden Strill in den Armen hüfthoch zwischen den Häusern hindurchwedelte, und hoffte nur, daß das Ding nicht vor lauter Spritztouren vorzeitig ausbrannte. Eines Tages würden sie die Palette vielleicht dringend benötigen, um etwas Schweres zu transportieren.
    Das Licht wurde schwächer. Jäger hatten ein Raubtier erlegt; für Louis’ Begriffe schmeckte das Fleisch zu sehr nach Katze. Die Weber schnitten sich ihre Scheiben ab und wanderten zur Klippe, als das Fenster hell wurde. Louis thronte wie ein richtiger Zauberer mit untergeschlagenen Beinen auf seinem Stapel von Paletten und knabberte an gekochten Kolben und einer Wurzel, die er in heißem Ton gegart hatte.
    Puppenspieler tanzten in einem bunten Regenbogen. Louis beobachtete das Schauspiel zusammen mit den anderen, dann fragte er in Interspeak: »Ist das Feuerwerk dazu gedacht, dich abzulenken?«
    »Nein, es soll schön aussehen. Louis, du mußt herkommen.«
    »Was passiert bei den furchtlosen Vampirjägern?«
    »Ich kann nur Stimmen hören. Die Prärieschoner haben sich getrennt. Schoner Zwo ist mit meinem Web-Auge im Frachtraum nach Steuerbord unterwegs. Die Roten Herder an Bord unterhalten sich über eine Wesenheit, die der männliche Rote ›Wisper‹ nennt. Er denkt, daß Wisper sie verlassen hat. Seine Gefährtin glaubt, er habe alles nur geträumt. Ich glaube, Wisper ist unser

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