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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Ghoule nun entführt haben. Hier, fünf Jahre später … und jetzt sechs Jahre …«
    Der gleiche Anblick – erneut tiefe Nacht –, doch die geisterhaften Flammen waren erloschen. »Zu diesem Zeitpunkt war die Ringwelt also wieder stabilisiert«, stellte Louis fest.
    »O ja. Trotzdem behielt ich das Geschehen weiter im Auge. Louis, siehst du die Korrekturtriebwerke?« Die Kamera zoomte einen Ausschnitt heran. Louis erkannte die dunklen Öffnungen der Drainagerohre hoch über den Schüttbergen.
    Außerdem geisterhafte Schatten, die viel größer waren als erwartet. Paare kupferfarbener Toroide bildeten die schmalen Wespentaillen von einundzwanzig doppelten Konen aus feinem Draht: riesige, skelettartige Bussard-Ramjets.
    »Sechs Jahre?« fragte Louis.
    »Sechs Jahre, bevor ich darauf aufmerksam wurde. Ich war völlig im Tanz gefangen und habe die Geschichte für …«, er zögerte, »… einen ganzen Falan aus den Augen verloren.«
    Einsam bis zum Wahnsinn, verloren im Tanz mit Geistern. Das arme Herdentier. Einst allmächtig, nun vollkommen allein, ausgestoßen von der eigenen Spezies.
    Louis verdrängte aufkommendes Mitleid. »Also hat jemand einen neuen Motor angebracht, den einundzwanzigsten. Den Motor, den wir auf dem Sims des Raumhafens fanden.«
    »Ja. Aber er hat ihn zuerst kopiert! Hier, diese Aufnahme ist keine zwei Jahre alt …«
    Dreiundzwanzig Motoren, und ein vierundzwanzigster, der noch nicht die richtige Orientierung besaß, noch nicht in seiner Verankerung ruhte. Louis konnte nicht erkennen, wie er bewegt wurde; er bemerkte lediglich minutiöse Justierungen in der Position.
    »Mein Web-Auge besitzt keine höhere Auflösung. Aber überall auf dem Randwall werden neue Motoren fabriziert und in die dafür vorgesehenen Verankerungen gesetzt. Ist das nicht genug Beweis für die Existenz eines Protektors?«
    »Mehr als einer«, erwiderte Louis. »Herstellung, Transport, Einbau, Aufsicht und Koordination.«
    Erneut zögerte der Hinterste. »Louis, manche Hominiden leben in Gruppen oder Stämmen, aber meine Aufzeichnungen weisen darauf hin, daß das bei Protektoren nicht der Fall ist. Ich glaube, ich könnte all diese Aktivitäten allein leiten. Warum sollte ein Protektor das nicht können?«
    »Hmmm. Und die Verteidigung?«
    »Ein zweiter Protektor setzt die Meteoritenabwehr ein, um ankommende Schiffe zu zerstören!« sagte der Hinterste.
    »Stet.«
    »Was ist mit dem unsichtbaren Verfolger des Roten Herders?«
    »Nein, der nicht. Ein Ghoul, der andere Ghoule ausspioniert. Lokale Politik. Intrigen.«
    »Denk nach, Louis! Wir haben gesehen, wie er in das Schattennest vorgedrungen ist! Er muß ein Protektor sein, wenn der Vampirgeruch ihm nichts ausmacht!«
    »… stet. Und was hat er deiner Meinung nach dort gemacht?«
    »Den Roten beschützt, wie es aussieht. Vielleicht gehört er zur gleichen Spezies. Das nächste Mal werden wir ihn am Fluß sehen, schätze ich.«
    »Jepp. Er war sehr zurückhaltend, und damit ist es vorbei, sobald Vampirgeruch an einem haftet. Trotzdem werden wir ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Deine Kamera liegt im Frachtraum eines …«
    »Drei Protektoren, Louis. Sechs bis acht, wenn deine Schätzungen korrekt sind. Und ein Krieg unter Pak-Protektoren machte ihre eigene Heimatwelt zu einer radioaktiven Wüste.«
    »Ich verstehe, was du meinst«, sagte Louis gelassen.
    »Protektoren verschiedener Spezies werden aus der Ringwelt Stücke reißen, die im interstellaren Raum driften! Louis, wir können keine zwei Jahre warten! Ich kann für alle Zeit des Universums in Stasis gehen. Du kannst nicht einmal die Hot Needle of Inquiry erreichen!«
    »Vielleicht kooperieren sie ja«, erwiderte Louis. »Die Hominiden der Ringwelt kommen miteinander aus. Verschiedene Spezies streiten sich nicht um die gleichen Ressourcen, und alle kooperieren mit den Ghoulen. Wenn man erst einmal soweit ist, dann kann man mit jedem in Frieden leben.«
    »Aber zwischen den Roten Herdern und den Grasriesen herrschte Krieg!«
    »Futz, Hinterster! Beide wollten das Gras.«
    »Ich spüre, daß die Zeit drängt.«
    Louis streckte sich. Seine Gelenke knackten, und ungeachtet der leichten Übungen am Nachmittag schmerzten die Sehnen.
    »Ich mache dir einen Vorschlag«, sagte er. »Du schickst deine Treibstoffsonde an die Stelle, wo ich die Hidden Patriarch zurückgelassen habe. Das Schiff ist gar nicht zu übersehen. Ich wandere flußabwärts und sehe nach, ob unsere Freunde von den Städtebauern wieder mitmachen

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