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Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Ringwelt 03: Ringwelt-Thron

Titel: Ringwelt 03: Ringwelt-Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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dachte, ich hätte herausgefunden, wie man die Stepperscheiben programmiert. Falsch gedacht! Oh, und die Marsianer haben eine Falle gestellt. Ich wäre fast draufgegangen.«
    Der halb kahle Kopf eines jugendlichen Städtebauers kam durch eine Luke zum Vorschein. Die Augen des Jungen weiteten sich vor Überraschung, und er zog den Kopf wieder ein.
    »Die – Marsianer?« fragte der Kzin.
    Louis pellte sich aus seinem Druckanzug. »Vergiß es. Ich muß ein wenig überschüssige Energie abbauen. Kannst du laufen?«
    Das Fell des Kzin sträubte sich. »Ich bin meinem Vater davongelaufen, nachdem ich mit ihm gekämpft hatte.«
    »Wir veranstalten ein Wettrennen zum Bug.«
    Akolyth stieß ein Heulen aus und sprang davon.
    Louis’ Druckanzug war naß unter den Achseln. Als er den Schrei des Kzin hörte, erstarrten seine Muskeln zur Bewegungsunfähigkeit. Louis kippte vornüber.
    Das war ein wunderbarer Kampfschrei! Louis zischte alte Flüche, während er sich wieder auf die Beine mühte. Er legte den Anzug ab und rannte los.
    Akolyth war noch in Sichtweite. Er rannte beträchtlich schneller als Louis. Ein Stoß durchlief die Hidden Patriarch, und Akolyth war verschwunden.
    Louis hatte fast zwei Jahre an Bord des Schiffs gelebt.
    Er würde sich kaum verlaufen. Er rannte, so schnell er konnte, und sein einziger Gegner war er selbst. Bis zum Bug war es eine ganze Meile.
     
    »Louiiiis!«
    Die Stimme klang entfernt und fremd. Sie kam von weit oben … von einem Puppenspieler, der sich im achteren Krähennest zusammengekauert hatte.
    »Hallooo!« bellte Louis zurück.
    »Warte!« rief die Stimme.
    »Ich kann nicht!« Er fühlte sich gut.
    Ein eckiger Schatten glitt herab. Louis rannte weiter. Der Schatten kam neben ihn, hielt mit ihm Schritt: Eine Frachtpalette aus dem Reparaturzentrum, mit einem ringsum angeschweißten Geländer. »Bleib aus dem Weg!« rief Louis. »Ich bin in einem Wettrennen.«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Es ist auch kein … Intelligenztest.«
    »Wie fühlst du dich?«
    »Wundervoll. Desorientiert. Lebendig! Hinterster … wir dürfen die … Stepperscheibe … auf dem … Mons Olympus … nicht mehr … benutzen.«
    »Warum nicht, Louis?«
    »Marsianer … sie leben noch … haben eine … Falle gestellt.« Louis atmete tief ein und wieder aus. Salzluft auf seinen Geschmacksknospen: wunderbar! Er hatte Luft, seine Beine hielten durch. Er rannte schneller. »Sie werden … eine neue Falle … stellen.«
    »Dieses Spiel beherrschen wir auch. Was hältst du davon, wenn ich eine Scheibe in den Ozean werfe und Wasser zum Mons Olympus teleportiere?«
    »Das fragst du … mich? Du sollst … kein Leben … auslöschen. Es könnte … später noch … nützlich sein. Das … ist auch der … Grund, aus dem du … die Kzinti nicht … ausgelöscht hast.«
    »Mehr oder weniger«, gab der Puppenspieler zu. Ein einäugiger Kopf duckte sich und schielte einem orangefarbenen Pelz hinterher, der für einen Augenblick ein gutes Stück weit voraus auf dem Mitteldeck in Sicht gewesen war: Akolyth.
    »Louis, der Zeitpunkt ist günstig. Wir haben viel zu besprechen.«
    »Wo steckt Bram?«
    »Er bereitet unser Abendessen.«
    Die Köpfe des Puppenspielers schwangen herum und starrten sich gegenseitig in das einzelne Auge.
    Machte der Puppenspieler Witze? Möglich, daß diese Geste das Äquivalent eines Lachens war. Möglicherweise aber auch nicht.
    »Bram hat eine gute Nase«, fügte der Hinterste hinzu.
    »Was macht dein Tanz?« erkundigte sich Louis.
    »Der Tanz! Sie tanzen ohne mich! Ich bin es tanj leid, deinen Recycler zu benutzen, Louis. Ich hatte bisher nicht einmal Zeit, ihn umzuprogrammieren.«
    »Danke schön dafür.« Immer lässig bleiben. Wenn Bram dem Hintersten nicht genug vertraute, um ihn seine Übungen durchführen oder eine Toilette benutzen zu lassen, die für Puppenspieler gemacht war …
    … dann war der Hinterste vielleicht bald soweit, sich seine Freiheit zurückzuholen.
     
    Das obere Mitteldeck war zu Ende. Louis kletterte über Leitern und Niedergänge.
    Kzinti-Treppen waren steil, und die Stufen lagen zu weit auseinander, doch Louis bewegte sich wie ein Affe unter dem Einfluß anaboler Steroide. Er rechnete jeden Augenblick damit, Akolyth einzuholen. Schlimmer noch, er rechnete damit, daß der junge Kzin ihn von irgendeinem Alkoven herab ansprang und hielt sich deswegen soweit möglich auf den oberen Decks.
    Er überlegte, ob er den Garten umgehen sollte. Es würde zu lange dauern. Am Ende eines

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